Leader-Akteure tauschen sich aus – und testen Ergebnis

Eschenbach. „Adventuregolf am Rußweiher“ ist das Ergebnis eines LEADER-Projekts. Warum die Manager, die Zusammenarbeit und die Organisation so wichtig sind, zeigt sich direkt vor Ort.

Erfahrungsaustausch für die oberpfälzer Manager der LEADER-Aktionsgruppen sowie die zuständigen Mitarbeiter der LEADER-Förderstelle am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Tirschenreuth-Weiden. Gastgeber für das oberpfalzweite LEADER-Treffen war die LAG Forum Neustadt Plus e.V.

Landschaftsverwaltung entwickelt sich weiter 

Stellvertretender Landrat Albert Nickl freute sich, dass das diesjährige Treffen im Landkreis Neustadt/WN stattfand und gab einen kurzen Einblick zu den Besonderheiten des Landkreises. Dabei stellte er heraus, wie wichtig das LEADER-Förderprogramm für die Entwicklung der Region ist. Behördenleiter Wolfgang Wenisch begrüßte die Teilnehmer und informierte über die aktuelle Weiterentwicklung der Landwirtschaftsverwaltung, die zum 01.07.2021 eingeleitet wurde.

In einer Vorstellungsrunde erläuterten die LAG-Manager den neuen Mitarbeitern, welche Projekte sie gerade bearbeiten, welche Herausforderungen sie gegenüberstehen, aber auch welche Erfolge LEADER in ihrer Region zeigt. Um das Ganze etwas aufzulockern und den Austausch anzuregen, stellte Eschenbachs Bürgermeister Marcus Gradl das Leader-Projekt „Adventuregolf am Rußweiher“ vor und lud die Teilnehmer zu einer Runde Minigolf ein. 

Erfahrungen an Antragsteller weitergeben

Nach einem erfolgreichen Erfahrungsaustausch und einer Stärkung erläuterte Willibald Naumann die Erfahrungen aus den Prüfungen der Zahlungsanträge sowie die daraus entstandenen bzw. entstehenden Konsequenzen für die Antragsteller. Er wies darauf hin, dass die Vergaberichtlinien als auch die Vergabedokumentation unbedingt einzuhalten sind. Des Weiteren informierte er die Teilnehmer, dass es neue Formulare zur Antragseinreichung gibt. 

Hans-Michael Pilz, LEADER-Koordinator für die Oberpfalz, erklärte den Teilnehmern noch die Neuerungen der Förderrichtlinie, die seit Juli in Kraft sind. Weitere Punkte waren das aktuell geltende Finanzmanagement, Beschlüsse zur Projektbefürwortung und welche Konsequenzen bei Nichteinhaltung für die LAG beziehungsweise den Antragsteller entstehen können.

Ausblick auf neue Förderperiode

Als Abschluss der Tagung gab Pilz noch ein Ausblick in die neue LEADER-Förderperiode 2023-2027. Für die neue Förderperiode reichten alle oberpfälzer LAGen ihre Interessensbekundung ein, nun beginnen die Vorbereitungsarbeiten für die Erstellung der Lokalen Entwicklungsstrategie. Als Termin für die Einreichung dieser ist der 30.06.2022 vorgesehen, der Umfang sowie die erforderlichen Inhalte sind bereits bekannt. 

Abschließend tauschten sich die Teilnehmer noch über die anstehende Evaluierung als auch über die Erstellung der neuen Lokalen Entwicklungsstrategie 2023-2027 (LES) aus. Ziel aller oberpfälzer LAGen ist die  Anerkennung ihrer eingereichten LES durch das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Herbst 2022 – damit diese in die neue Förderperiode durchstarten können. 

LEADER (Liaison entre les actions de développement de l’économie rurale) ist ein Förderprogramm der Europäischen Union und des Freistaates Bayern, bei dem ländliche Regionen bei ihrer selbstbestimmten Entwicklung unterstützt werden. Um in den Genuss von LEADER-Mitteln zu kommen muss sich eine Region – in der Oberpfalz sind dies alle sieben Landkreise – mit einer so genannten lokalen Entwicklungsstrategie, als LEADER-Region qualifizieren.

Diese Entwicklungsstrategie, die von vielen lokalen Akteuren unterstützt und gemeinsam erarbeitet wird, formuliert Ziele, um eine möglichst breite und umfassende Regionalentwicklung zu ermöglichen. LEADER ist dabei nicht nur das Förderprogramm an sich, sondern auch „Zündfunke“ für die Zusammenarbeit und das Engagement im ländlichen Raum. Es geht dabei um die partnerschaftliche Zusammenarbeit in den s.g. LEADER-Aktionsgruppen, kurz LAGen genannt.

Entscheidungskompetenz direkt vor Ort 

Die Besonderheit bei LEADER ist dabei, dass diese regionalen Zusammenschlüsse, meist als Vereine organisiert, hier eine Projektauswahl vornehmen. Das heißt, dass die Gremiumsmitglieder der LAGen die eingereichten Projekte bewerten und hinsichtlich des Beitrages zu Ihrer LES beurteilen und letztendlich befürworten oder ablehnen.

Damit legt Europa die Entscheidungskompetenz für die Projektauswahl in die Hände der Bürger vor Ort! Dies ist einmalig und StMin Michaela Kaniber unterstützt diesen Ansatz mit den Worten „Bürger gestalten ihre Heimat. Im Mittelpunkt stehen tatkräftige Bürgerinnen und Bürger, die an die Zukunft ihrer Heimat glauben und sich gemeinsam dafür einsetzen“.

9,5 Millionen Euro für Projekte – bisher

In der Oberpfalz sind in allen sieben Landkreisen LEADER-Aktionsgruppen aktiv. Vorsitzende der Regionalentwicklungsvereine sind die Landräte und Landrätinnen. In der laufenden Förderperiode 2014-2022 sind bisher 178 Projekte mit einer Fördersumme von 9,5 Millionen Euro am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Amberg-Neumarkt bewilligt worden. Zum 01.07.2021 ist dabei die Bewilligungskompetenz an das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Tirschenreuth-Weiden gewechselt.

Bei Interesse oder konkreten Nachfragen bitte dirent an den für die Oberpfalz zuständigen LEADER-Koordinator Hans-Michael Pilz (09181/4508-1302) oder an das örtliche LEADER-Management in den Landratsämtern wenden. 

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