Ärger um Freizeitsee Dießfurt: Scheitern die Pläne?

Neustadt/WN/Dießfurt. Das Bergamt legt den “Abschlussbetriebsplan” zum Tagebau in Dießfurt vor. Darin soll der See kein Freizeitzentrum sondern eher Naturschutzgebiet werden. Der Landkreis und die Gemeinden aber hatten andere Vorstellungen von der weiteren Nutzung. 

Das Landratsamt Neustadt/WN und die beteiligten Gemeinden rund um den ehemaligen Tagebau in Dießfurt hatten bereits beschlossen aus dem Areal einen Freizeitsee zu machen. Jetzt aber kommt das Bergamt Nordbayern dazwischen. Das Amt hat dem Landratsamt Neustadt/WN und den Gemeinden einen sogenannten „Abschlussbetriebsplan“ der Bayerischen Staatsforsten vorgelegt.

Freizeitsee Dießfurt Nutzung
Der See in Dießfurt soll zu einem Freizeitsee werden – wenn es nach dem Landkreis und den Gemeinden geht. Das Bergamt hat andere Pläne. Foto: Landratsamt Neustadt/WN/Prößl

Badegäste sollen “vergrämt” werden

Darin wird auch die Folgefunktion der Anlage definiert. Allerdings nicht so, wie sich der Landkreis das vorstellt. Laut einer Pressemitteilung des Landratsamtes widerspricht die Zielsetzung den gemeinsamen Planungen mit dem ILE Vierstädtedreieck zum Nutzungskonzept “Freizeitsee Dießfurt”.

So soll laut Bergamt beispielsweise der Badebetrieb am „Mittleren See“ minimiert oder sogar mittelfristig so erschwert werden, dass die „Badenden vergrämt“ werden. Das gesamte Gelände solle dem Naturschutz dienen und eine entsprechende ökologische und naturschutzfachliche Gestaltung erfahren. Die Zufahrt solle weitgehend unterbunden werden.

Landkreis hat andere Pläne

Der Landkreis aber hat andere Pläne mit dem beliebten Freizeitsee. Mit dem neuen Nutzungskonzept soll besonders Wert auf eine ökologisch verträgliche Nutzung und „Sanften Tourismus“ gelegt werden. Die Verwaltung hat die finanzielle Förderung des Konzeptes auch schon in den Haushalt 2019 eingeplant. Auch hätten bereits Gespräche mit den Bayerischen Staatsforsten stattgefunden.

Die ILE Vierstädtedreieck habe in ihrem Entwicklungskonzept den Ausbau des Naherholungsgebietes „Freizeitsee Dießfurt“ als herausragendes Potenzial für den Tourismus dargestellt und als wichtiges Ziel für den gesamten Kooperationsraum definiert.

Stellungnahme bis Ende September nötig

Sollte bis Ende September keiner Einspruch zu dem Abschlussbericht des Bergamtes einlegen, würde das bedeuten, dass die beschlossene Erstellung eines Nutzungskonzeptes nicht mehr nötig wäre. Auch keinerlei Rückmeldung bedeute Zustimmung.

Deshalb wird das Thema auf die Tagesordnung der Kreisausschusssitzung gesetzt und auch die Gemeinden werden wohl darüber diskutieren. In der Sitzung soll eine Stellungnahme zu den Plänen des Bergamtes erstellt und eingereicht werden.

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1 Kommentare

Peter Busche - 13.03.2022

Am großen See sollte ein Bootsverleih eingerichtet werden und zumindest ein Imbis mit einer Toilettenanlage. Es gibt ausreichend Fläche für ein Naturschutzgebiet am kleinen See. Man könnte ein Boots- und Badeverbot am kleinen See mit dem touristischen Ausbau des großen Sees verbinden. Dann hätten Naturschutzwunsch des Bergamts und Tourismus des Landkreises beide gewonnen.