Kreisklasse West: Kemnath und Eschenbach setzen sich ab

Weiden. Die beiden Spitzenteams in der Kreisklasse West erfüllten ihre Heimaufgaben souverän. Beim Derby in Neusorg sehen 320 Zuschauer einen späten Sieger.

Patrick Stubenvoll vom VfB Mantel zieht ab, der Pressather Noah Ruhland wirft sich dazwischen. Aus dem Hinspiel in Mantel (2:0). Foto: Dagmar Nachtigall

Kreisklasse West, 9. Spieltag

SG UPO II/Gebenbach II – FC Freihung 1:2 (1:1)

Beide Teams schenkten sich nichts. Man merkte, dass beide unbedingt gewinnen wollten. Christian Bauer brachte die Gäste in der 30. Minute mit 1:0 in Führung. Doch noch vor dem Halbzeitpfiff kassierte der Aufsteiger durch Erdal Idzmire in der 42. Spielminute den Ausgleich. Nach einer ausgeglichenen zweiten Halbzeit fiel der Siegtreffer erst in der 90. Minute. In Unterzahl, Alex Schlosser hatte in der 75. Minute Gelb-Rot gesehen, traf Philip Ott zum viel umjubelten 1:2. Danach musste Ott ebenfalls mit der Ampelkarte vom Feld, was aber am Gästesieg nichts mehr änderte.

SVSW Kemnath – SC Schwarzenbach 3:1 (1:0)

„Es war eine wichtige Reaktion nach der Derbyniederlage in Immenreuth“, freute sich Tobias Gradl vom SVSW nach der Partie gegen den Aufsteiger. „Wir haben am Ende verdient gewonnen.“ Erneut war Serhat Kaya der überragende Spieler auf dem Feld. Der Kemnather Stürmer machte bereits in der 4. Minute den Führungstreffer. Dabei blieb es bis zum Pausenpfiff. Nach dem Wechsel glich der SC durch Christian Stahl überraschend aus, doch Kaya brachte Kemnath postwendend wieder in Führung. „Wir sind immer ruhig geblieben und hatten direkt die Antwort parat“, so Gradl. Mit dem dritten Tor von Kaya in der 81. Minute war die Partie entschieden. „Es war eine gute und geschlossene Mannschaftsleistung und ein überragender Serhat“, sagte der aktuelle Kemnather Übungsleiter. „Wir müssen unbedingt die individuellen Fehler in der Defensive abstellen, die ein solcher Topstürmer wie Kaya gnadenlos nutzt“, sagte SC-Trainer Uwe Salfer. „Ansonsten wäre ein Punkt gegen den Tabellenführer drin gewesen. Mit dem restlichen Spielverlauf meiner Mannschaft war ich zufrieden.“

VfB Mantel – TSV Pressath 2:0 (1:0)

„Wir haben es in der ersten Hälfte recht gut gemacht“, sagte Mantels Trainer Philipp Siegert. „In der zweiten Hälfte war es leider ein hektisches Spiel.“ Am Ende bleibt dem Gast nur die Erkenntnis, gut gespielt, aber keine Tore erzielt zu haben. „Heute fehlte uns das Spielglück“, bedauerte TSV-Trainer Markus Berft. „Zudem waren wir nicht so konsequent in der Defensive und in der Rückwärtsbewegung.“ In der ersten Hälfte ließ Pressath drei hundertprozentige Chancen liegen und kassierte kurz vor der Pause das 0:1. Für den VfB Mantel hatte Fabian Bertelshofer getroffen. „Wir brachten die Pille einfach nicht über die Linie“, ärgerte sich Berft. „Zu allem Überfluss verweigerte uns der Schiedsrichter einen glasklaren Elfmeter.“ Dagegen zeigte sich der Unparteiische beim Verteilen von Gelben Karten recht großzügig und griff insgesamt zwölfmal in seine Brusttasche. Zudem gab es eine Zeitstrafe für die Gastgeber. Diese machten in der 88. Spielminute durch Matthias Bertelshofer den Sack zu. „Verdient oder nicht, es war der erste Heimsieg der Saison“, freute sich Siegert.

