Flutkatastrophen wecken böse Erinnerungen

Floß. Die jüngsten Flutkatastrophen haben bei einigen Marktgemeinderäten ungute Erinnerungen wachgerufen. Auch die kleine Floß, aber nicht nur sie, ist eine Gefahr für den Markt. Wie steht es um das schon lang geforderte Hochwasserschutzkonzept?

Solange sie in ihrem Bett bleibt, die Floß, ist es eine Freude, an ihren Ufern zu wohnen. Der Markt arbeitet an einem Hochwasserschutzkonzept für den Fall, dass das Flüsschen wieder zerstörerische Dimensionen annimmt. Bilder: Eichl

Der SPD-Sprecher Markus Staschewski spricht im Marktgemeinderat davon, dass man in diesem Jahr bisher recht gut davon gekommen sei, aber wenn er den Blick richte auf die Silberhütte („von daher kommt das Wasser der Floß“), in Richtung Gösen und auf den Hardtbach, dann werde ganz schnell klar, dass „wir im Prinzip die gleichen Bedingungen haben wie in der Eifel, wo ein kleiner Bach zu einem reißenden Fluss geworden ist“. 

Die SPD-Fraktion habe vor fünf Jahren erstmals ein Hochwasserschutzkonzept gefordert. Angesichts dessen, was nun in anderen Teilen der Republik geschehen sei, sei es umso wichtiger, dass sehr schnell und mit Nachdruck – vor allem auch fraktionenübergreifend – an diesem Konzept gearbeitet werde.

Um wenigstens das Mögliche zu tun, um den Markt vor größeren Schäden zu bewahren. Er bittet alle Fraktionen mit anzupacken. Staschewski wörtlich: „Ich möchte nicht wissen, wie wir dastehen, sollte in Floß einmal so eine Katastrophe sein und wir uns vorwerfen lassen müssen, wir hätten zu wenig getan.“

Lindner: Hochwasserschutzkonzept in Planung

Bürgermeister Robert Lindner sagt, das Konzept sei in Planung. Er bittet aber auch darum zu berücksichtigen, dass sich Überschwemmungsschäden zur Gänze nicht verhindern ließen. Eine große Übung von Feuerwehren und THW im Jahr 2018 habe gezeigt, was möglich sei, was nicht.

Der Markt stand in den 40er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts schon einmal vollkommen unter Wasser. Entscheidend sei, so sagt Lindner, das Wasser, sollte es in geballter Menge auftreten, noch vor dem Markt abzuleiten. Das Hochwasserschutzkonzept werde Thema einer der nächsten Sitzungen des Marktgemeinderates sein. 

Kind ertrinkt im Bach

Oliver Mutterer (FDP/UB) spricht sich dafür aus, das Thema verstärkt auf der Ebene auch der Nachbargemeinden zu diskutieren. Denn es betreffe flussabwärts zum Beispiel auch Störnstein oder Neustadt/WN, wenn es gelinge, über ein Schutzkonzept ein mögliches Hochwasser der Floß abzuleiten. Letztlich sei das auch eine finanzielle Frage. 

Sabine Müller (SPD) erinnert an den Tod eines Kindes vor Jahren, das bei Altenhammer in den stark angeschwollenen Bach gefallen sei und nicht mehr gerettet werden konnte. Das sei „ein echtes Thema“, sagt sie.

Kett: Kurzfristig prüfen, die Alarmierung zu verbessern

Der FDP/UB-Sprecher Heinz Kett sagt, das Hochwasserschutzkonzept, vor allem damit einhergehende Baumaßnahmen brauchten noch eine Weile, in der Zwischenzeit solle man aber kurzfristig prüfen, wie man die Alarmierung verbessern könne, damit die Bevölkerung wenigstens rechtzeitig gewarnt sei. 

In dasselbe Horn stößt Rita Rosner (CSU), die sich für Sirenen und zeitgleiche Sprachnachrichten ausspricht, denn Warnungen per App und SMS-Meldungen erreichten vor allem die ältere Bevölkerung nicht zuverlässig. 

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