Steinwaldgruppe garantiert die Versorgung mit dem wichtigsten Lebenselixier

Etzenricht. Von Konnersreuth im Norden bis Schnaittenbach im Süden: Der Zweckverband Steinwaldgruppe versorgt 34 Mitgliedsgemeinden jährlich mit drei Millionen Kubikmeter Wasser. Kürzlich begann ein weiterer Abschnitt des Versorgungsnetzausbaus bei Etzenricht.

Symbolbild: Pixabay

„Trinkwasser aus der Region – für die Region“: Mit diesem Auftrag ist der Wasserzweckverband Steinwaldgruppe vor mehr als 50 Jahren angetreten. Angesichts der Tatsache, dass die Erde zwar zu mehr als zwei Drittel mit Wasser bedeckt ist, aber nur drei Prozent davon als Süßwasser zur Verfügung stehen, ein lebenswichtiges Unterfangen. „Ein sorgsamer Umgang mit dem Lebenselixier Wasser ist wichtig, um für die nachfolgenden Generationen den Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen. Dafür sorgt der Zweckverband zur Wasserversorgung der Steinwaldgruppe in den Landkreisen Neustadt/WN und Tirschenreuth seit einem halben Jahrhundert“, schreibt der Verband auf seiner Homepage.

In mehr als 200 Kilometern Rohrleitungen versorgt die Steinwaldgruppe 80.000 Menschen in 34 Kommunen und Zweckverbänden aus zwölf Tiefbrunnen in vier Wasserschutzgebieten mit den dafür erforderlichen Wasseraufbereitungsanlagen, Pumpwerken und Hochbehältern. Die Wasserwerke Oed (Gemeinde Kirchdemenreuth, 180 Liter/Sekunde) und Neuersdorf (Schnaittenbach, 100 l/s) stellen das Wasser aus bis zu 170 Meter tiefen Brunnen zur Verfügung. Die meisten Abnehmer haben noch eigene Wasservorkommen, die aber für eine reibungslose Versorgung nicht ausreichen. Sie bekommen die fehlende Wassermenge von der Steinwaldgruppe geliefert. Aktuell werden dafür mehr als drei Millionen Kubikmeter Wasser jährlich benötigt, die der Zweckverband fördert, aufbereitet und verteilt.

Wasser ist Leben – sauberes Trinkwasser ist unser Lebensmittel Nummer Eins. Eine qualitativ einwandfreie und quantitativ ausreichende Trinkwasserversorgung ist eine der wichtigsten Aufgaben der Daseinsvorsorge. Axel Bartelt, Regierungspräsident der Oberpfalz

Weiterer Meilenstein

Ein weiterer Meilenstein des Netzausbaus ist der Bau der Wasserleitung zwischen den beiden Versorgungsgebieten der Steinwaldgruppe (Süd-Ost-Verbund) bei Etzenricht. Dabei handelt es sich um eine acht Kilometer lange Verbindung vom Hochbehälter der Steinwaldgruppe bei Etzenricht zum Hochbehälter der Gemeinden Schirmitz und Pirk. Zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft, beteiligten Firmen und Behörden waren zum Spatenstich des 5,8 Millionen teuren Projekts gekommen.

Der Geschäftsführer der Steinwaldgruppe, Matthias Götz, begrüßte unter anderem die Landräte Roland Grillmeier (Tirschenreuth) und Andreas Meier (Neustadt/WN), die Bürgermeister Martin Schreglmann (Etzenricht), Ernst Lenk (Schirmitz) und Dietmar Schaller (Pirk), Wasserwirtschaftsamtsleiter Mathias Rosenmüller und von den Stadtwerken Weiden technischer Leiter Stefan Schinabeck.

