Landkreis Neustadt/WN verleiht den Sozialpreis

Neustadt/WN. Die mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Auszeichnung teilen sich heuer Susanne Hausdorf, Willy Koegst und die Tafelausgabestelle Vohenstrauß.

Susanne Hausdorf (sitzend), Willy Koegst (Zweiter von links) und die Tafelausgabestelle Vohenstrauß bekamen den Sozialpreis 2022 des Landkreises Neustadt/WN verliehen. Die Preisträger durften sich im Goldenen Buch des Landkreises verewigen. Foto: Hans Prem

Neustädter Hebamme ausgezeichnet

Die Neustädterin Susanne Hausdorf gründete 2007 die bis dahin erste Hebammenpraxis im Ökologia in Altenstadt/WN. Mit der Eröffnung entwickelte sie ein Netzwerk der selbständigen Hebammen in Neustadt/WN, Weiden und Tirschenreuth. „Frauen konnten dadurch über das Netzwerk an Hebammen vermittelt werden und in Notsituationen schneller Hilfe erhalten“, führte Landrat Andreas Meier in seiner Laudatio im Rahmen der Preisverleihung im Gasthaus „Zum weißen Rößl“ aus.

Zudem stellt sich die 46-Jährige seit Beginn ihrer Tätigkeit uneigennützig als Ausbilderin für angehende Hebammen zur Verfügung und bietet Schülern Praktikumsplätze an. Die Preisträgerin zeigte sich über die Verleihung des Sozialpreises überrascht, betrachtet diesen aber als außergewöhnlich und als eine große Anerkennung. „Für mich ist meine Arbeit eine Selbstverständlichkeit. Ich versuche immer Lösungen zu finden, wie etwas funktionieren kann und nicht, wie heute vielfach praktiziert, wie etwas erst einmal nicht geht“.

Zweiter Preisträger aus der Flüchtlingshilfe

Der Etzenrichter Diplom-Psychologe Willy Koegst ist seit vielen Jahren in den verschiedensten Vereinen ehrenamtlich engagiert. Seit über 15 Jahren ist er Sprecher der Bewohnervertretung des BRK-Seniorenheims in Weiden und engagiert sich seit zehn Jahren im Helferkreis für Asylbewerber. Dort kümmert er sich um Flüchtlinge und arbeitet unter anderem intensiv mit den Schulen zusammen. Dies betrifft vor allem die Organisation und Erteilung von Deutschunterricht, die Unterstützung in der Kommunikation und auch bei der Integration.

Preisgeld fließt in Projekte

„Diese ist eine große Herausforderung, aber auch eine große Chance für die Besetzung von Lehrstellen und Arbeitsplätzen mit Fachkräften“. Der Sozialpreis sei eine Anerkennung für die Arbeit der ganzen Gruppe in Sachen Flüchtlingsbetreuung. Das damit verbundene Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro werde in entsprechenden Projekten Verwendung finden.

Koegst brachte in seinen Dankesworten auch einige kritische Anmerkungen über die Einstellung unserer heutigen Gesellschaft an. „Ich wünsche mir, dass sich noch mehr lebenserfahrene Menschen für die Gesellschaft einsetzen und dafür bessere Unterstützung von staatlicher Seite erfahren sollten“.

Tafelausgabestelle Vohenstrauß als dritter Preisträger

Die Vohenstraußer Ausgabestelle der Tafel Weiden-Neustadt e.V. startete 2015. Hedwig Reger, Antonia Gruber, Luise Schmidt-Huber und Josef Schmidt, die den Preis stellvertretend, für die insgesamt 15 Mitarbeiter der Vohenstraußer Tafel entgegennahmen, sind seit der ersten Stunde dabei.

Die Zahl der Abholer lag bis zu Beginn des Ukraine-Kriegs bei 60 bis 80 Personen. „Heute richten wir pro Ausgabetag 141 Körbe her. 40 Prozent aller Kunden sind ukrainische Flüchtlinge“, berichtete Hedwig Reger. „Ein Tafelöffnungstag macht mehr als 50 Stunden ehrenamtliche Tätigkeit erforderlich“, informierte der Landrat. „Über den Preis haben wir uns sehr gefreut. Er motiviert uns für unsere weitere Arbeit“, freute sich die Rentnerin (68).

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