Wenn die Natur zur Müllhalde wird

Neustadt/WN. Mobiliar, Fernseher oder sogar Autowracks - was wird nicht alles illegal in der Natur entsorgt. Das belastet nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Müllrowdies werden, wenn sie erwischt werden, sauber zur Kasse gebeten.

Harald Hecke hatte erst vor Kurzem beim Gassigehen diese Spüle entdeckt. Foto: Harald Hecke
Harald Hecke hatte erst vor Kurzem beim Gassigehen diese Spüle entdeckt. Foto: Harald Hecke
Immer wieder findet Harald Hecke beim Spazierengehen Müll im Wald. Bild: Harald Hecke
Immer wieder findet Harald Hecke beim Spazierengehen Müll im Wald. Bild: Harald Hecke
Harald Hecke hatte erst vor Kurzem beim Gassigehen diese Spüle entdeckt. Bild: Harald Hecke
Immer wieder findet Harald Hecke beim Spazierengehen Müll im Wald. Bild: Harald Hecke

Wenn Harald Hecke mit seinen Vierbeinern in den Wäldern rund um Altenstadt Gassi geht, stolpert er fast regelmäßig über illegal entsorgten Müll. Erst unlängst hatte er eine alte Spüle entdeckt und gleich fotografiert. Aber auch Fernseher, Autoreifen, halbe Wohnzimmereinrichtungen und die Heckklappe eines Wagens sind ihm schon untergekommen. Hecke ärgert sich und fragt sich: “Muss das sein?”

Mehr als 300 Euro Bußgeld für einen Satz Altreifen

Muss natürlich nicht, beziehungsweise darf auch gar nicht sein. Wer den Wald als Müllabladeplatz missbraucht, wird ordentlich zur Kasse gebeten. “Es kommt immer darauf an, was man wegschmeißt”, erläutert der stellvertretende Pressesprecher am Neustädter Landratsamt, Marcel Weidner. Wenn man einen Blick in den aktuellen Bußgeldkatalog des Bayerischen Umweltministeriums wirft, stellt man fest: Es kann richtig teuer werden. Die weggeworfene Zigarettenschachtel schlägt noch mit humanen 20 Euro zu Buche. Wer seinen Satz Altreifen entsorgt, muss aber schon bis zu 330 Euro berappen.

Den Wagen in Gottes freier Natur zu verschrotten, geht richtig ins Geld. Mit bis zu 2.000 Euro ist man dabei. Apropos Altreifen: 200 dieser abgefahrenen Luftreifen waren vor etwa 20 Jahren an einer entlegenen Waldstelle den Hang hinuntergeworfen worden. Ein Entsorgungsunternehmen musste den Gummi-Abfall mühsam zusammenklauben. Das war bislang die spektakulärste Umweltfrevelei, die im Landkreis Neustadt/WN ans Tageslicht gekommen war.

Ein bis zwei Anzeigen pro Monat

Im Schnitt ein- bis zweimal im Monat werden der Kreisverwaltung “wilde” Ablagerungen gemeldet. “Wir prüfen dann zunächst, ob ein Versursacher ermittelt werden kann”, erläutert Weidner. Denn es kommt durchaus vor, dass der Umweltrowdie gleich noch seine “Visitenkarte”, etwa in Form eines Arztrezepts, einer BahnCard oder eines Briefs mitentsorgt hat. Aber auch weggeworfene Kontoauszüge haben schon mal einen Müllsünder überführt.

Können wir die Person feststellen, wird ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

In der Regel sind sich die Überführten ihrer Schuld sehr wohl bewusst, weiß der stellvertretende Amtssprecher. Der Grund für ihr Handeln ist in vielen Fällen immer der gleiche. Man will schlichtweg keine Entsorgungsgebühren zahlen. Für Weidner ist das nicht nur mit Blick auf den Schaden für die Umwelt das Sparen am falschen Fleck. “Das Bußgeld, das man entrichten muss, ist um ein Vielfaches höher.”

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