Landwirtschaft: Der Nachwuchs ist gerüstet

Weiden. Die Landwirtschaftsschule verabschiedete nach erfolgreicher Fortbildung die Absolventinnen und Absolventen der Abteilung Landwirtschaft. Die 18 Schüler und Schülerinnen nahmen nun ihre Zeugnisse nach drei Semestern in Empfang.

Die Absolventen und Absolventinnen mit den Ehrengästen und Lehrkräften. Foto: Reinhard Kreuzer

Die Landwirtschaft steht vor steigenden Herausforderungen wie Klimawandel, gesetzlichen Auflagen oder gesellschaftlichen Erwartungen. Die landwirtschaftliche Fortbildung bereitete die Absolventen als zukünftige Betriebsleiter und Unternehmer in der Landwirtschaft nach ihrer Gehilfenprüfung optimal vor. Mit einem Abschlussgottesdienst begann in der Pfarrkirche St. Konrad mit Pfarrer Gerhard Pausch die Feier.

Die jungen Leute verlassen die Schule als „Staatlich geprüfter Wirtschafter für Landbau“ und dem Titel „Bachelor Professional in Agrarwirtschaft“. Im Schulbericht erinnerte Schulleiter Reinhold Witt, wie die motivierten Absolventen im Pilotjahrgang einen weiteren wichtigen Baustein auf ihrem Bildungsweg begannen.

Sie haben einen abwechslungsreichen Beruf gewählt, den sie nun leidenschaftlich ausführen können. Sie erfüllten die Aufgabe, um künftig für Nahrungsmittel, Tierwohl, Vielfalt, Bidiversität, CO₂-Bindung und Energie zu sorgen, das will die Politik und die Gesellschaft von euch.Reinhold Witt

Interessiert aus vielen Landkreisen

Die Reise begann mit 19 Startern, sie sollten Werkzeuge kennenlernen, um an ihrer eigenen Zukunft, der ihrer Familien und Betriebe zu bauen und zu schrauben. Doch Corona hat auch im ersten Wintersemester gegriffen, nach dem vorjährigen Sommersemester lief alles normal. Die Teilnehmer kamen aus den Landkreisen Tirschenreuth, Neustadt, Regensburg, Schwandorf, aus Amberg-Sulzbach und aus Wunsiedel.

Unterrichtsinhalte

  • Waldumbau, Erntezeiten und Ökonomie
  • Naturschutz und Landschaftspflege
  • Agrarpolitik
  • Persönlichkeitsbildung und Kommunikation
  • Tierproduktion, Tierhaltung, Tierernährung
  • Pflanzenbau
  • Tierkrankheiten
  • Rechtslehre, Steuer- und Sozialrecht
  • Betriebslehre, Unternehmensführung

Die Bläsergruppe und der Posaunenchor Thansüss unter der Leitung von Heiner Müller begleitete die einzelnen Programmpunkte. Im Beitrag der Studierenden stellten diese in einem Vortrag „Wie viele Menschen ernährt das dritte Semester“ die Landwirtschaft und Höfe der Schüler und Schülerinnen vor. Wenn man dabei alle Betriebe zusammen nimmt, werden 1.195 Hektar bewirtschaftet, es sind 925 Milchkühe in den Betrieben, 200 Mastbullen werden aufgezogen, 2.900 Mastschweine gehalten, 10.500 Hühner gefüttert und die Energie durch 773 kW Fotovoltaik und 340 kW Biogas produziert. Die Abschlussklasse produziert 7.600.000 Liter Milch und versorgt 160.000 Menschen mit Milch, 18.000 Menschen in der Region mit Rind- und Schweinefleisch und beliefert sie mit 230 Eiern pro Kopf.

Anschauliche Rechenbeispiele

Semestersprecher Lukas Krug berichtete mit seiner Stellvertreterin Theresa Bäumler: „Umgerechnet zur Stadt Weiden kann die Klasse die Stadt Weiden mit 63 Prozent des Verbrauchs an Milchprodukten versorgen, 42 Prozent mit Rindfleisch, 15 des Schweinefleischs, 42 des Eierverbrauchs, 53 mit Kartoffeln, neun des Zuckerbedarfs und fünf Prozent mit Strom“.

Die besten Absolventen waren Theresa Bäumler aus Waidhaus mit der Note 1,42, Thomas Bach aus Pielenhofen mit 1,50 und Daniel Schübel aus Marktredwitz mit der Note 1,57. Den Ehrenpreis des Rinderzuchtverbandes Oberpfalz überreichte Vorsitzender Erich Pilhofer für den Besten im Fach Tierische Erzeugung an Johannes Bauer aus Freudenberg.

Der Stellvertretende Landrat Albert Nickl betonte in seinem Grußwort die Bedeutung im ländlichen Raum. Johannes Hebauer von der Regierung der Oberpfalz stellte die Pilotschule Weiden vor, es schlossen sich weiter der Landtagsabgeordnete Tobias Reis und der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes Josef Fütterer an. Die Zeugnisübergabe schloss mit der gemeinsam gesungenen Bayernhymne.

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