Stadt Weiden: „Hashtag-Schließung nicht in unserem Interesse“

Weiden. Die Schließung des Clubs Hashtag in der Judengasse schlägt hohe Wellen. So kritisiert unter anderem Grünen-Stadtrat Ali Daniel Zant das Vorgehen der Stadt.

Hashtag Judengasse
Die Discothek Hashtag in der Judengasse (rotes Gebäude links) ist zumindest vorübergehend geschlossen. Das ruft Unverständnis und Kritik hervor. Foto: Christine Ascherl

Seit knapp zwei Wochen ist das „Hashtag“, der gut frequentierte Discoclub für junge und junggebliebene Menschen geschlossen. Unbestätigten Meldungen zufolge liegt der Clubbetreiber Daniel „Daniko“ Zienert im Clinch mit der Stadtverwaltung, die dem Club eine frühere Sperrstunde auferlegt hat.

„Muss man nicht verstehen“

Vor allem in den sozialen Netzwerken und in diversen Kommentarspalten warfen daraufhin teilweise geharnischte Vorwürfe an die Stadt laut geworden. Einige Kostproben auf Facebook: „Weiden macht alles dafür, dass die Jugend flieht…. Herzlichen Glückwunsch!“, „Finde es schade, dass da wieder Arbeitsplätze flöten gehen“, „Sinnvoller wäre es mal, einige Spielhallen zu schließen“, „Weiden schafft sich ab“, „Bevor man etwas dicht macht, sollte man sich über Alternativen Gedanken machen“, oder „Wo sollen die Jugendlichen denn hin? Erst macht eins nach dem anderen zu. Klar, dass sich dann auf die, die noch offen haben, alles konzentriert. Und dann beschweren sich die Anwohner! Die Beschlüsse der Stadt kann und muss keiner verstehen!“ (Die Redaktion korrigierte die gröbsten Rechtschreibfehler aus den Kommentaren).

OB Jens Meyer sucht Gespräch

Auf Anfrage teilt die Stadt jetzt die Gründe für die Auferlegung der Sperrstunde um 2.30 Uhr mit. Nach den polizeilichen Feststellungen hätten die meisten sicherheitsrechtlichen Vorfälle und polizeilicher Einsätze nach 3 Uhr stattgefunden. „Bei einem Sperrzeitbeginn um 2.30 Uhr mit einer Karenzzeit bis 3 Uhr ist zu erwarten, dass der Alkoholisierungsgrad der die Diskothek verlassenden Besucher geringer ist und damit die enthemmende Wirkung des Alkohols und deren (Mit-)Ursächlichkeit für die Sicherheitsstörungen nicht so stark in Erscheinung tritt“, heißt es in dem Schreiben der Stadtverwaltung. Ob und in welchem Umfang sicherheitsrechtlichen Anordnungen zu treffen seien, „entscheidet die Stadt als untere Sicherheitsbehörde in Ausübung pflichtgemäßen Ermessens“.

Die Stadt habe die Pflicht, die örtliche Sicherheit und Ordnung zu bewahren beziehungsweise herzustellen. „Die Schließung des Hashtags war jedoch keineswegs in unserem Interesse. OB Jens Meyer wird auch zeitnah ein Gespräch mit dem Betreiber führen.“

Ali Zants Ja zum „Hashtag“

In der Stadtratssitzung am Montag wollte Grünen-Stadtrat Ali Daniel Zant die Gründe für den Streit zwischen Stadtverwaltung und Clubbetreiber erfahren. „Dagegen scheinen die vielen Spielhallen keinen in der Stadtverwaltung zu stören“, so Zant. Er glaubt nicht, dass man die Kriminalität in Weiden mit Verboten und Schließungen eindämmen kann. „Das Hashtag präventiv zuzusperren, weil es in der Stadt zu viele Schlägereien und andere Übergriffe gibt, ist doch Quatsch.“ Eine bessere Alternative sei zum Beispiel eine stärkere präventive Sozialarbeit.

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5 Kommentare

Externer Anwohner auch einer Diskothek. - 12.03.2024

An die Kommentarfraktion unter dem Beitrag: Man kann sich doch nicht über die Lautstärke des Clubs beschweren, wenn man bewusst dort hin zieht. Den Club gibts nicht erst seit gestern und in der Regel besichtig man eine Wohnung bevor man sie mietet oder kauft… Ich kann doch auch nicht am Flughafen wohnen und mich über Fluglärm beschweren wenn dieser schon eher da war. Mehr Geld investieren und einfach in ne andere Gegend ziehen. Wenn es nicht möglich ist gibt es genügend andere Alternativen…

Anwohner - 11.03.2024

Das hofieren dieser Lärmbude ist doch ein Witz. Fragen Sie doch mal die Anwohner “Hinterm Zwinger” und “Hinterm Wall” Das ist am Wochenende Schrei-Sauf- Piss- Kotz-Folklore vom Feinsten.

Anwohner - 11.03.2024

Herr Zant, die Stadt sperrt nicht zu. Der Betreiber macht, dass, weil offenbar die leicht besoffenen erst nach 0230 genügend Geld ausgeben, damit bis 0600 der Pegel über die Maßen erreicht wurde. Aber Wirt! Gehen Sie doch mal um 0600 durch die Stadt. Da freut man sich sogar noch über die Taxifahrer mit minutenlnagen laufenen Motoren.

Anwohner - 06.03.2024

Herr Zant soll doch bitte in der Judengasse 1 Monat lang mal wohnen. Er würde freiwillig wieder wegziehen.

Anwohner - 06.03.2024

Bis 06:00 waren doch davor mehr Menschen als in dem Club. Wenn ich hier wohnen würde, würde dieser Laden schon lange geschlossen worden.