Der echte Zoigl vom Kommunbrauer – ein Stück Heimat und ganz viel Lebensgefühl

Nordoberpfalz. Wer "Zoigl" nur für eine Bierspezialität aus der Nordoberpfalz hält, hat den Zoigl nicht verstanden. Denn er beschreibt den Charakter der Region, ist mehr als eine Spezialität, sondern vielmehr ein Lebensgefühl.

Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell

Der Zoigl steht auch für ein Weiterbestehen der Wirtshauskultur. In einer immer überhitzteren Welt steht die Zoiglstube für etwas Urmenschliches – für Gemütlichkeit. Seit 2018 ist die Oberpfälzer Zoiglkultur sogar Immaterielles Kulturerbe. Lustig geht es beim Zoigl zu, es wird gelacht, gegrantelt, politisiert, die Nationalmannschaft komplett neu aufgestellt oder einfach still genossen. Die Oberpfälzer sind lustige Leute und in geselliger Atmosphäre sind deshalb auch selbstverständlich Gäste herzlich willkommen und im Handumdrehen sprichwörtlich mittendrin statt nur dabei.

Die Oberpfalz trinkt Zoiglbier…
..und wer es trinkt, wird schön wie wir! Norbert Neugirg, Altneihauser Feierwehrkapell’n

Der echte Zoigl – undogmatisch und doch mit klaren Regeln

Das Zoiglbraurecht wurde in Neuhaus, Windischeschenbach, Falkenberg, Mitterteich und Eslarn schon im 15. und 16. Jahrhundert vergeben. Damals erhielten alle Hausbesitzer das Recht, selbst zu brauen und auszuschenken. Das Braurecht bleibt stets fest mit Haus und Grundstück verbunden, um brauen und schenken zu dürfen, muss es auch heute noch im Grundbuch eingetragen sein.

Gebraut wird in den Kommunbrauhäusern, die von den „Brauenden Bürgern“ finanziert und erhalten werden. Dafür muss jedes Mitglied in diesem vereinsähnlichen Zusammenschluss das sogenannte „Kesselgeld“, eine Art Mitgliedsbeitrag, zahlen.

Der echte Zoigl

Das Original Zoigl-Bier (auch Kommunbier genannt) ist ein untergäriges, ungefiltertes Bier, das in Kommunbrauhäusern (noch mit Holzfeuerung) nach dem Bayerischen Reinheitsgebot hergestellt wird. Verwendet wird hierzu nur der beste Hopfen, Malz, Wasser und Hefe.

Nach abgeschlossenem Brauvorgang kommt die Würze ins Kühlschiff, wo es über Nacht ruht und auskühlt. Am nächsten Tag wird es in einem großen Fass heimgefahren. Dort wird es in den Gärbottich („Kuafn“) gefüllt. Hier wird erst die Hefe zugesetzt, die den Zucker in Alkohol umwandelt. Nach etwa zehn Tagen Gärungszeit wird das Zoiglbier in die Tanks gefüllt, in denen es noch mehrere Wochen ausreifen muss. Ausgeschenkt wird er dann ungefiltert, direkt vom Lagertank.

Bedingt durch die Holzfeuerung, das offene Kühlschiff, die Hopfenzugabe, die Lagerzeit und die eigene Rezeptur wird ein Original-Zoigl immer etwas anders schmecken. (Quelle: www.zoiglbier.de)

Die Tradition in besten Händen – „Echter Zoigl vom Kommunbrauer“

Die „Schutz-Gemeinschaft Echter Zoigl vom Kommunbrauer e. V.“ will die historischen Kommunbrauhäuser und die damit verbundene Zoiglkultur erhalten und die unter dem eingetragenen Markenzeichen „Echter Zoigl vom Kommunbrauer“ geschützte althergebrachte Brautradition bewahren und fördern. Außerdem geht sie gegen unlauteren Wettbewerb sowie Irreführung und Missbrauch im Zusammenhang mit der Herkunftsbezeichnung vor.

Der Verein betont die Ursprünglichkeit und Tradition durch ein gemeinsames Markenzeichen. Dieses „Zoigllogo“ ist neben seiner Funktion als Aushängeschild „Echte Kommunbrauer und Zoiglwirte“ auch ein selbst auferlegtes Qualitätssiegel.

Dem Zoigl ein Denkmal gesetzt

Burg Falkenberg mit Zoigl-Denkmal. Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Burg Falkenberg mit Zoigl-Denkmal. Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
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Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Burg Falkenberg mit Zoigl-Denkmal. Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell
Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell

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