Erfolgstrainer Horst Will gestorben

Weiden/Mitterteich. Die Fußballwelt in Oberfranken und der Oberpfalz trauert um Horst Will, der Ende vergangenen Jahres im Alter von 83 Jahren nach schwerer Krankheit verstarb.

Horst Will, Trainer-Legende aus Weidenberg, verstarb im Alter von 83 Jahren. Foto: Dagmar Nachtigall

Der aus Weidenberg (Landkreis Bayreuth) stammende Horst Will war einst Profi und kickte für die SpVgg Bayreuth und Kickers Stuttgart in der 2. Liga. Später schnürte er noch die Stiefel für den SSV Warmensteinach (Bezirksliga) sowie den TSV Trebgast und FC Bayreuth (Bayernliga). Von vielen anerkannt als “Taktikfuchs” konnte Will eine beachtliche Erfolgsbilanz nachweisen und feierte mit den höherklassigen Teams acht Aufstiege. Ältere Fußballkenner erinnern sich noch genau an einen Spruch aus den 1980er Jahren, der da lautete: “Wenn du aufsteigen willst, musst du Horst Will holen.”

In Weiden und Mitterteich bestens bekannt

Seine Trainerlaufbahn führte Horst Will auch in die nördliche Oberpfalz. Mit der SpVgg Weiden gelang ihm zweimal der Aufstieg in die Bayernliga (1995 und 2006) und mit dem SV Mitterteich 1989 und 2000 in die Landesliga. Zwei Nordoberpfälzer erinnern sich an den für seine immer Disziplin fordernde Art, die im ungeteilte Anerkennung als absolute Respektsperson Anerkennung brachte.

So erzählt Roland Eckert, Vorsitzender des SV Mitterteich und damals Spieler unter Will: “Sein Tod ist ein herber Verlust für unseren Verein. “Horst war ein akribischer Arbeiter und Disziplin-Fanatiker. Sein Fachwissen war über jeden Zweifel erhaben. Er war eine große Persönlichkeit, ein absolut integrer und sympathischer Mensch.” Der SV Mitterteich hat ihm immens viel zu verdanken.”

Menschenkenntnis und Führungsstärke

SpVgg SV-Coach Michael Riester erinnert sich so an seinen damaligen Trainer Will: “Unter ihm habe ich meinen Durchbruch als Spieler geschafft”, sagt der 41-Jährige Riester und denkt dabei an die legendäre Landesligasaison 2005/06: “Wir hatten zur Winterpause 13 Punkte Rückstand auf den TuS Regensburg und sind trotzdem Meister geworden. Daran hatte Horst Will großen Anteil.” Riester nennt Menschenkenntnis und Führungsstärke als besondere Eigenschaften von Will: “Er war besonnen, ruhig und wusste genau, auf welche Spieler er sich verlassen kann.” Wenn aber jemand ausgeschert sei, habe Will knallhart durchgegriffen. Wohl gerade deshalb war Will bei manchen Spielern auch recht gefürchtet.

Horst Wills (links) zweites Zuhause waren die Fußballplätze in der Region. Foto: Anpfiff info

Einer, der bis zuletzt den Kontakt zum Verstorbenen aufrecht hielt, war der frühere Weidenberger Spielleiter Hans Bischof. Er schätzte Will als freundlichen und zuvorkommenden Menschen, wusste aber auch, dass er als Übungsleiter mit harten Bandagen um den Erfolg rang. “Wenn etwas nicht gepasst hat, hat er sofort durchgegriffen.” Die Freude am Fußball habe der frühere Erfolgscoach nie verloren, auch nicht nach zwei Herzinfarkten. Zuletzt plagten ihn immer wieder Probleme mit dem Herzen und der Lunge. Kurz vor Jahresende verstarb er im Krankenhaus.

Horst Will wird am Freitag, 26. Januar, 14 Uhr, auf dem Weidenberger Friedhof zur letzten Ruhe geleitet.

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