Verteidigungsminister Boris Pistorius besucht Weiden und Oberviechtach

Weiden. Im Rahmen eines Truppenbesuches besuchte Verteidigungsminister Boris Pistorius die Kasernen in Weiden und Oberviechtach. Neben Gesprächen mit Soldaten stand auch der Austausch mit Regionalpolitikern auf dem Programm.

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Boris Pistorius zu Besuch in Weiden: Oberstleutnant Hekja Marlen Werner und Oberstleutnant Thomas Wallschus begrüßen den Verteidigungsminister. Foto: Martin Stangl

Die Umstrukturierung des Heeres aufgrund der russischen Bedrohung wirft ihre Schatten voraus. Die geplante Aufstellung einer deutschen Brigade in Litauen betrifft sowohl den Standort Weiden als auch Oberviechtach. Zur Erörterung der Planung besuchte Verteidigungsminister Boris Pistorius die Nördliche Oberpfalz.

Enger Zeitplan für den Ministerbesuch

Kurz nach acht Uhr fuhr der Konvoi des Ministers vor dem Gebäude des Artilleriebataillon 131 vor. Zahlreiche Journalisten örtlicher und überregionaler Medien mussten nicht lange warten, denn Boris Pistorius war überaus pünktlich. Begrüßt wurde er von Oberstleutnant Hekja Marlen Werner (Kommandeurin Panzerartilleriebataillon 375) und Oberstleutnant Thomas Wallschus (Kommandeur Artilleriebataillon 131). Ebenfalls vor Ort waren zahlreiche regionale politische Mandatsträger.

Wertschätzung für den Standort Weiden

Der Weidener Oberbürgermeister Jens Meyer (SPD) ist stolz auf den Besuch des Verteidigungsministers: „Das zeigt die Wertschätzung des Ministers für die Bundeswehr und für den Standort Weiden.“ Für die Stadt sei die Verlegung des Artilleriebataillons 131 nach Oberviechtach zwar ein Wermutstropfen, den man aber letztlich akzeptieren müsse. „Das geht über das Regionale hinaus“, so Meyer. Er wisse von einigen Soldatinnen und Soldaten, die von den „131ern“ zum neuen Artilleriebataillon 375 wechseln, weil sie in Weiden wohnen und hier eine neue Heimat gefunden hätten. Für die Stadt sei wichtig, dass das neue Bataillon 375 hier stationiert bleibe.

Informationen des Verteidigungsministeriums aus erster Hand

Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine schrillen im Berliner Verteidigungsministerium die Alarmglocken. Nach dem Zerfall der Sowjetunion dachte kaum jemand ernst daran, dass auf europäischen Boden so schnell noch einmal ein Krieg ausbrechen würde. Diktator Putin machte dieser Hoffnung mit der Annexion der Krim und dem Krieg gegen die Ukraine einen Strich durch die Rechnung.

Das Verteidigungsministerium ist nun – auch aufgrund internationaler Verpflichtungen -gezwungen, zu reagieren. Damit einher geht sowohl eine grundlegende Umstrukturierung des Heeres, als auch die Aufstellung einer deutschen Brigade in Litauen.

Diese Planungen betreffen die Standorte in Weiden und Oberviechtach. Nach derzeitigem Stand ist das Panzergrenadierbataillon 122 für die Verlegung nach Litauen vorgesehen. Das Artilleriebataillon 131 wird dann nach Oberviechtach umziehen. Um die Hauptbetroffenen aus erster Hand zu informieren, waren Gesprächsrunden mit Soldatinnen und Soldaten der drei Verbände der Schwerpunkt der Besuche im Grenzland.

Blick hinter die Kulissen

Gefechtsübung am Simulator der Panzerhaubitze 2000 in der Major-Radloff-Kaserne (Weiden).
Gefechtsübung am Simulator der Panzerhaubitze 2000 in der Major-Radloff-Kaserne (Weiden).
Verteidigungsminister Pistorius mit den regionalen Politikern. Foto Martin Stangl
Verteidigungsminister Pistorius mit den regionalen Politikern. Foto Martin Stangl
Verteidigungsminister Pistorius im Gespräch mit Oberbürgermeister Jens Meyer. Foto: Martin Stangl
Verteidigungsminister Pistorius im Gespräch mit Oberbürgermeister Jens Meyer. Foto: Martin Stangl
Eindrücke vom Besuch von Verteidigungsminister Pistorius in Weiden.
Eindrücke vom Besuch von Verteidigungsminister Pistorius in Weiden.
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20240228 Pistorius Foto Martin Stangl
20240228 Pistorius Foto Martin Stangl
20240228 Pistorius Weiden

Damit sich der Verteidigungsminister ein Bild von der Arbeit und dem Ausbildungsstand der Soldaten vor Ort machen konnte, wurden noch Einblicke in Ausbildungsabschnitte an der
Panzerhaubitze 2000 sowie bei der Ausbildung von Richtschützen des Schützenpanzers
Puma gegeben. Dazu wurde eine realistische Gefechtssituation mittels eines Simulators reproduziert.

Aufgabe für die Soldaten war es, gegnerische Stellungen zu identifizieren und zu bekämpfen. Mit präzisen Anweisungen versetzten die aufklärenden Soldaten eine Panzerhaubitze 2000 in die Lage, virtuell den Gegner auszuschalten. Verteidigungsminister Pistorius zeigte sich beeindruckt vom Zusammenspiel und der Präzision des Verbandes. Nach dem internen Gespräch mit Soldatinnen und Soldaten fuhr der Tross des Verteidigungsministers weiter nach Oberviechtach, um auch dort den Beteiligten Rede und Antwort zu stehen.

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