Nackter Frosch eröffnet! Erste Einblicke in Weidens Unverpackt-Laden

Weiden. Minimale Verpackung - maximale Auswahl: Der "Nackte Frosch" öffnet die Tore. Ein erster Blick in den neuen Unverpackt-Laden in Weiden und die Liebe zum Detail, die drin steckt.

Ein Blick in den neuen Unverpackt Laden. Vorne rechts: Verschiedene Mehlsorten und was man noch so zum Backen braucht. Dahinter ein Regal mit verschiedenen leuchtend bunten Gewürzgläsern. An der Wand: Müslivariationen, Nüsse, Trockenfrüchte soweit das Auge reicht.
Ein Blick in den neuen Unverpackt Laden. Vorne rechts: Verschiedene Mehlsorten und was man noch so zum Backen braucht. Dahinter ein Regal mit verschiedenen leuchtend bunten Gewürzgläsern. An der Wand: Müslivariationen, Nüsse, Trockenfrüchte soweit das Auge reicht.
Sarah Bauer liebt es die Produkte selbst zu testen. Ihren Kunden legt sie vor allem das
Einfach Gläser mitbringen (am besten schon vorgewogen) und los geht der Einkauf im Unverpackt-Laden. Sarah Bauer präsentiert stolz die fein verarbeitete Naturtasche. Auch sie ist für den Unverpackt-Einkauf geeignet, außerdem waschbar bei 60 Grad und damit wieder verwendbar. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit natürlich.
Keine Ahnung von Veggie und Vegan? Auch was Lektüre zum Thema bietet der Frosch.
Im Lagerraum des Unverpackt-Ladens liegen große Säcke und Verpackungen, viele davon werden einfach leer zurückgeschickt und neu befüllt. Das spart Müll enorm.
Ab Mittwoch wird hier endlich fleißig abgewogen und unverpackt verkauft: Der
Ein Blick in den neuen Unverpackt Laden. Vorne rechts: Verschiedene Mehlsorten und was man noch so zum Backen braucht. Dahinter ein Regal mit verschiedenen leuchtend bunten Gewürzgläsern. An der Wand: Müslivariationen, Nüsse, Trockenfrüchte soweit das Auge reicht.
Süß, salzig, alles dabei: Der Unverpackt-Laden in Weiden bietet viel Auswahl. Teuer muss Bio und Unverpackt in der Regel außerdem nicht sein, wie Sarah Bauer erklärt.
Eine Ecke für frisches Obst und Gemüse, die zur Eröffnung noch geliefert werden.
Lässig lehnt Sarah Bauer im Türrahmen. Hinter ihr Verkaufstheke und Regale voller Lebensmittel und Haushaltswaren ihres Unverpackt-Ladens
Naschen erlaubt! Am besten unverpackt.
Unverpackt macht auch vor Hygieneartikeln keinen Halt: Zutaten, um selber Deos herzustellen, Deo im Glas, Seifen, festes Shampoo. Der Unverpackt-Laden bietet eine feine Auswahl.
Weidens erster Unverpackt-Laden
Warmes Licht, natürliche Einrichtung: Im Unverpackt-Laden

Jalousien verdecken noch großteils den Blick von der Frauenrichter Straße aus nach Innen, getan hat sich dort aber einiges: Der “Nackte Frosch” und das Team um die Initatorinnen Sarah Bauer und Anett Hartenstein zählen die Stunden. Am Mittwoch eröffnet Weidens erster Unverpackt-Laden endlich – und sie erwarten großen Andrang. 

Minimale Verpackung – maximales Glück 

Der erste Eindruck. Geräumig, warmes Licht, bunte Ware – aber vor allem Natur pur. Die Gründerinnen haben schmale Birkenstämme zu freistehenden Regalen umfunktioniert, allgemein glänzt der Laden mit viel Holzoptik. Die schönen dunklen Regale für die “Gravity Bins”, die Behältnisse in denen die unverpackten Lebensmittel abgefüllt werden, hat ein Freund in mühsamer Handarbeit genau nach Wunsch angefertigt, wie Sarah erzählt. Von der Decke hängen Efeublätter um mehrere Glühbirnen in den Raum. 

Sarah Bauer strahlt während sie ihren Laden präsentiert. Sichtlich stolz macht sie die Vielfalt. Alles, was hier verkauft wird, ist möglichst völlig unverpackt – also nackt, daran lehnt sich auch der Name des Ladens an – oder zumindest nicht in Plastik: Das Angebot deckt den Grundbedarf an Lebensmitteln, wie verschiedene Nudel- und Reissorten, Müslis, Quinoa, Tee, Kaffee, Kakao, verschiedenste Nüsse, Trockenfrüchte, Öle und alles, was es zum Backen braucht. 

