Spezialglashersteller Schott baut neues Logistikzentrum in Mitterteich

Mitterteich. Der Spezialglashersteller Schott baut im Industriegebiet Birkigt direkt an der A 93 ein neues, 30.000 Quadratmeter großes Zentrallager. Am Freitag wurde das Projekt mit dem obligatorischen Spatenstich gestartet.

Traditioneller Spatenstich für den Bau der Schott-Logistikhalle im Industriegebiet Birkigt Nord: Staatsminister Klaus Holetschek (Fünfter von rechts) mit Mitterteichs Bürgermeister Stefan Grillmeier, MdL Annette Karl, Regierungspräsident Walter Jonas (rechts daneben) sowie Schott-Werkleiter Stefan Rosner, MdL Tobias 
Reiß und Landrat Roland Grillmeier (links daneben). Foto: Udo Fürst
Traditioneller Spatenstich für den Bau der Schott-Logistikhalle im Industriegebiet Birkigt Nord: Staatsminister Klaus Holetschek (Fünfter von rechts) mit Mitterteichs Bürgermeister Stefan Grillmeier, MdL Annette Karl, Regierungspräsident Walter Jonas (rechts daneben) sowie Schott-Werkleiter Stefan Rosner, MdL Tobias Reiß und Landrat Roland Grillmeier (links daneben). Foto: Udo Fürst
So soll das neue Zentrallager des Spezialglasherstellers Schott einmal aussehen. Ende 2023 soll das Logistikzentrum fertig sein. Grafik: CK ArchiPro, Christos Karavouzis
So soll das neue Zentrallager des Spezialglasherstellers Schott einmal aussehen. Ende 2023 soll das Logistikzentrum fertig sein. Grafik: CK ArchiPro, Christos Karavouzis
Udo Fürst
Grafik: CK ArchiPro, Christos Karavouzis

Ursprünglich hatte Schott Spezialglas sein neues Logistikzentrum im interkommunalen Gewerbegebiet Wiesau geplant. Weil sich aber am Standort der bestehenden Lagerhalle im Industriegebiet Birkigt Nord eine andere, „sinnvolle und zukunftsgewandte Flächennutzung“ ergeben habe, änderte das Unternehmen seinen Plan. Die neue, zwölf Hektar große Flächenoption am Nordrand von Mitterteich wurde möglich, weil die Stadt zusammen mit den Marktgemeinden Konnersreuth und Wiesau im vergangenen Jahr das Kloster Fockenfeld und damit eine für den Bau erforderliche Ausgleichsfläche von 285.000 Quadratmetern erworben hatte. Innerhalb von nur 18 Monaten wurden die behördlichen Voraussetzungen für das Projekt mit einem Volumen im “zweistelligen Millionenbereich” auf zwölf Hektar Fläche geschaffen.

“Bedeutender Tag”

So freute sich Mitterteichs Bürgermeister Stefan Grillmeier bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste aus Politik, Wirtschaft und von Behörden über den bedeutenden Tag für die Stadt. “Wir sind glücklich darüber, dass wir unseren größten Arbeitgeber mit weiteren hochwertigen Arbeitsplätzen halten können.” Schott, das größte Schmelzwerk der Welt, setze mit dem Neubau ein Zeichen und biete vielen jungen Menschen eine berufliche Zukunft in der Heimat. Grillmeier betonte, dass man die Erschließung in einer Rekordzeit von 18 Monaten geschafft habe.

1350 Arbeitsplätze

Diese Gemeinschaftsleistung hob auch Schott-Standortleiter Stefan Rosner hervor: “Ein Sonderlob gilt der Verwaltung mit Bürgermeister Stefan Grillmeier an der Spitze.” Sie hätten das Projekt mit all seinen Genehmigungen und Vorgaben dank ihres außergewöhnlichen Einsatzes schnell und ohne größere Probleme durchgezogen. “Mit dem Bau des neuen Logistikzentrums geht für uns ein langgehegter Wunsch in Erfüllung und machen uns fit für die Zukunft.” Schott sei mit seinen 1350 Arbeitsplätzen seit vielen Jahrzehnten ein fester Bestandteil der hiesigen Industrielandschaft und man stehe fest zum Standort Mitterteich. Das beweise auch, dass man seit 2016 insgesamt 260 Millionen Euro in den Produktionsstandort Mitterteich investiert habe.

Er sei froh, dass man jetzt die vielen Außenlager in einem Zentrum zusammenführe. “Das war zwar historisch gewachsen, aber unökonomisch und unökologisch”, betonte Rosner. Nachdem man erst kürzlich in eine hochmoderne SAP-Softwarelösung investiert habe, folge jetzt die dazu passende, hochmoderne Hardware.

Fünf Milliarden Ampullen

Der Bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek sah in dem Neubau ein großartiges Zeichen in Krisenzeiten und hob die Bedeutung des Spezialglasherstellers hervor. “Die Corona-Impfungen hätten ohne die fünf Milliarden Fläschchen von Schott nicht so reibungslos durchgeführt werden können, wie geschehen.” Auf den vorherigen Appell von Werkleiter Stefan Rosner, die Menschen und Unternehmen in der Energiekrise nicht allein zu lassen, antwortete der Minister: “Unabhängig von der politischen Farbe werden München und Berlin alles dafür tun, eine bezahlbare Versorgung sicherzustellen.” Einen kleinen Seitenhieb auf die Ampelregierung mochte sich der CSU-Mann dann doch nicht verkneifen: “Es muss halt mal klar gesagt werden, wie der 200 Milliarden Euro-Abwehrschirm genau aussehen soll.”

Angeführt von Minister Klaus Holetschek (rechts) und ausgestattet mit Spaten schritten die Ehrengäste zur Tat. Foto: Udo Fürst

Bezüglich des Gesundheits- und Pflegesektors meinte Holetschek, dass man die richtigen Lehren aus der Pandemie ziehen müsse. “Das heißt deregulieren und an einem Strang ziehen.” Es sei auch wichtig, die Lieferketten wieder zusammenzubringen. “Am besten sehen wir das am Beispiel Antibiotikaproduktion.” Er werde sich auch gegen einen kalten Strukturwandel im Gesundheitswesen stark machen. Der Minister meinte damit die unter anderem durch die „Kontrollwut der Krankenkassen und die Überregulierung von der Politik“ begründete Schließung vieler Kliniken und Krankenhäuser in Deutschland.  

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