Viele Jahrzehnte – eine Leidenschaft: Vollblutfeuerwehrler bilden über 1.200 Feuerwehrleute aus
Tirschenreuth. Ohne sie lief bisher nichts: Hans Vogel und Hans Zetlmeisl sind Ehrenmänner des Ehrenamts und haben im Landkreis Tirschenreuth über Jahrzehnte (!) Maschinisten der Feuerwehren ausgebildet.
Ihre Namen sind ein Markenzeichen. Wohl jedem Feuerwehrler im Landkreis Tirschenreuth sind die beiden gut bekannt – und den Maschinisten in bester Erinnerung. Über Jahrzehnte waren Hans Vogel und Hans Zetlmeisl die Ausbilder der Maschinisten der Feuerwehren des Landkreises Tirschenreuth.
Viel Herzblut pumpten beide in die Ausbildung der Maschinisten für Löschfahrzeuge und Tragkraftspritzen. Sie “opferten” ihre Freizeit und Lebenszeit nicht, sondern setzten sie sinnvoll und nachhaltig für das Ehrenamt in der Feuerwehr ein. Jetzt heißt es Abschied nehmen aus dem Kreise der Ausbilder des Kreisfeuerwehrverbandes Tirschenreuth.
Erfinder des Ausbilderleitfaden
Hans Vogel war es, der den Lehrgang auf Kreisebene im Jahr 1987 ins Leben rief. „Zu dieser Zeit gab es noch keinen Ausbilderleitfaden“, erörtert Kreisbrandmeister Alois Schindler. „Die Ausbildungsthemen wurden selbst erstellt, der Lehrgang gestaltet“, ergänzt Ehrenkreisbrandmeister Hans Vogel. Es war der erste Feuerwehrlehrgang auf Kreisebene, der mit umfassenden Ausbildungsthemen in Theorie und Praxis gespickt war und in diesem Umfang angeboten wurde.
Durch die Ausbildung der ehrenamtlichen Feuerwehrleute zum Maschinisten „nach Feierabend“ und am Wochenende konnte den Kommunen seither viel Geld gespart werden. Bedingt dessen, dass entsprechende Lehrgangsplätze an den Feuerwehrschulen nur dünn gesät waren, wurde die Ausbildung der Feuerwehrleute zu Maschinisten stark vorangetrieben. 34 Jahre stand somit Hans Vogel als Ausbilder für Maschinisten im Landkreis Tirschenreuth mit Rat und Tat zur Seite.
“Das Herz der Truppe”
Rund 1.200 Maschinisten durchliefen den Maschinistenlehrgang auf Kreisbene seither. Bei jedem der 64 Lehrgänge war Hans Vogel nicht nur vorne mit dabei, sondern mittendrin. “Der Maschinist ist das Herz der Truppe, ohne ihn läuft nichts“, lautet der wohlbekannte Spruch Vogels. Dass es nun jedoch ohne ihn laufen muss, „dafür ist es an der Zeit“ gesteht der heute 79-jährige „Vollblutfeuerwehrler“ aus Berndorf bei Kemnath.
Kameradschaftlich hoch geschätzt
Der Entscheidung Vogels als Maschinistenausbilder aufzuhören folgte auch sein jahrelanger Kamerad und Freund Hans Zetlmeisl. Der zum Ehrenkreisbrandinspektor ernannte Feuerwehrler ist ebenfalls kein Unbekannter und ein Ehrenamtler und Feuerwehrler durch und durch. Nach seinem Aufstieg zum Kreisbrandmeister im Jahr 1990 unterstützte Hans Zetlmeisl den Maschinistenlehrgang seit 1991 als Ausbilder.
Von 2001 bis zur Beendigung des aktiven Dienstes im Jahr 2013 war er der Kreisbrandinspektor des Bereichs West. Nicht nur durch sein hohes und fundiertes Fachwissen, sondern auch durch seine kameradschaftliche Art ist der heute 71-jährige Neusorger ein geschätzter Mann – nicht nur im Kreis der Feuewehren.
Tragende Säule – selbst ohne aktiven Feuerwehrdienst
Im Alter von damals 63 Jahren verabschiedeten sich beide – bedingt durch die zu dieser Zeit geltenden Altersfrist des Feuerwehrgesetzes – aus dem aktiven Feuerwehrdienst und stehen seither nichtmehr „an der Front“. „Die beiden Hans’ens jedoch waren bisher zwei tragende Säulen unserer Maschinistenkurse“, erörtert Kreisbrandmeister Alois Schindler, der seit ein paar Jahren den Lehrgang leitet und seit 1997 dem Kreis der Ausbilder angehört.
Vogel und Zetlmeisl dankt Schindler, der selbst den Lehrgang unter der Leitung „beider Hanses absolviert hat, „einen so gut eingefahrenen Lehrgang übernehmen und fortführen zu dürfen“.
Jetzt aber wirklich!
Bereits im Jahr 2013 – zum 50. Lehrgang auf Kreisebene – wurden Hans Zetlmeisl und Hans Vogel „eigentlich schon als Ausbilder verabschiedet“. „Doch seither haben beide sich nicht abhalten lassen und waren noch immer mit dabei wenn ein Lehrgang auf Kreisebene abgehalten wurde“, dankt Schindler.
Kreisbrandrat Andreas Wührl würdigte die geleistete Arbeit und blickte auf ihre erbrachte Leistung. „Über 1.200 Feuerwehrleute wurden bei den bisher 64 abgehaltenen Lehrgängen ausgebildet“, betonte Wührl. „Was ihr über viele Jahre und Jahrzehnte geleistet habt, ist für viele wohl unvorstellbar“, würdigte der Kreisbrandrat. „Ich danke euch für eure jahrzehntelange Arbeit, eure kameradschaftliche Art, euer weitergebrachtes Wissen und die hilfreichen Handgriffe an die vielen Maschinisten des Landkreises“, so Wührl.
Dem Dank des Kreisbrandrats schlossen sich Kreisbrandinspektor Otto Braunreuther und die Kreisbrandmeister Florian Braunreuther und Peter Prechtl sowie KBM-Ausbildung Klaus Schicker, die dem Lehrgangsgremium heute angehören, an. Bei einer Feierstunde wurde den beiden im Anschluss an den 64. Maschinisten-Lehrgang eine Dankesurkunde des Kreisfeuerwehrverbandes Tirschenreuth verliehen. Ebenso durften sich die „beiden Hans´ens“ um einige Präsente freuen.
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