Kreisklasse West: Eschenbach und Kemnath weiter Kopf an Kopf

Weiden. Der SC Eschenbach hat das Derby der Kreisklasse West in Pressath für sich entschieden. Auch der SVSW Kemnath gewann sein Heimspiel. Der starke Neuling Immenreuth besiegte den Tabellendritten.

Johannes Wolf vom SV Neusorg behauptet sich gegen Dominik Klein aus Schwarzenbach Foto: Dagmar Nachtigall
Johannes Wolf vom SV Neusorg (vorne) behauptete sich gegen Dominik Klein vom SC Schwarzenbach Foto: Dagmar Nachtigall

Kreisklasse West: 12. Spieltag

TSV Pressath – SC Eschenbach 2:4 (1:1)

Das Derby vor nur 124 Zuschauern hatte alles, was man sehen will: rassige Zweikämpfe, viele Tore und vollkommen fair. Tabellenführer Eschenbach übernahm von Beginn an die Initiative und drängte auf eine schnelle Führung. Die gelang dann auch, als sich Valentin Schieder auf dem Flügel durchsetzte und Fabian Fuchs bediente, der keine Mühe hatte, den Ball über die Linie zu drücken. „Danach haben wir leider in der ersten Halbzeit das Fußballspielen eingestellt und uns dem Gegner angepasst“, sagte SC-Spielertrainer Benjamin Scheidler nach der Partie. Nach einer Ecke, die laut Scheidler keine gewesen sei, pfiff der Unparteiische einen berechtigten Strafstoß, den Michael Schmid zum Ausgleich verwandelte. Danach hätte Pressath sogar in Führung gehen können. „Nach der Pause haben wir aber nochmal eine Schippe draufgelegt“, so Scheidler. In der 61. Minute startete Elias Schug nach einem Fehler in der Pressather Abwehr durch und machte das 1:2, bei dem der Pressather Keeper Daniel Schmeilzl aber nicht gut aussah. Manuel Bitterer erhöhte kurz darauf auf 3:1 und Kapitän Julius Richter verwandelte einen Freistoß zum erneut haltbaren 1:4. Das 2:4 durch einen Flugkopfball von Korbinian Fischer kurz vor Schluss war nur Ergebniskorrektur. „Am Ende geht der Sieg auch in der Höhe in Ordnung“, so der Eschenbacher Übungsleiter, relativierte aber: „Wir müssen noch mehr an unserer Konstanz arbeiten.“ Sein Gegenüber Markus Berft sah ebenfalls einen verdienten Sieger. „Wir haben es in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht, aber am Ende war es eindeutig. Offensiv fehlte uns die Durchschlagskraft.“

SG UPO II/Gebenbach II – DJK Ebnath 1:0 (1:0)

Die weiteste Auswärtsreise musste die DJK Ebnath mit leeren Händen ohne Punkte beenden. Jonas Vogl war in der 37. Spielminute der Schütze des Goldenen Tores. Mit dem Sieg hat sich die SG etwas von den direkten Abstiegsplätzen abgesetzt. Ebnath war mit nur 13 Spielern angereist und so waren die Voraussetzungen laut Trainer Oliver Drechsler schon vorher nicht besonders gut. Im Spiel gab es dann weitere Verletzte, sodass der Coach mehrmals wechseln musste. „Wenn du eine solche Mannschaft nicht schlägst, auch unter den schlechten Vorzeichen, tust du dich schwer in dieser Liga.“ Fast zehn große Torchancen habe man vergeben, berichtete Drechsler. „So ein Spiel hier zu verlieren, kann ich nicht nachvollziehen“, ärgerte sich der Gästetrainer.

SVSW Kemnath/Stadt – FC Kaltenbrunn 3:1 (1:1)

Lange Zeit sah es nach dem nächsten Punktverlust für den Tabellenzweiten aus. Die Gäste hielten bis in die Schlussphase ein Unentschieden. Doch dann musste man sich doch noch geschlagen geben. „Wir haben Kemnath am Freitag wegen Personalproblemen um eine Verlegung gebeten, die aber abgelehnt wurde“, bedauert FC-Trainer Christian Malek. „Wir mussten mit Altherrenspielern und Angeschlagenen antreten.“ Für die Gastgeber ging es gut los, denn bereits nach wenigen Sekunden traf Shamal Abdullah zur Führung. Es dauerte bis in die neunte Minute der Nachspielzeit in Halbzeit eins, als Lukas Oheim per Elfmeter zum Ausgleich traf. Nach der Halbzeit wurde es ein harter Kampf und die Gäste kassierten kurz hintereinander zwei Zeitstrafen. Erst musste Florian Müller vom Feld, kurz darauf Oshaine Johnson. „Hier hätte ich mir vom Schiedsrichter mehr Fingerspitzengefühl gewünscht“, so Malek. Als beide Spieler wieder auf dem Feld waren, traf Kemnaths Torjäger Serhat Kaya in der 86. Spielminute zum 2:1. Den Schlusspunkt setztze Julian Birkner. „Durch gravierende individuelle Fehler und undiszipliniertes Verhalten haben wir heute einen Punkt verschenkt. Leider verlieren wir mit Oshaine Johnson einen weiteren Spieler, was die Situation nicht einfacher macht“, so Kaltenbrunns Trainer. Beim SVSW Kemnath war natürlich die Freude über die gewonnen drei Punkte groß. „Es war ein harter Kampf, bei dem wir uns am Ende – sicher auch glücklich, aber verdient – belohnt haben. Kaltenbrunn hat über die gesamte Spieldauer wacker gekämpft und auch seine Möglichkeiten. Am Ende gewinnt dann meist die Mannschaft, die oben steht“, sagtt Tobias Gradl.

