[Update] Viele Spieler verlassen das Tigers-Schiff – trotzdem geht es weiter

Bayreuth. Wie zu befürchten, laufen den insolventen Bayreuth Tigers die Spieler davon. Dennoch soll der Spielbetrieb laut Insolvenzverwalter weitergehen.

Die Bayreuth Tigers sind kurz vor dem Ziel. Foto: Bayreuth Tigers

Die Hoffnung des vorläufigen Insolvenzverwalters Peter Roeger von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH”, dass die Spieler die Betriebsfortführung der Bayreuth Tigers Eishockey GmbH unterstützen”, bleibt wohl ein frommer Wunsch. Den Gang zur Oberligapartie beim EC Peiting mussten die Tigers mit gerade mal 13 Feldspielern antreten (zwei Torhüter, vier Verteidiger, drei Sturmreihen). Ohne die Ingolstädter Förderlizenzspieler Ryan Odude, Ole Krüger, Joel Hofmann und Christian Schiling hätte man nicht einmal eine Mannschaft stellen können. Entsprechend deutlich wurde es bei der 3:9-Schlappe beim Tabellenachten. Trotz dieses personellen Engpasses wird der Spielbetrieb für die Tigers weitergehen, versichert Roeger in einer jetzt an die Presse verschickten Mitteilung.

Acht Spieler sind schon weg

Sieben Spieler haben die Tigers bereits verlassen: Kai Zernikel (Heilbronn), Robin Drohten (nach Landshut), Steffen Tölzer (Rosenheim), Brett Schaefer (Bietigheim), Kai Kristian, Etu Eelo (Halle), Aaron Reinig (Hannover Scorpions) und Dominik Tiffels (bereits am 15. Januar nach Rosenheim) fehlten in Peiting ebenso wie der verletzte David Stach, dem Verbindungen zu den Selber Wölfen nachgesagt werden.

Der Bayreuther Co-Trainer Marc Vorderbrüggen war dennoch stolz auf seinen kleinen, jungen und unerfahrenen Kader. “Riesenrespekt“ hatte er auch vor den mitgereisten Anhängern: „Danke an die Fans, dass ihr zahlreich erschienen seid in diesen schwierigen Zeiten und den langen Weg auf euch genommen habt. Hut ab!“

zuletzt

Laut Roeger wird das Heimspiel am kommenden Sonntag, 4. Februar, im Kunsteisstadion Bayreuth planmäßig stattfinden. Ebenso das nächste Auswärtsspiel in Höchstadt am Freitag, 2. Februar. Zudem ist es derzeit sehr wahrscheinlich, dass die Mannschaft bis zum regulären Saisonende am Spielbetrieb teilnehmen wird. Das letzte Spiel findet am 25. Februar statt. Eine Teilnahme an den Playoffs sei aber nicht möglich.

Zuletzt habe das PLUTA-Team konstruktive Gespräche mit den Verantwortlichen der Gesellschaft, den Spielern und dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) geführt. “Die Voraussetzungen sind erfüllt, damit die Eishockeymannschaft den Spielbetrieb bis zum Ende der laufenden Saison fortführen kann. Die Busfahrten zu den Auswärtsfahrten sind geregelt und auch für die Heimspiele ist die Stadionnutzung sichergestellt. Einige Spieler sind bereits zu anderen Mannschaften gewechselt, aber mit dem derzeitigen Kader ist eine Fortsetzung des Spielbetriebs möglich. Das Transferfenster für die laufende Saison schließt am 15. Februar. Die Gehälter der Spieler sind über das Insolvenzgeld gesichert und die Insolvenzgeldvorfinanzierung wurde bereits in die Wege geleitet”, schreibt Peter Roeger.

Finanzieller Beitrag notwendig

Der vorläufige Insolvenzverwalter weiter: „Wir haben zahlreiche Gespräche geführt, damit die Mannschaft weiter am Spielbetrieb teilnehmen kann. Jetzt hoffen wir auf die Unterstützung der Fans.“ Dafür sei auch ein finanzieller Beitrag aller Zuschauer nötig, da aus insolvenzrechtlichen Gründen keine Gläubiger bevorzugt werden dürfen. Daher müssten auch die circa 500 Dauerkartenbesitzer aus rechtlichen Gründen einen Beitrag von fünf Euro für jedes Heimspiel bezahlen.

Langfristige Perspektive

Neben dem tagesaktuellen Geschäft arbeitet das Insolvenzverwalterteam an einer möglichen langfristigen Lösung für die Bayreuth Tigers Eishockey GmbH. Nach einer ersten Prüfung sei eine Plansanierung ein Szenario, um die Mannschaft in der Oberliga Süd halten zu können. Hierzu müssten allerdings mehrere Bedingungen eintreten.

Man werde intensiv einen finanzstarken Partner oder eine Gruppe von Sponsoren suchen, die bereit seien, die Verantwortung bei den Tigers zu übernehmen. Sobald dies festgezurrt sei, werde auf Basis eines belastbaren finanziellen Konzepts ein Sanierungsplan erstellt, der von den Gläubigern genehmigt und vom Amtsgericht bestätigt werden müsse. Zudem brauche es die Zustimmung des DEB.

Kompliment an die Mannschaft

Der PLUTA-Anwalt erklärt ferner: „Ich möchte ein großes Kompliment an die Mannschaft aussprechen, die gestern hervorragenden Einsatz gezeigt hat und auch den mitgereisten Fans gebührt großer Respekt. Das Ergebnis ist zweitrangig, denn es geht jetzt um die Zukunft des Eishockeyclubs. In den kommenden Wochen werden wir daher sämtliche Optionen prüfen, um den Bayreuth Tigers eine Zukunft in der Oberliga Süd ermöglichen zu können.” Dazu müssten viele Faktoren passen, aber eine solche Lösung seit aus rechtlicher Sicht möglich. “Jetzt müssen alle an einem Strang ziehen. Die Fans durch ihr Kommen und den Support für das Team, die Mannschaft durch ihr spielen, die Unterstützung aller Beteiligten, die Spiele ermöglichen und die zukünftigen Sponsoren/Investoren für die Plansanierung.“

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