Die Ehrengäste vor dem obligatorischen Spatenstich. Foto: Zweckverband
Die Ehrengäste vor dem obligatorischen Spatenstich. Foto: Zweckverband
Am Montag starteten die Arbeiten am Wasserleitungsnetz bei Etzenricht. Foto: Udo Fürst
Am Montag starteten die Arbeiten am Wasserleitungsnetz bei Etzenricht. Foto: Udo Fürst
Im vergangenen Jahr wurde mit dem Bau eines neuen Betriebsgebäudes der Steinwaldgruppe in Oed begonnen. Foto: Johann Adam
Im vergangenen Jahr wurde mit dem Bau eines neuen Betriebsgebäudes der Steinwaldgruppe in Oed begonnen. Foto: Johann Adam
Am Montag starteten die Arbeiten am Wasserleitungsnetz bei Etzenricht. Foto: Udo Fürst
Im vergangenen Jahr wurde mit dem Bau eines neuen Betriebsgebäudes der Steinwaldgruppe in Oed begonnen. Foto: Johann Adam

Acht Kilometer Wasserleitung für 5,54 Millionen Euro

Seit Gründung der Steinwaldgruppe 1967 hat sich der Zweckverband kontinuierlich weiterentwickelt und sich den immer größer werdenden Anforderungen angepasst. Der erste, 15 Kilometer lange Abschnitt des Süd-Ost-Verbunds, beginnend beim Hochbehälter der Steinwaldgruppe bei Waldthurn und endend beim gemeindeeigenen Hochbehälter von Schirmitz und Pirk, wurde von 1998 bis 2000 gebaut und kostete circa fünf Millionen Mark. Dadurch wurden auch Schirmitz und Pirk sowie Bechtsrieth, Irchenrieth, Leuchtenberg und Teile der Stadt Vohenstrauß mit Wasser der Steinwaldgruppe versorgt.

„Nach über 20 Jahren beginnt mit dem heutigen Tag der Bau des letzten Teilabschnitts von Etzenricht zum Hochbehälter der Gemeinden Schirmitz und Pirk und endet beim Hochbehälter der Steinwaldgruppe bei Etzenricht“, erläuterte Matthias Götz. Die knapp acht Kilometer Wasserleitung kosten 5,54 Millionen Euro. Bei der Planung der Trasse sei darauf geachtet worden, dass öffentliche Grundstücke oder bestehende Schutzstreifen anderer Versorger genutzt werden konnten. Private Grundstücke seien nur im Ausnahmefall genutzt worden.

Warum der Name „Steinwaldgruppe“ irreführend ist

Der Name „Steinwaldgruppe“ für den Wasserzweckverband ist eigentlich irreführend und darauf zurückzuführen, dass sich bereits vor 60 Jahren in den Steinwaldgemeinden Erbendorf, Grötschenreuth, Wetzldorf, Friedenfels und Fuchsmühl eine gewisse Wasserknappheit abzeichnete. Weil im Steinwald selbst nicht genügend Wasservorräte vorhanden waren, um jeder Gemeinde (wie damals üblich) den Bau einer eigenen Wasserversorgungsanlage zu ermöglichen, ließ man eine Probebohrung nach dem kostbaren Nass durchführen – ohne Erfolg.

Geblieben aber ist aus dieser Zeit bis heute der Begriff, der damals für das Unternehmen geprägt worden ist – „Die Steinwaldgruppe“.

Probebohrung am Fuß des Vulkankegels

Der Landkreis Neustadt/Waldnaab ließ dann 1962 am Fuße des Parksteins zwei neue Tiefbrunnen bohren. Die ersten Pumpversuche bestätigten die Erwartungen. Das Landesamt für Wasserwirtschaft rechnete damit, aus dem Erschließungsgebiet Oed bis zu 200 Liter Wasser in der Sekunde gewinnen zu können. Es empfahl deshalb den Landkreisen Neustadt/Waldnaab und Tirschenreuth, gemeinsam eine Großraumversorgung aufzubauen, um alle Wasserversorgungsprobleme in großen Teilen der beiden Landkreise auf Jahrzehnte hinaus zu lösen.

Im August 1967 wurde dann in Neustadt/Waldnaab der Zweckverband zur Wasserversorgung der Steinwaldgruppe gegründet.

Eine typische Unterwassermotorpumpe der Steinwaldgruppe. Foto: Matthias Götz

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