Landkreisüberschreitender Radweg als Lückenschluss zwischen Ensdorf und Schwandorf

Ensdorf. Vielerorts wird seit langem eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit praktiziert. Ensdorfs Bürgermeister Hans Ram wäre schon mit einem Landkreisübergreifenden Projekt zufrieden.

Wird der Ensdorfer Vorschlag eines Landkreisübergreifenden Radwegs realisiert? Das Foto zeigt zwei Radfahrer auf dem Oberpfälzer Simultankirchenweg. Foto: Thomas Kujat
Wird der Ensdorfer Vorschlag eines Landkreisübergreifenden Radwegs realisiert? Das Foto zeigt zwei Radfahrer auf dem Oberpfälzer Simultankirchenweg. Foto: Thomas Kujat
Ensdorfs Bürgermeister Hans Ram erklärte den SPD-Kreisräten die Idee eines Landkreisübergreifenden Radwegs. Foto: SPD-Fraktion
Ensdorfs Bürgermeister Hans Ram erklärte den SPD-Kreisräten die Idee eines Landkreisübergreifenden Radwegs. Foto: SPD-Fraktion
Thomas Kujat
SPD Fraktion AS

Als die SPD-Kreistagsfraktion Amberg-Sulzbach kürzlich die Gemeinde Ensdorf besuchte, präsentierte Bürgermeister Hans Ram den Kommunalpolitikern eine schöne Idee: Viele Bürgerinnen und Bürger würden immer wieder einen Radweg von Ensdorf zur Landkreisgrenze vorschlagen. 5,8 Kilometer wäre der lang und würde das Vils- mit dem Naabtal verbinden.

Stärkung der Gastronomie

Zu den 5,8 Kilometern im Landkreis Amberg-Sulzbach kämen noch einmal acht Kilometer im Nachbarkreis Schwandorf dazu. Der Radweg würde über Haselbach, Grain und Ettmannsdorf in die Kreisstadt Schwandorf führen. SPD-Kreisvorsitzender Uwe Bergmann glaubt, dass man mit diesem Radweg zusätzliche Besucher für das Kulturzentrum Theuern gewinnen könnte, da der Fünf-Flüsse-Radweg Richtung Amberg auch am Museumsort vorbeiführt. Bürgermeister Ram ist sicher, dass die neuen Wege auch die Gastronomie wesentlich stärken könnten. „Sollen Wirte im dünn besiedelten Vilstal gut leben können, müssen zusätzliche Gäste gewonnen werden“, betonte der Rathauschef.

Frage der Finanzierung

Landrat Richard Reisinger (Amberg-Sulzbach) lässt auf Anfrage verlauten, dass er alle kreativen Ideen und konstruktiven Initiativen, die das Radwegenetz im Landkreis noch attraktiver machten, begrüße. Als passionierter E-Biker erfreue er sich in seiner Freizeit regelmäßig auf kürzeren Touren durch das Amberg-Sulzbacher Land.

Allerdings gibt der Landrat zu bedenken, dass neue Wunschprojekte (Reisinger: „Davon gibt es eine Menge“) in das bestehende Radwegekonzept passen und abgestimmt sein müssten. „Schließlich muss das ja auch finanziert werden“, so der CSU-Politiker. Reisinger weist darauf hin, dass die Haushaltslage des Landkreises schwieriger werde und in den kommenden Jahren die Bewältigung der Kernaufgaben im Vordergrund stehen müsse. Ein konstruktiver Ansatz seien gegebenenfalls gemeinschaftlich finanzierte neue Radwege.

Sinnvolle Anbindung

Die Kreisstadt Schwandorf mit seinen circa 30.000 Einwohnern würde durch diesen Lückenschluss an den Amberger Raum sinnvoll angebunden, meinen die SPD-Politiker. „Dies stärkt die heimischen Gewerbebetriebe im Bewirtungssektor erheblich“, betonte Bergmann. Die vor allem für Familien hervorragend geeigneten Spielplätze in Thanheim, Ensdorf und Wolfsbach würden einen Radweg ebenfalls bereichern. Der Baumlehrpfad in Ensdorf, das Reitsportzentrum in Kreuth böten besondere Ausflugsziele vor der Schwandorfer Haustür, sagt Bürgermeister Ram. Reinhold Strobl will diese Idee nun konkret aufgreifen. „Der Radweg muss ein Teil des Radwegekonzepts für den Landkreis sein.“

Positives Signal

Grundsätzlich positiv steht Schwandorfs Landrat Thomas Ebeling (CSU) der Idee der Sozialdemokraten gegenüber. „Auf den ersten Blick spricht nichts Grundsätzliches gegen den Radweg. Soweit Kollege Reisinger offiziell auf mich zukommt, können die überregionale Bedeutsamkeit und die Maßnahmenträgerschaft sowie natürlich auch Kostenfragen gerne näher geprüft werden.“

Bestehende Radwege im Landkreis Amberg-Sulzbach

Im Vilstal gibt es den 5-Flüsse Radweg Amberg-Schmidmühlen-Kallmünz-Regensburg.

Im Naabtal gibt es den Naabtal-Radweg von Schwarzenfeld über Schwandorf nach Kallmünz. Dieser ist aber nur eine Radroute, die sich bestehender Straßen bedient. In kurzen Teilstücken verläuft die Route auch auf Kreisstraßen ohne Radweg.

Es gibt zwei Verbindungen vom Vilstal ins Naabtal:
Amberg-Schwarzenfeld

Amberg-Schmidmühlen-Kallmünz

Dazwischen gibt es keine Querverbindung. Eine mögliche Querverbindung wäre die Strecke Ensdorf – Schwandorf. Dabei könnte zunächst die Gemeindestraße Ensdorf – Thanheim einbezogen werden. Ein Radweg müsste straßenbegleitend zur AS 8 und dann auf der ASD 20 nach Haselbach gebaut werden. Ab da gäbe es wieder eine Gemeindestraße nach Schwandorf über Ettmannsdorf.

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