Endlich: Duft von Glühwein und Lebkuchen liegt wieder in der Luft

Nordoberpfalz. München hat grünes Licht für die Weihnachtsmärkte gegeben. In den Gemeinden in der Nordoberpfalz laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.

Christkindlmarkt Weiden 2019 (4)
Auch in Weiden soll heuer der Christkindlmarkt stattfinden. Aktuell laufen bei der Stadt die Planungen dafür. Foto: Yvonne Fichtl

Im vergangenen Jahr verhagelte das Coronavirus die Adventsstimmung. Flächendeckend mussten alle Christkindlmärkte abgeblasen werden. Heuer hingegen kann man sich wieder den Duft von Glühwein und Lebkuchen um die Nase wehen lassen. Bayerns Wirtschaftsminster Hubert Aiwanger und sein Gesundheitskollege Klaus Holetschek haben grünes Licht für den Aufbau der Budenstädte gegeben.

Man darf sich sogar unmaskiert in den Adventsrummel stürzen. Und auch gegen ein Haferl Glühwein hat man in München nichts einzuwenden. Nach dem einjährigen Marktentzug scharrt man in der Nordoberpfalz mit den Hufen. Die Weihnachtsmaschinerie läuft an. Allerdings lässt man, trotz des vermeintlich ministeriellen Freibriefs, in den Austragungsorten Vorsicht walten.

100 Aussteller sind beim kunsthandwerklichen Weihnachtsmarkt dabei

Der kunsthandwerkliche Weihnachtsmarkt am Tirschenreuther Fischhofareal zählt wahrscheinlich zu den größten seiner Art in der Region. Der findet heuer auf alle Fälle statt. Am ersten und und zweiten Adventswochenende wird das historische Ensemble wieder von Hunderttausenden von LED-Lichtern ausgeleuchtet. Die Stände sind bereits aufgebaut. 100 Fieranten werden ihre Waren anbieten. “Wir sind ausgebucht”, freut sich Franz Göhl, Pressemann des Veranstalters, des Lions Clubs Tirschenreuth.

Nichts mehr scheint an Corona zu erinnern. “Ganz so ist es aber auch wieder nicht”, hebt Göhl den Finger. Aufgrund der Enge auf der Brücke und dem Umstand, dass man keine Wegführung anbieten kann und ein Zelt aufgebaut ist, haben die Organisatoren aus Sicherheitsgründen beschlossen, die 3G-plus-Regel anzuwenden.

Security-Leute überprüfen die Einhaltung der Auflagen

Heißt: Wer geimpft, genesen oder getestet ist, kann ohne Mundschutz und Mindestabstand den Buden und Ständen einen Besuch abstatten. Diese Freiheit hat aber zumindest für den Lions Club seinen Preis. Jede Menge Securityleute müssen engagiert werden, die die Einhaltung der Auflagen überprüfen. “Es wird keine Warteschlangen geben”, verspricht Göhl.

Was für die Besucher gilt, gilt auch für die Aussteller. Auch die müssen die 3G-Kriterien erfüllen und werden kontrolliert. Die Organsiatoren werden an das Standpersonal daher verschiedenfarbige Kontrollbändchen ausgeben. Am 26. November wird der Markt um 16 Uhr offiziell eröffnet. Und dann kann man am ersten und zweiten Adventswochenende Weihnachtsatmosphäre pur genießen.

Stadt Pressath setzt auf Advent im Park

Auf Nummer sicher geht man auch in der Stadt Pressath. Der Weihnachtsmarkt, der normalerweise in der Schulstraße stattfindet, ist fast schon eine Institution. Den wird es heuer nicht geben, stattdessen wird ein Adventsdorf imProfessor-Dietl-Park die Besucher willkommen heißen. “Hier hat man genügend Platz, um auch Mindestabstände einhalten zu können”, erläutert Bürgermeister Bernhard Stangl.

Schon als man den Park angelegt hatte, hat man die passende Infrastruktur geschaffen, um Veranstaltungen abhalten zu können. So legte man unter anderem Strom- und Wasseranschlüsse. In einer Budenzeile, so das Konzept, können Fieranten ihre Waren und Kunsthandwerkliches anbieten. In einer anderen sollen Pressather Vereine die Gelegenheit haben Essen und Getränke zu verkaufen, um so ihre klammen Kassen ein bisserl aufzubessern.

Einige Fieranten-Hütten sind noch nicht belegt

Außerdem wird es ein Weihnachtsdorf geben, in dem den Kindern die Geschichte über einen verschwunden Weihachtsbaum erzählt wird. “Der Weihnachtsbaum ist ausgesucht, die Lichterketten sind bestellt und die Rentierherde vom letzten Jahr hat Zuwachs bekommen”, erzählt der Rathauschef mit einem Schmunzeln. Und im Gegensatz zur Markteintagsfliege in der Schulstraße, kann man im Park sich an allen vier Adventswochenenden über den Budenzauber freuen.

Los geht es am ersten Adventssonntag um 15 Uhr. Übrigens die eine oder andere Fieranten-Hütte ist noch frei. Interessenten können sich unter der Telefonnummer 09644 / 272 melden.

Hygienekonzept für den Weidener Christkindlmarkt

Mitten in den Christkindlmarkt-Vorbereitungen steckt man im Weidener Rathaus. “Er wird stattfinden”, betont Pressesprecherin Roswitha Ruidisch. Sogar mit einem Live-Musikprogramm. Doch Corona mischt sich in die Planungen schwer mit ein. So sollen die Abstände zwischen den rund 20 Buden vergrößert werden, außerdem soll es vor den Ständen größere Kundenflächen geben. “Aktuell arbeiten wir noch ein Hygienekonzept aus”, erläutert Ruidisch.

Die Budenbetreiber müssen sich mit Desinfektionsmittel eindecken, um Hände und Flächen damit einsprühen zu können. Darüberhinaus wird die Stadt noch zusätzliche Waschgelegenheiten für die Hände schaffen. Außerdem ist angedacht, die Besucherströme zu lenken und Maskenempfehlungen dort abzugeben, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.

Es weihnachtet in Waldsassen, Mitterteich und Bad Neualbenreuth

Nach der einjährigen Zwangspause gibt es in Bad Neualbenreuth wieder einen kundhandwerklichen Weihnachtsmarkt. Aber die Scheune der Alten Posthalterei oder die Tür des Sengerhofs bleiben zu. Corona lässt grüßen. Der Neualbenreuther Winterzauber wird heuer eine reine Freiluftveranstaltung werden. Die Budenstadt wird am Marktplatz aufgebaut. Geöffnet hat sie am 5. und 12. Dezember jeweils von 13 bis 19 Uhr.

Auch in der Klosterstadt Waldsassen geht man davon aus, dass der Weihnachtsmarkt wieder in der Kunstgasse und in der Parkanlage “Neue Gärten” über die Bühne gehen wird. Ebenso wird der kleine Weihnachtsmarkt am Tirschenreuth Marktplatz stattfinden, heißt es aus dem Rathaus der Kreisstadt. In Mitterteich steckt man, dank guter Corona-Zahlen, ebenfalls schon im Weihnachtsmarktfieber. Am 4. Dezember soll er stattfinden, mit Nikolaus, Christkind und einem Musikprogramm. Die Stände selbst werden heuer um die Kirche herumgeführt. Auf die Adventsfenster will man hingegen verzichten.

* Diese Felder sind erforderlich.