Spannender MINT-Wettbewerb: Schüler optimieren Produktionsabläufe in einer Fabrik

Weiden. Die Wirtschaftsjunioren Nordoberpfalz stärken seit 2020 die MINT-Kompetenz in den Mittelschulen der Region. Jetzt wurde auch ein Wettbewerb ins Leben gerufen: Er heißt "MINT Sprint gewinnt!".

Florian Rieder, Geschäftsführer der Wirtschaftsjunioren (WJ) Nordoberpfalz, hat zusammen mit dem WJ-Mitglied Elias Ackermann und den beiden Schulamtsdirektorinnen Elisabeth Junkowitsch (Neustadt/WN) und Martina Puff (Tirschenreuth) (von links) den Wettbewerb vorgestellt. Foto: Theo Kurtz

Mathe, Physik, Chemie, Informatik? So manchem Schüler entfährt bei diesen Fächern ein verzweifeltes “Oh Mann!” Diese sogenannten MINT-Fächer haben es nach wie vor schwer Begeisterungsstürme auszulösen. Doch ausgerechnet sie gelten gemeinhin als die Kernkompetenzen für Innovation und Wohlstand. Kurz gefasst: ohne MINT kein Fortschritt.

Lernroboter für den Informatikunterricht

Seit 2020 versuchen die Wirtschaftsjunioren (WJ) Nordoberpfalz bei den Mittelschülerinnen und Mittelschülern in den Landkreisen Neustadt/WN und Tirschenreuth sowie der Stadt Weiden stärkeres Interesse dafür zu wecken. So haben auf Vermittlung der Junioren lokale Unternehmen mittlerweile schon allen 20 Mittelschulen in der Region insgesamt 30.000 Euro spendiert. Mit dem Geld wurden programmierbare Roboter angeschafft, die dann im Informatikunterricht eingesetzt werden. Seit dem Schuljahr 2019/2020 steht dieses Fach auf dem Stundenplan.

Jetzt geht das Projekt in eine neue, spannende Runde. Seit Anfang Februar zerbrechen sich 17 Schulteams beim “MINT Sprint gewinnt!”-Wettbewerb bereits die Köpfe. Florian Rieder, Geschäftsführer der Wirtschaftsjunioren, hat zusammen mit dem WJ-Mitglied Elias Ackermann und den beiden Schulamtsdirektorinnen Martina Puff (Tirschenreuth) und Elisabeth Junkowitsch (Neustadt/WN) OberpfalzECHO den Contest vorgestellt.

Produktionsabläufe optimieren

Den Kids wird das Schema eines Produktionsablaufs in einer fiktiven Fahrradfabrik präsentiert. An verschiedenen Stellen aber knirscht es im Unternehmensgetriebe, heißt: Es wird nicht effizient gearbeitet. Beim Wareneingang zum Beispiel oder auch bei der Kommissionierung. Insgesamt sechs dieser Schwachpunkte gibts. Die Schüler sollen sich einen herauspicken und dafür innovative Automatisierungs- oder Digitalisierungslösungen entwickeln. Wichtige Mitmachbedingung: die Lernroboter müssen zum Einsatz kommen.

Diese Optimierungsideen werden samt schriftlicher Kurzbeschreibung als zweiminütige Videos eingereicht. Eine siebenköpfige Jury nimmt die Beiträge unter die Lupe und bewertet sie unter anderem hinsichtlich ihrer Kreativität und ihres technischen Anspruchs. Maximal 40 Punkte kann man sammeln. Das ist aber erst die erste Runde.

Drei Teams bestreiten die Finalrunde

Die drei punktbesten Teams kommen Ende Mai ins große Finale. Hier müssen sie den Experten in Präsenz ihre Ideen vorstellen. Eine Viertelstunde hat man dafür Zeit. Auch für diese Live-Vorführungen gibt es Zählbares. Die Punkte aus beiden Durchgängen werden addiert und so die Stockerlplätze vergeben. Geldpreise winken. Das Siegerteam bekommt 3000 Euro, die Zweitplatzierten dürfen sich über 2000 Euro freuen und für den dritten Platz gibt es immerhin noch einen Tausender.

Das Geld allerdings dürfen die Teilnehmer nicht behalten. Es wird auf das Konto der jeweiligen Schule überwiesen. Ein Mitmach-Zuckerl gibts natürlich trotzdem. Alle drei Finalrunden-Mannschaften werden eingeladen, einen Blick hinter die Kulissen eines ausgewählten Unternehmens ist. Ob es vielleicht ein “echter” Fahrradproduzent sein wird? Florian Rieder lächelt: “Das steht noch nicht fest.”

Ausgezeichnetes MINT-Engagement

Das MINT-Engagement der Wirtschaftsjunioren ist bereits vor zwei Jahren gewürdigt worden. Damals sind sie mit dem mit 20.000 Euro dotierten Rainer-Markgraf-Preis ausgezeichnet werden. “Das Geld werden wir wieder in das Mint-Sprint-Projekt stecken”, betont Rieder. In den kommenden Jahren sollen bei “MINT Sprint gewinnt!” auch die Realschulen und die Gymnasien an den Start gehen. Und auch dafür braucht man schließlich ein paar Preisgeld-Euros.

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