Minimale Verpackung – für Sarah Bauer maximales Glück, während sie den Blick durch den Laden schweifen lässt.

Wo’s geht, steckt (Nord-)Oberpfalz drin! 

Sogar Mehle können sich Kunden ab jetzt selbst mahlen, außerdem gibt es eine Ecke mit vegangen Süßigkeiten. Das Angebot reicht aber noch viel weiter über frisches, nach Möglichkeit regionales und saisonales Obst und Gemüse, farbefrohe Gewürze, Mandel- und Haferdrinks in Pfandflaschen und Haushaltswaren wie Putzmittel, Hygieneartikel von Seifen, Shampoo bis zu Zahnputzmitteln.

Was der Neu-Pressatherin, die für ihren Traum vom eigenen Unverpackt-Laden von Schwarzenbach am Wald in die Nordoberpfalz gezogen ist, sehr wichtig ist: Auch die Herkunft der Lebensmitteln ist genau deklariert. Nach Möglichkeit kooperieren die Frosch-Gründerinnen mit Herstellern und Bauern aus der (Nord-)Oberpfalz – mindestens aus Deutschland. Beispiele aus der Region sind Nudeln aus Friedenfels, Seifen aus Waidhaus, bald kommen gekühlte Produkte wie Milch und Käse der Hofkäserei Lang.

Der Kümmel kommt sogar aus Neustadt/Kulm. “Die wenigsten wissen, dass hier Kümmel wächst”, sagt Sarah. Den gibts im neuen Unverpackt-Laden sogar gebrannt als Schnaps, abgefüllt in Luhe-Wildenau. Einen Vorteil bietet auch die Nähe zu Tschechien: “Dort wird Soja angebaut. Wir bekommen dann auch bald Sojamilch und -Jogurt geliefert.” Sogar veganen Camembert bietet der Laden demnächst. 

“Jedes Feedback ist uns wichtig”. Was im Laden verkauft und angeboten wird, soll sich gern an die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden anpassen können, einfach “in Bewegung bleiben”, wie Sarah betont, während sie den Blick verträumt durch den Laden schweifen lässt. 

Unverpackt-Laden in Weiden: Wie funktioniert das jetzt eigentlich? 

Einkaufen im Unverpackt-Laden ist denkbar einfach. Der Unterschied zum Einkauf im Supermarkt um die Ecke: Bitte Gläser mitbringen! Dann gilt: “Alles was leer ist, wird vollgemacht”, sagt Sarah.

Einkaufen im Unverpackt-Laden

Das mitgebrachte Gefäß sollten Kunden bitte schon zu Hause abwiegen und das Gewicht aufschreiben, bittet Sarah. Es gibt zwar eine Waage im Laden, die “Vorarbeit” erspart dem Team aber einen Schritt. Das ist vor allem eine große Hilfe für den erwarteten Ansturm zur Eröffnung.

Unverpackt und Bio: Muss das teuer sein? 

Hartnäckig hält sich das Vorurteil, einkaufen im Bio- oder Unverpackt-Laden wäre viel zu teuer. Sarah Bauer ist überzeugt: Unverpackt- und Bioware ist oft sogar günstiger als konventionell verpackte Produkte. 

Nachhaltigkeit im Alltag integrieren – “Jeder Schritt zählt”

Warum Sarah und Anett das Projekt so am Herzen liegt? “Jeder Schritt in Richtung Nachhaltigkeit ist wichtig.” Dabei gehe es weniger darum, alles auf Anhieb perfekt zu machen, vielmehr bewusst zu leben und vor allem: “Ausprobieren”, wie Sarah erklärt. Inzwischen hat das Unverpackt-Laden-Projekt auch jede Menge Anhänger gefunden.

Die Community via Social Media wächst. Den Nachrichten zufolge fiebern viele Nordoberpfälzer der Eröffnung entgegen. 

Minijobber sind Feuer und Flamme 

Inzwischen ist auch das Team im Laden gewachsen: Sarah und Anett haben drei Minijobber eingestellt, von denen die frisch gebackene Chefin stolz erzählt. “Ein Mann für die Quote und zwei junge Mädels”, scherzt Sarah und lacht. Sie arbeiten hier nicht nur mit, “weil sie den Job brauchen”, sondern vor allem, weil sie das Unverpackt-Projekt so toll finden und unterstützen, wie Sarah strahlend erzählt.

Dafür legen sie sich extra ins Zeug und packen mit an, wo es nur geht. “Sie waren eine richtig große Hilfe”, sagt Sarah erleichert. Die Aufregung bis zum Start dürfte inzwischen bei allen weiter steigen. Ein Glück, dass die Stunden bis zur Eröffnung gezählt sind. 

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