Trotz Krisen und Kriege: Bayern steht besser denn je da

Windischeschenbach. 2023 lieferte jede Menge negativer Schlagzeilen, wie alle anderen Jahre davor auch schon. "Aus Krisen kann man lernen", findet der Bundestagsabgeordnete Albert Rupprecht. Er war Gastredner beim Neujahrsempfang der CSU in Windischeschenbach.

Der Bundestagsabgeordnete Albert Rupprecht war der Gastredner beim diesjährigen Neujahrsempfang des CSU-Ortsverbands Windischeschenbach. Foto: Theo Kurtz

Die Veranstaltung hat Tradition. Alle Jahre wieder lädt die CSU Windischeschenbach Politiker, Unternehmer und Vertreter der Vereine und Organisationen zum Neujahrsempfang in das katholische Pfarrheim ein. Und jedes Jahr ist auch ein Gastredner mit von der Partie. Im vergangenen Jahr war es der Landtagsabgeordnete Tobias Reiß. Heuer hatte der CSU-Ortsverbandsvorsitzende Alexander Herzner den Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht eingeladen. Rund 60 Gäste lauschten den zum Teil sehr persönlichen Ausführungen des Parlamentariers, der seit 2002 die Interessen der Nordoberpfalz im Bundestag vertritt.

Windischeschenbach statt Seeon

Eigentlich hatten sich die Bundestagsabgeordneten der CSU zur Klausur im oberbayerischen Kloster Seeon getroffen. Rupprecht sagte ab. Ihm war es wichtiger, bei Veranstaltungen in seinem Stimmkreis mit dabei zu sein. In Weiden zum Beispiel als er als Bundeswahlkreisvorsitzender, den früheren bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber willkommen heißen konnte, oder eben auch in Windischeschenbach, wo der 55-Jährige selbst in die Redner-Rolle schlüpfte.

Mehr miteinander reden

Zunächst hieß aber Herzner die Gäste willkommen. Und er gab Anregungen, wie man nach einem so schlagzeilenträchtigen 2023 das neue Jahr mit ganz einfachen Mitteln angehen und besser mitgestalten könnte. „Man schimpft und jammert und weiß die kleinen Dinge des Lebens nicht mehr zu schätzen“, bedauerte er. Daher seine Tipps: Mehr mit, statt gegeneinander reden, vorausschauend mitdenken und sich Gedanken machen, was man am Ende des Tages erreichen möchte.

Die Gäste, darunter Landrat Andreas Meier (Zweiter von links), sein Stellvertreter Albert Nickl (Vierter von links) und der Landtagsabgeordnete Stephan Oetzinger lauschten den Sternsingern. Foto: Theo Kurtz

Das beste Bayern überhaupt

Mut macht auch Rupprecht. „Wir haben aktuell das beste Deutschland, das beste Bayern und das beste Windischeschenbach.“ Und das, obwohl man erst ein krisengeschütteltes Jahr 2023 überstanden hat. Doch auch Krisen scheinen Tradition zu haben. Rupprecht kann sich in seiner bisherigen Parlamentarier-Laufbahn nicht erinnern, jemals ein problemfreies Jahr erlebt zu haben. „Wir haben doch in den vergangenen Jahrzehnten viel erreicht, uns geht es viel besser als früher“, betonte er. Er denkt dabei an seine Großeltern, die ein landwirtschaftliches Sacherl mit gerade mal zwölf Tagwerk bewirtschaftet haben und davon leben mussten. Und auch er, Rupprecht, hat als Bub erfahren, was es heißt, die D-Mark mindestens einmal umzudrehen. Mit sechs Geschwistern aufgewachsen, war kein Geld da, damit ihm die Eltern seinen Fahrradwunsch erfüllen konnte. „Ich musste es mir mit Ferienjobs selber verdienen.“

Aus Krisen kann man lernen

Rupprecht ist überzeugt: „Aus Krisen kann man lernen.“ Das werde am Beispiel der Nordoberpfalz deutlich. Ein Landstrich, den man noch vor 20 Jahren als Armenhaus der Republik, wirtschaftlich abgeschrieben hatte. Heute ist der im bundesweiten Vergleich die Boom-Region Nummer eins. „Der Erfolg ist Männern und Frauen zu verdanken, die mutig angepackt und ihre Chancen erkannt haben.“

Lars Amann begleitete am Piano den Neujahrsempfang musikalisch. Foto: Theo Kurtz

Falsche Grundsatzentscheidungen

Doch der CSU-Mann sieht, und ab hier wird es parteipolitisch, den Wohlstand durch die Politik der Berliner Ampelkoalition durchaus in Gefahr. „Grundsatzentscheidungen werden falsch gesetzt.“ Bestes Beispiel sei das Heizungsgesetz, das in Rupprechts Augen „Nullkomma null“ bringt. Auf den Weg gebracht von einem „Planwirtschafts“-Minister Robert Habeck. „Wie in der früheren DDR wird den Menschen vorgeschrieben, womit sie heizen dürfen“, kritisiert er. Ein anderes Sorgenkind, das dem ganzen Land einen klaren Wettbewerbsnachteil beschert: die überbordende Bürokratie. „Sie ist wie ein Baum, der sich immer weiter verästelt. Sie lähmt und ermüdet die Menschen.“

Kurskorrektur bei der Flüchtlingspolitik

Kritik übt er auch an der Flüchtlingspolitik. „Die Möglichkeiten, die Migranten bei uns aufzunehmen, sind beschränkt.“ Bereits an den EU-Außengrenzen müsse entschieden werden, wer nach Deutschland kommen kann. Sorge bereitet dem Parlamentarier die bestehende Nicht-Wehrhaftigkeit des Landes. Er mahnt mehr militärische Stärke an. Sollten nämlich Russland tatsächlich die Oberhoheit über die Ukraine gewinnen und Donald Trump die nächste Präsidentenwahl in den USA gewinnen, „könnten wir hierzulande in eine existenziell bedrohliche Lage kommen.“

Doch nach dem Beackern der Problemfelder macht er abschließend wieder Mut. „Wir leben in einer Demokratie und werden dazu lernen.“ Und er ist überzeugt: „Es wird in Zukunft ein noch besseres Deutschland, ein noch besseres Bayern und ein noch besseres Windischeschenbach geben.“

* Diese Felder sind erforderlich.