Wie auf einer Autobahn-Toilette aber im Wald: 30 Säcke Müll gesammelt

Grafenwöhr. Das ging auf die Haut und gleichsam "unter die Haut". Am heißen Wochenende war Gerd Fenzl mit Gleichgesinnten in der Natur unterwegs, um sie zu bewahren.

30 Säcke voll Müll sammelten die Teilnehmer an nur einem Tag. Weitere Aktionen sollen demnächst folgen. Foto: Renate Gradl

Dieses Thema ist leider nicht neu: Die Natur braucht uns nicht, aber wir die Natur. Doch es wird nicht achtsam mit ihr umgegangen. Deshalb hat Gerd Fenzl die Initiative ergriffen und mit 25 Freunden aus Grafenwöhr, Kastl, Weiden, Luhe und Schirmitz Berge von Müll aufgesammelt – insgesamt 30 Säcke.

Jung und Alt haben zusammen gearbeitet. Mit dabei waren auch Pfadfinder und eine befreundete Familie, die in ihrer Heimat Kanada zu den “Blackfoot” zählten.

“Wie auf einer Autobahn-Toilette – ohne WC.”

“Wir haben beim Dießfurter Weiher die gesamte Seenlandschaft bis zum Gasthaus beim Josephstal, das komplette Gebiet “In der Mark” bis zur B 470 sowie das Areal beim Grafenwöhrer Waldbad und dem Skater- und Sportpark aufgeräumt”, informierte Fenzl. Unter den Müllbergen waren Speisemüll, Plastik, Flaschen, Feuchttücher, Dutzende von Mund-Nasen-Masken und Toilettenartikel.

“In einer Fichtenschonung hat es wie in einer Autobahntoilette ohne WC ausgesehen. Dort lag Papier ohne Ende herum. Das ist nicht akzeptabel”, klagt der Grafenwöhrer. Auch ein großes Eisengitter war darunter. Dieses Bild der Umweltverschmutzung ging “unter die Haut”. Bis auf die Haut gingen zwei Regengüsse während der Arbeit.

Weitere Aktionen geplant – jeder kann mitmachen

Initiator der Aktion, Gerd Fenzl (links), und Bürgermeister Edgar Knobloch mit den passenden Westen. Foto: Renate Gradl

“Ich möchte das Bewusstsein für die Natur und die Schöpfung, in der wir alle leben, wachrütteln”, erklärt Fenzl, der auch die Kinder- und Jugendlichen, also die nachfolgende Generation in den Naturschutz mit einbinden möchte.

Zukünftig sollen Aktionen dieser Art einmal monatlich stattfinden. Eine WhatsApp-Gruppe soll gegründet werden. Wer mithelfen möchte, kann sich bei Gerd Fenzl unter der Telefonnummer 0172-2731804 melden.

Knobloch fordert höhere Bußgelder

“Das war eine tolle Initiative, damit die Natur sauber bleibt”, lobte Bürgermeister Edgar Knobloch, als der Hilfstrupp beim Grafenwöhrer Sportpark eintraf. Dass die Müllsammlung ganz ohne städtische Hilfe durchgeführt wurde, freute ihn natürlich auch. “Die Bußgelder für die Umweltsünder sind noch viel zu niedrig. Die Kosten müssten so angehoben werden, dass es richtig weh tut”, so Knobloch.

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