FC Freihung – VfB Mantel 1:1 (1:1)

Im Derby standen die Gäste am Ende mit nur noch acht Spielern auf dem Platz. Lukas Krauß brachte Mantel in der 22. Spielminute mit 1:0 in Führung. Antonio Saratlija glich für den Aufsteiger in der 34. Minute aus. Schon in der ersten Halbzeit war es eine kampfbetonte Partie mit vier gelben Karten. Nach dem Wechsel fielen dann zwar keine Tore mehr, aber Schiedsrichter Bernd Dietl hatte nun viel zu tun. In der 80. Minute wurde erst der Manteler Fabian Bertelshofer mit Gelb-Rot vom Platz gestellt und kurz darauf folgten ihm seine Teamkollegen Lukas Bräuer und Johannes Birner mit Zeitstrafen. Obwohl arg dezimiert, brachten die Gäste das Unentschieden über die Zeit. „Es war immerhin ein Punkt heute. Recht viel mehr möchte ich nicht dazu sagen“, meinte VfB-Trainer Philipp Siegert nach dem Spiel.

SC Schwarzenbach – SV Neusorg 0:4 (0:2)

Aufatmen beim SV Neusorg: Dem guten Spiel zuletzt mit einem Punkt gegen Immenreuth ließ man endlich wieder einen Sieg folgen. Trainer Matthias Müller war angesichts des Sieges zufrieden, schränkte aber ein: „Es war kein sehr gutes Spiel von uns. Aber Hauptsache gewonnen.“ Rene Hupas mit einem Doppelschlag in der 21. und 27. Spielminute brachte die Gäste in Führung. Nach dem Wechsel erhöhte Thomas Küffner auf 3:0. „Wir sind hinten gut gestanden und haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht“, so Müller. Nach der Gelb-Roten Karte für den Schwarzenbach Fabian Waldmann und die Rote Karte für Christian Stahl stellte Constantin Wedlich den Endstand her. „Wir hatten noch Chancen für zwei bis drei Tore, darunter einen verschossenen Elfmeter“, kritisierte Müller. „Wir konnten unsere Ausfälle nicht kompensieren“, analysierte Schwarzenbachs Trainer Uwe Salfer. „Wir haben gegen eine gute Gästemannschaft verdient verloren.“ Der Frust saß bei einigen Spielern am Ende tief. Salfer kritisch: “Manche Spieler sollten sich mal hinterfragen, ob es für diese Klasse reicht.”

SV Immenreuth – SG DJK Seugast/1. FC Schlicht II 1:0 (0:0)

Das Spitzenspiel hielt alles, was es versprochen hatte. Der Aufsteiger und der Absteiger und Tabellendritte lieferten sich ein spannendes und technisch gutes Spiel. „Seugast war der erwartete starke Gegner und die bisher beste Mannschaft, gegen die wir bislang gespielt haben“, urteilte Immenreuths Spielertrainer Markus Sebald. Dass es wenig Tore gab, lag auch an den beiden starken Defensivreihen. „Wir haben es geschafft, der DJK ihre Stärken zu nehmen, standen sicher und setzten immer wieder gute Konter.“ Ein solcher Konter führte in der 57. Minute zum Goldenen Tor durch Felix Weber. Seugast hatte bereits in der ersten Halbzeit zwei Pfostentreffer zu verzeichnen und versäumte es auch danach, den Ausgleich zu erzielen. „Das war ein richtig gutes Spiel mit einem perfekten Ausgang für uns. Wir haben einen richtig starken Gegner in die Knie gezwungen“, freute sich Sebald. Nun gastiert mit Tabellenführer Eschenbach am Kirwasamstag der nächste starke Gegner beim SV.

SV Riglasreuth – SV TuS/DJK Grafenwöhr II 2:0 (0:0)

Zwei späte Tore brachten am Ende den Arbeitssieg für den SV unter Dach und Fach. Spielerisch war die Partie kein Genuss, beide Teams kamen über den Kampf ins Spiel. Eine Pausenführung für die Hausherren wäre aufgrund der besseren Chancen verdient gewesen, doch man ließ drei gute Möglichkeiten aus. Zweimal parierte Gäste-Keeper Thorsten Kindlein überragend. Viel Leerlauf gab es dann in Hälfte zwei. Durch viele kleine Fouls und Unterbrechungen kam kaum Spielfluss zustande. In der 70. Minute erlöste Maximilian Pinzer sein Team per Kopf mit der 1:0-Führung. Das war etwas glücklich, da der Ball unhaltbar für den Gäste-Torhüter abgefälscht wurde. Der eingewechselte Dominik Weber sorgte kurz vor Schluss für die Entscheidung.

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