Zurück in der Heimat: Eric Frenzel und Terence Weber mit Böllerschüssen empfangen

Flossenbürg. Nach den sehr "speziellen" Olympischen Spielen in Peking wurde den beiden Nordischen Kombinierern ein herzlicher Empfang in ihrer Heimatgemeinde Flossenbürg bereitet.

Bürgermeister Thomas Meiler heißt Eric Frenzel und Terence Weber willkommen (von links). Fotos: Theo Kurtz

Volksfeststimmung in Flossenbürg und das schon Anfang März. Die Gemeinde hatte jetzt ihre beiden Olympia-Heimkehrer Eric Frenzel und Terence Weber mit einer Feier vor dem Rathausplatz willkommen geheißen. Empfangen wurden die beiden Nordischen Kombinierer nicht nur von Bürgermeister Thomas Meiler, sondern auch vom Fanclub, von vielen Flossenbürgern und den Burg- und Böllerschützen, die Salut feuerten.

Nur auf der Durchreise

Die beiden Sportler waren eigentlich nur auf der Durchreise. Ein paar Tage vorher hatten sie sich beim Weltcup im norwegischen Oslo die Skier angeschnallt. Die Koffer sind schon wieder gepackt. Am Wochenende steigt das Weltcup-Finale in Schonach. “Wir freuen uns wieder daheim zu sein”, erzählt Frenzel. Er und sein Teamkollege Weber hatten den Zwischenstopp daheim bereits genutzt, um auf der Silberhütte Loipen-Kilometer zu machen.

Sehr “spezielle” Olympische Spiele

Die Spiele in Peking waren nicht unbedingt nach dem Geschmack der beiden Leistungssportler, auch wenn Frenzel immerhin noch mit einer Silbermedaille im Reisegepäck die Heimreise antreten konnte. Weber hingegen musste in der chinesischen Hauptstadt die ganzen Spiele im Hotelzimmer verbringen. Corona hatte ihm einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht.

Frenzel rechtzeitig freigetestet

Ein bisserl mehr Glück hatte Corona-Patient Frenzel, er konnte sich noch rechtzeitig frei testen, um zumindest noch auf den allerletzten Drücker im Teamwettbewerb an den Start gehen zu können. “Es waren schon sehr spezielle Spiele und für mich eine Gefühlsachterbahn”, erzählt er.

Speziell war die spartanische Unterkunft im Quarantänehotel, die Kommunikation und das Essen selbst. Nachdem die beiden mitgereisten deutschen Köche nicht für Frenzel und Weber den Herd anwerfen durften, gab es für die beiden isolierten Athleten chinesische Einheitskost, mit viel Reis und noch mehr Brokkoli. “Ich glaube, ich kann das Gemüse in nächster Zeit nicht mehr sehen”, sagt Frenzel lächelnd.

Enttäuschung bei Terence Weber

Klar, dass die beiden Peking-Fahrer, bevor sie sich in das Goldene Buch der Gemeinde eintrugen, noch sauber “gelöchert” wurden. Wie Frenzel an den Nutellaaufstrich von Vinzenz Geiger gekommen war, wie er es geschafft hatte, in seinem kleinen Hotelzimmer täglich acht Kilometer zu laufen, und wie er denn ohne seine Ehefrau Laura den Valentinstag zugebracht hatte, wollte man wissen. Und natürlich wollte man mehr über die aktuelle Gefühlslage von Terence Weber erfahren, der in China seine Sportsachen die ganze Zeit über in die Ecke stellen musste.

Peking sei für ihn eine große Enttäuschung gewesen, gibt der 25-Jährige zu, an der er auch jetzt noch zu knabbern habe. “Wenn man über Jahre hinweg auf so ein Ereignis hinarbeitet, ist das umso frustrierender”, betont er. Doch Weber zeigt sich auch zuversichtlich. Aufgrund seines Alters habe er ja noch Chancen an Olympischen Spielen teilzunehmen. Und auch Frenzel (33) möchte seine Karriere noch nicht an den Nagel hängen. Er und Weber peilen die Nordischen Skiweltmeisterschaften im März 2023 im slowenischen Planica an.

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