Lärmschutz ja, Durchstich ja, Barrierefreiheit ja, aber …

Weiden. Seit Jahren schon macht sich der Bundestagsabgeordnete Albert Rupprecht für den barrierefreien Ausbau des Weidener Bahnhofs stark. Jetzt gab es vor Ort ein Gespräch mit Bahnmanagern.

Der Bundestagsabgeordnete Albert Rupprecht (Dritter von rechts) hatte die Bahn-Manager Matthias Trykowski (links) und Norman Wilk (rechts) nach Weiden eingeladen, um das Thema “barrierefreier Bahnhof” zu besprechen. Foto: Theo Kurtz

Kommt er? Wann kommt er? Er kommt, aber… Der barrierefreie Ausbau des Weidener Bahnhofs ist seit 15 Jahren bereits ein Dauerbrenner. Ein wichtiges Thema, bei dem der Bundestagsabgeordnete Albert Rupprecht (CSU) nicht lockerlässt. Jetzt hatte er mit dem Projektleiter “Ostkorridor”, Norman Wilk, und Matthias Trykowski, Leiter des Bahnausbaus Nordbayern, zwei Manager der DB Netz AG nach Weiden eingeladen, um sich über den aktuellen Planungsstand informieren zu lassen.

Elektrifizierung bis 2035?

Bis Mitte der 2030er Jahre soll die 180 Kilometer lange Bahnstrecke von Hof nach Regensburg elektrifiziert werden. Ein milliardenschweres Projekt. Eine Folge davon: Der Knotenbahnhof in der Max-Reger-Stadt muss komplett umgebaut werden. Die Lage der Gleise und der Bahnsteige muss verändert, Personenunterführungen gebaut und taktile Leitsysteme auf den neuesten Stand gebracht werden. Auch ein neues Stellwerk für den kompletten Abschnitt zwischen Marktredwitz und Regensburg wird entstehen. Das kostet viel Geld, die Bahn spricht von einem niedrigen dreistelligen Millionenbetrag. Das Problem dabei: “Wir können ihn nicht vorher barrierefrei machen, um dann hinterher festzustellen, dass wir alles wieder herausreißen müssen”, erläutert Wilk.

Bahnhof-Umbau vorziehen?

Eine Möglichkeit, schneller die Barrierefreiheit zu erreichen, wäre, den Umbau in Weiden vorzuziehen. Die Bahn hat im Zuge der Planungen der Elektrifizierung der Strecke auch diese Möglichkeit analysiert. “Dafür bedarf es aber einer gesonderten Finanzierung”, betont Trykowski. Und diese Entscheidung müsse die Politik treffen. Das sieht Rupprecht auch als Auftrag: „Wir müssen die Finanzierung organisieren.“ Außerdem müsse der Bundestag beschließen, dass die Baumaßnahmen, die die Umsetzung der Barrierefreiheit betreffen, vorgezogen werden können, sagt der Bundestagsabgeordnete.

Lärmschutz kommt

Auf der neuen E-Stecke werden täglich mehr als 70 Güterzüge mit bis zu 130 Sachen über die Gleise donnern. Das macht Krach. “Die Bürger machen sich berechtigte Sorgen, wegen des Lärms”, erläutert Rupprecht. Nach dem Mehraugengespräch – an dem auch der Weidener CSU-Kreisvorsitzende Stephan Gollwitzer teilgenommen hatte – steht fest: Der Lärmschutz kommt.

Und noch eine Zusicherung hat Rupprecht bekommen. Im Rahmen der Umbaumaßnahme wird es einen Durchstich im Bereich des Lerchenfelds geben, damit der Bahnhof von dieser Seite der Stadt fußläufig erreicht werden kann. Wo der genau geschaffen werde, stehe aber noch nicht fest, so Wilk. Schlussendlich eine weitere Bahn-Zusage: Für den überregionalen Personenfernverkehr werden sieben Zugpaare mit moderneren und schnelleren Anbindungen und Haltestellen in Weiden und Marktredwitz eingesetzt.

Für Rupprecht hat sich das Gespräch mit den beiden Gästen aus Nürnberg, die mit der Bahn angereist waren, in jedem Fall gelohnt: “Wir sind auf dem richtigen Weg. Wir sind uns einig, dass die Barrierefreiheit vorgezogen wird.” Das müsse aber in konkreten Punkten umgesetzt werden, sobald bis 2024 die Vorplanungen vorliegen, betont der Parlamentarier.

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