Drittligist FC Ingolstadt entlässt Trainer Michael Köllner

Ingolstadt/Fuchsmühl. Rückschlag für den Fuchsmühler Fußballlehrer Michael Köllner: Der 54-Jährige muss beim FC Ingolstadt seine Koffer packen.

Der Fuchsmühler Michael Köllner muss beim FC Ingolstadt seine Sachen packen. Foto: Imago/Bernd Feil

Nur vier Tage nach der 0:4-Schlappe bei Rot Weiß Essen hat Drittligist FC Ingolstadt die Konsequenzen gezogen und Cheftrainer Michael Köllner entlassen. Nach 35 Partien steht der FCI mit 49 Punkten auf Rang elf – zu wenig für die Ansprüche des einstigen Erstligisten.

„Viele positive Impulse“

„Nachdem die sportliche Weiterentwicklung unserer Mannschaft 2024 weitestgehend ausgeblieben ist, sind wir nach eingehender Analyse und Gesprächen mit Michael Köllner zu der Entscheidung gelangt, dass wir auf der Position des Cheftrainers für die Saison 2024/25 eine Veränderung vornehmen müssen. Aufgrund der Klarheit und der Verantwortung dem Trainer und der Mannschaft gegenüber vollziehen wir diese Entscheidung mit sofortiger Wirkung. Bei Michael Köllner, der in unserem Klub trotz des zuletzt ausbleibenden Erfolgs viele positive Impulse setzen konnte, möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken“, begründet Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer die Entscheidung.

FC-Sportdirektor Ivica Grlic fügt hinzu: „Als Vierter der Hinrunde wollten wir bis zum Saisonende zumindest oben mitmischen. Doch seit dem Start in das Jahr 2024 glichen unsere unstetigen Leistungen einer Achterbahnfahrt, was auch der 15. Rang in der Rückrundentabelle belegt. Aufgrund der sportlichen Stagnation haben wir nun gehandelt.“

„Eine neue Tür geht auf“

Michael Köllner sagte zu seinem Aus: „Ich bedanke mich ausdrücklich für das Vertrauen und die gemeinsame Zeit hier. Wir haben den freien Fall in der letzten Saison gemeinsam gestoppt und gleichzeitig mit viel Engagement den erfolgreichen Umbruch des Kaders angestoßen, der mit Platz vier in der Hinrunde bereits andeutete, wohin der Weg in der Zukunft führen kann. Ich drücke den Schanzern für die Zukunft weiterhin die Daumen.“ Er sei zwar enttäuscht, seine Ziele nicht erreicht zu haben, aber das sei für ihn kein Weltuntergang. Köllner: „Wenn eine Tür zugeht, geht irgendwo wieder eine auf.“

Die wichtigsten Stationen des Michael Köllner

29. Dezember 1969: Geboren in Waldsassen (Krankenhaus), aufgewachsen in Fuchsmühl (Landkreis Tirschenreuth)

1975 bis 1990 und 1994 bis 1997: SG Fuchsmühl: Spieler, Trainer A-Junioren und Herren

1992: SC Luhe-Wildenau: Spieler

1995: DFB-Ehrenamtspreis: Kreissieger und zweiter Platz in Bayern

1997: Erwerb der Trainer-A-Lizenz mit der Note 1

2000: SpVgg Bayern Hof: Leiter Nachwuchsleistungszentrum, Trainer erste Mannschaft

2002 bis 2014: DFB-Stützpunktkoordinator Ostbayern, Trainer verschiedener Landesauswahlteams

2009 bis 2012: Jugendtrainer beim SSV Jahn Regensburg

2012: Fußballlehrerausbildung mit Abschluss-Note 2,1

2014: NLZ-Leiter SpVgg Greuther Fürth

2016 bis 2018: 1. FC Nürnberg: NLZ-Leiter, Trainer U 21 (Regionalliga), Trainer erste Mannschaft mit Aufstieg in die Bundesliga

2019 bis 2023: Trainer beim TSV 1860 München

2023 bis Mai 2024: Trainer beim FC Ingolstadt

Sabrina Wittmann Nachfolgerin

Betreut wird der FC Ingolstadt nun bis zum Saisonende interimsweise von U 19-Cheftrainerin Sabrina Wittmann, die von ihrem langjährigen Co-Trainer Fabian Reichler und dem bisherigen Trainerteam um Maniyel Nergiz und Julian Kolbeck unterstützt wird. Die Trainerin freut sich auf die neue Aufgabe: „Es gibt keinen Ort, an dem ich lieber hätte debütieren wollen. Ingolstadt ist für mich etwas ganz Besonderes, mein Heimatverein. Hier habe ich vor 19 Jahren angefangen, selbst gespielt und erste Schritte als Trainerin machen dürfen. Von Beginn an haben mir die Verantwortlichen Vertrauen geschenkt und mich stets gefördert“, erklärt sie.

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