MdB Uli Götsch von der Entwicklung der Gemeinde Neusorg beeindruckt

Neusorg. Beim Besuch der Gemeinde Neusorg erfuhren MdB Uli Grötsch und der Tirschenreuther SPD-Landtagskandidat Karl-Georg Haubelt von Bürgermeister Peter König, welch innovativen Weg die VG-Kommunen in Sachen Ärztemangel gehen wollen.

Bürgermeister Peter König erklärt MdB Uli Grötsch und Landtagskandidat Karl-Georg Haubelt (von links) vor dem Ärztehaus, wie sich die VG-Gemeinden gegen den Ärztemangel wappnen wollen. Foto: Udo Fürst

Die Sommerferien nutzt der Weidener SPD-Bundestagsabgeordnete Uli Grötsch traditionell, um Bürgermeister und deren Kommunen im Stimmkreis zu besuchen. Eine seiner ersten Stationen heuer war Neusorg, seit vielen Jahren SPD-Hochburg und seit 2008 “regiert” von Peter König. Das Gemeindeoberhaupt begrüßte Grötsch und den Tirschenreuther SPD-Landtagskandidaten Karl-Georg Haubelt im Rathaus. “Vor einem Jahr durfte ich dich in Berlin besuchen, das war sozusagen Bundesliga. Ich freue mich, dass du jetzt in die Kreisklasse kommst”, sagte König. In den vergangenen 15 Jahren sei Uli Grötsch der einzige Abgeordnete gewesen, der sich in Neusorg habe sehen lassen. “Das hat der Gemeinde und seiner Entwicklung aber nicht geschadet”, sagte König augenzwinkernd.

Vier Themenfelder

Nachdem der Bürgermeister über die Projekte und Arbeiten in der Gemeinde informiert hatte, teilte Peter König seinen Gästen in einem einstündigen Überblick jene Themenfelder mit, welche die Gemeinde derzeit am meisten beschäftigten:
1. Was kommt auf die Gemeinden unter 10.000 Einwohnern beim kommunalen Wärmeplanungsgesetz zu?
2. Wie kommt man eine Förderung für die Sanierung kommunaler Sportstätten?
3. Wann fließt das durch die RZWas (Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben) längst zugesicherte Geld für die sechsstelligen Investitionen der Gemeinde?
4. Wie die Verwaltungsgemeinschaft (VG) mit den Gemeinden Neusorg, Ebnath, Brand und Pullenreuth dem drohenden Ärztemangel entgegenwirken will.

Kommunales MVZ in Planung

Die für Grötsch und Haubelt eindrucksvollste Schilderung waren die Pläne der VG für ein “Kommunales medizinisches Versorgungszentrum” (MVZ). Noch gebe es in der VG zwar drei Hausärzte, doch sei die Nachfolge mehr als ungewiss. Deshalb hätten sich alle vier Gemeinderäte und Bürgermeister einmütig dafür ausgesprochen, eine solche Möglichkeit zu prüfen. Mittlerweile habe man eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben und mit Gesundheitsminister Klaus Holetschek gesprochen. Der habe sich die Pläne aus dem Norden der Oberpfalz “sehr geduldig und offen” angehört und ein Förderprogramm in Aussicht gestellt. “Wir brauchen die finanzielle Unterstützung aus München, um die Arztsitze ablösen zu können”, sagte König. Mut mache das Beispiel der hessischen Kleinstadt Schwarzenborn, wo das erste MVZ dieser Art in Deutschland sehr erfolgreich laufe. “Das ist sehr beeindruckend. Ihr seid hier auf einem sehr guten Weg”, lobte Grötsch.

Die Besucher schauten sich auch den Anbau beim Feuerwehrhaus an. Foto: Udo Fürst

Was wird mit der Nahwärme?

Das Wärmeplanungsgesetz der Bundesregierung nimmt Länder und Kommunen in die Pflicht: Sie sollen in den kommenden Jahren konkrete Pläne vorlegen, wie sie ihre Heizinfrastruktur klimaneutral umbauen wollen. Für Großstädte sollen diese Wärmepläne bis Ende 2025 fertig sein, kleinere Städte sollen zwei Jahre länger Zeit haben. Bisher noch unklar ist, wie Kommunen unter 10.000 Einwohnern damit umgehen sollen. Zwar habe die kommunale Wärmeplanung zunächst keinen Einfluss auf den Endverbraucher und seine alte Heizung. Denn die Wärmeplanung ist noch kein Konzept oder eine Vorgabe der Stadt oder Gemeinde, wie geheizt werden muss. Die Gemeinde Neusorg arbeite hier eng mit den Stadtwerken Wunsiedel zusammen, die bereits 65 Anwesen mit Wärme versorge. “Dennoch machen sich viel Bürger jetzt schon Gedanken, wie es weiter geht”, wusste König. Dabei sei die Erwartungshaltung mancher Menschen erstaunlich. “Ein Bürger hat gefordert, dass der Staat seine neue Heizung mit 100 Prozent fördern müsse. Das ist natürlich Humbug.” Dennoch sei er der Meinung, dass der Staat nicht nur fordern, sondern auch fördern müsse.

“Neusorg in besten Händen”

Uli Grötsch zeigte sich beeindruckt von der Entwicklung Neusorgs. “Die Gemeinde ist bei Peter König in den besten Händen. Hier stimmt der gesellschaftliche Zusammenhalt noch.” Besuche in der Steinwaldgemeinde seien für ihn immer eine Reise wert. “Für mich ist die Kreisklasse schöner als die Bundesliga”, nahm der Abgeordnete den Ball des Bürgermeisters von dessen Begrüßung gerne auf.

 

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