Suche des Naturparks Steinwald nach einem Zentrum steht unter keinem guten Stern

Fuchsmühl/Friedenfels. Kehrtwende des Naturparks Steinwald bei der Suche nach einem Naturparkzentrum? Der erste Versuch nach einem alleine betriebenen Standort ist gescheitert.

Das Alte Forsthaus von Hohenhard beim Wanderparkplatz Weißenstein wird kein Naturparkzentrum. Foto: Udo Fürst

Das Thema Naturparkzentrum scheint beim Naturpark Steinwald unter einem schlechten Stern zu stehen. Der erste Plan, mit dem Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald beim Geo-Zentrum bei der Kontinentalen Tiefenbohrung (KTB) zwischen Windischeschenbach und Erbendorf ein gemeinsames Zentrum zu schaffen, löste im Steinwald ein kleines Beben aus. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Naturpark-Vorsitzendem Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg und Geschäftsführer Ernst Tippmann vor allem in dieser Angelegenheit gipfelten im Dezember 2021 im Rücktritt Tippmanns.

Altes Forsthaus zu teuer

Nach dem Aus des gemeinsamen Naturparkzentrums machte man sich im Steinwald auf die Suche nach einem geeigneten Standort. Den schien man im alten Forsthaus Hohenhard gefunden zu haben. Das leerstehende Gebäude beim Wanderparkplatz in der Nähe des Marktredwitzer Hauses und beliebten Ausgangspunkts für Wanderungen zum Weißenstein und Oberpfalzturm war wegen seiner Lage prädestiniert für das geplante Bildungs- und Informationszentrum. Diese Pläne sind nun gescheitert, wie Oberpfalz-Medien berichteten. Der Eigentümer soll dem Vernehmen nach zu viel verlangt haben für das alte, aber schmucke Steinhaus.

Suche beginnt von vorn

Die Vorstellungen beider Seiten seien zu weit auseinandergelegen, sagte Tippmanns Nachfolgerin als Naturpark-Geschäftsführerin, Elisabeth Frank, gegenüber Oberpfalz-Medien. Der Naturpark hätte finanzielle Verpflichtungen eingehen müssen, die auf Dauer so nicht zu schultern gewesen wären. Damit steht die Suche nach einem Naturparkzentrum Steinwald wieder auf Null.

Das Konzept des geplanten Naturparkzentrums soll unter Motto „Raum für Vielfalt – Gartenschläfer, Katzenpfötchen & Co.“ stehen. Das Zentrum soll verdeutlichen, dass der Steinwald nicht nur ein Berg sei, sondern vielfältige und sehr wertvolle Lebensräume beherberge. Ein Schwerpunkt soll dabei auf Schulen liegen. So sollen Kinder und Jugendliche frühzeitig für den Naturpark und seine Belange sensibilisiert werden.

Die Burgruine Weißenstein ist eines der beliebtesten Ausflugsziele im Naturpark Steinwald. Foto: Thomas Kujat

Kleinster Naturpark Bayerns

Zwar fördert der Freistaat den Aus- oder Umbau von Naturparkzentren mit bis zu zwei Millionen Euro. Voraussetzung dafür ist aber eine ausreichende Besucherzahl sowie eine gute Erreichbarkeit des Zentrums. Die Fördervorgaben sehen vor, dass etwa 20.000 Menschen pro Jahr die Einrichtung besuchen. Eine recht anspruchsvolle Herausforderung für den mit 230 Quadratkilometern kleinsten der sieben Naturparke in Bayern.

Die Geschäftsführerin muss sich jetzt wieder auf die Suche nach einem geeigneten Gebäude machen. Am liebsten wäre ihr, wenn jemand sein Anwesen dem Naturpark kostenlos zur Verfügung stellen würde. Nicht ausschließen will Frank auch die schon einmal verworfene Idee eines gemeinamen Zentrums mit einem anderen Naturpark. Hier muss man sich allerdings einen anderen Partner als den Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald suchen. Der plant nämlich mittlerweile statt eines Zentrums ein Info-Mobil.

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