FC Kaltenbrunn – SV Immenreuth 2:1 (2:0)

Der FC hat sich mit seinem zweiten Saisonsieg gegen den bisher so starken Aufsteiger von einem direkten Abstiegsplatz verabschiedet. „Es war ein hart erkämpfter Sieg gegen eine gute Truppe“, resümierte Kaltenbrunns Trainer Christian Malek. Nach 120 Sekunden hatten die Gäste bereits die erste Großchance, die jedoch vergeben wurde. „Danach haben wir uns gefangen und hatten das Spiel bis zum Anschlusstreffer im Griff“, so Malek. Lukas Oheim in der 24. und Oshaine Johnson in der 43. Minute sorgten für den beruhigenden Halbzeitstand. „Durch die Ausfälle von Julian Lautner und Jan Brunner fehlte uns die Durchschlagskraft“, bedauerte Gäste-Spielertrainer Markus Sebald. Der Coach selbst war für den Abschusstreffer in der 71. Minute zuständig. Die Rote Karte für den Kaltenbrunner Matthias Braun leitete eine überaus spannende Schlussphase ein. „Die rote Karte war unberechtigt und hat das Spiel unnötig beeinflusst“, so Malek verärgert. „Wir haben aber gut gekämpft und das Spiel mit zehn Mann abgezockt zu Ende gespielt.“ Immenreuth wurde auch in Überzahl nicht mehr gefährlich und so blieb es beim knappen 2:1. „Wir haben zu viele Fehler gemacht, um gegen einen leidenschaftlich kämpferischen Gegner zu punkten“, so Sebald.

SG DJK Seugast/1. FC Schlicht II – DJK Ebnath 2:1 (1:1)

„Wir haben uns selbst geschlagen“, schimpfte Ebnaths Trainer Oliver Drechsler nach dem Spiel. Die Hausherren gaben die ersten 20 Minuten den Ton an und gingen durch David Smolak (17.) in Führung. „Das war verdient und wir hätten sogar noch höher zurückliegen können“, so Drechsler. Nach einer Umstellung im Mittelfeld bekamen die Gäste das Spiel besser in den Griff. Mit dem Pausenpfiff gelang Michael Precan der verdiente Ausgleich. In der zweiten Hälfte war es dann ein Sommerkick mit leichten Vorteilen für die Gastgeber. Als sich alle bereits auf eine Punkteteilung eingestellt hatten, schlug Seugast noch einmal zu. „Ein individueller Fehler hat zu diesem Treffer geführt“, so Drechsler verärgert. Johannes op De Laak traf in der 83. Spielminute zum Siegtreffer.

SC Eschenbach – SV TuS/DJK Grafenwöhr II 4:0 (4:0)

Es war eine einseitige Partie, vor allem in den ersten 45 Minuten. Der Tabellenzweite, der zum ersten Mal mit den Jubiläumstrikots auflief, konnte schalten und walte, wie er wollte. Der Tabellenletzte hatte nicht viel entgegenzusetzen. Den Torreigen eröffnete Valentin Schieder in der 8. Spielminute mit einem schönen Schuss. Weiter ging es nur in eine Richtung: Schieder und Kapitän Julius Richter hatten die nächsten Möglichkeiten, ehe der Grafenwöhrer Dennis Münz den Ball zum 2:0 ins eigene Tor lenkte. Nach einem Handspiel verwandelte Richter den fälligen Strafstoß sicher zum 3:0 und Florian Weiß machte in der 31. Spielminute den Endstand perfekt. „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr guten Fußball gespielt und auch in der Höhe verdient geführt“, sagte SC-Spielertrainer Benjamin Scheidler nach der Partie. „In der zweiten Hälfte war es dann schwierig, die Spannung hochzuhalten.“ In dieser Phase kamen auch die Gäste zu einigen Tormöglichkeiten, doch es blieb am Ende beim hochverdienten 4:0 für den SC Eschenbach.

SV Neusorg – SV Riglasreuth 0:1 (0:0)

320 Zuschauer strömten am Sonntagnachmittag nach Neusorg, um die Mutter aller Derbys in der Verwaltungsgemeinschaft zu sehen. An Spannung war die Partie bis in die Nachspielzeit nicht zu überbieten. Und das Spiel hatte mit Ausnahme von Toren alles, was ein Derby braucht: Emotionen, Kampf und Leidenschaft. In der ersten Halbzeit tasteten sich beide Kontrahenten ab, jedoch gab es auch einige Tormöglichkeiten auf beiden Seiten. Nach dem Wechsel wurde es intensiver und Schiedsrichter Artur Parusel musste nun vermehrt eingreifen. Der Riglasreuhter Philip Schenkl und der Neusorger Carsten Söllner mussten in der 59. Spielminute für zehn Minuten vom Platz. In der 83. Spielminute zeigte Parusel dem Neusorger Nico Buchka Gelb-Rot. Als sich die Fans schon auf eine Punkteteilung eingestellt hatten, schlugen die Gäste doch noch zu. In der dritten Minute der Nachspielzeit traf ausgerechnet der eingewechselte, lange Jahre beim SV Neusorg kickende Benjamin Schmid zum viel umjubelten Siegtreffer für Riglasreuth und stürzte den Ex-Landesligisten tief in den Abstiegsstrudel. „Leider haben wir unsere gute Chancen mal wieder nicht genutzt und uns einen individuellen Fehler geleistet, der zum Gegentor geführt hat“, schimpfte der Neusorger Trainer Matthias Müller.

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