Steinwald-Allianz und Öko-Modellregion in bester Feierlaune

Erbendorf. Grund zum Feiern hatten die Vertreter der 17 Kommunen der Steinwald-Allianz. Zusammen mit zahlreichen Ehrengästen feierten sie in der Stadthalle das 20-jährige Bestehen des Zusammenschlusses.

Allianz-Vorsitzender Johannes Reger (links) und Geschäftsführer Martin Schmid (rechts) bedankten sich
mit regionalen Spezialitäten bei den Rednern. Baron Eberhard von Gemmingen-Hornberg, Hans Donko, Leitendem Ministerialrat Roland Spiller und stellvertretendem Landrat Günter Kopp
(von links). Foto: Steinwald-Allianz
Allianz-Vorsitzender Johannes Reger (links) und Geschäftsführer Martin Schmid (rechts) bedankten sich mit regionalen Spezialitäten bei den Rednern. Baron Eberhard von Gemmingen-Hornberg, Hans Donko, Leitendem Ministerialrat Roland Spiller und stellvertretendem Landrat Günter Kopp (von links). Foto: Steinwald-Allianz
Circa 180 kommunale Mandatsträger der 17 Mitgliedskommunen versammelten sich zur Jubiläumssitzung in der Stadthalle Erbendorf. Bild: Steinwald-Allianz
Circa 180 kommunale Mandatsträger der 17 Mitgliedskommunen versammelten sich zur Jubiläumssitzung in der Stadthalle Erbendorf. Bild: Steinwald-Allianz
Die Projektleiterin der Öko-Modellregion Steinwald, Elisabeth Waldeck, ließ die Tätigkeiten des vergangenen Jahres Revue passieren. Bild: Steinwald-Allianz
Die Projektleiterin der Öko-Modellregion Steinwald, Elisabeth Waldeck, ließ die Tätigkeiten des vergangenen Jahres Revue passieren. Bild: Steinwald-Allianz
Allianz-Vorsitzender Johannes Reger (links) und Geschäftsführer Martin Schmid (rechts) bedankten sich
mit regionalen Spezialitäten bei den Rednern. Baron Eberhard von Gemmingen-Hornberg, Hans Donko, Leitendem Ministerialrat Roland Spiller und stellvertretendem Landrat Günter Kopp
(von links). Foto: Steinwald-Allianz
Bild: Steinwald-Allianz
Die Projektleiterin der Öko-Modellregion Steinwald, Elisabeth Waldeck, ließ die Tätigkeiten des vergangenen Jahres Revue passieren. Bild: Steinwald-Allianz

„Eine Förderung für die Erneuerungen der Flurbereinigungswege gab es nicht und ich dachte mir, wir müssen uns zusammenschließen.“ Auf dieser Idee von Hans Donko, ehemaliger Bürgermeister von Erbendorf, basiert die Gründung der Steinwald-Allianz. Heuer feiert nicht nur sie 20-jähriges Bestehen, sondern auch die Öko-Modellregion wird in diesem Jahr bereits zehn Jahre alt. Dieses Doppeljubiläum war Anlass für eine große Feier, die man mit der jährlichen Verbandsversammlung aller Stadt-, Markt- und Gemeinderäte der 17 Mitgliedskommunen zur Jubiläumsfeier umfunktionierte.

Zahlreiche Rechenschaftsberichte, Festreden und ein Rückblick in Bildern auf die vergangenen Jahre der Steinwald-Allianz und Öko-Modellregion standen auf der Tagesordnung der Sitzung in der Stadthalle Erbendorf.

Kulinarisches aus der Öko-Modellregion

Die Gäste kamen auf dem Weg in die Stadthalle auch am Mobilen Dorfladen vorbei, der auf dem Parkplatz einen außerplanmäßigen Halt für die Gäste eingelegt hatte. In der Halle wartete ein verführerisches Buffet mit kulinarischen Grüßen aus der Öko-Modellregion Steinwald. Schülerinnen und Schüler der Hotel- und Tourismusfachschule Wiesau hatten es aufgebaut und informierten über die Spezialitäten. Neben der Bühne unterhielten die Erbendorfer Turmbläser die Gäste. Auf den Tischen lag die neueste Ausgabe der internen Zeitung „Stein&Wald“ bereit, die heuer auch als Jubiläums-Festschrift dient und an rund 18.000 Haushalte verteilt wird.

Erbendorfs Bürgermeister Johannes Reger, Vorsitzender der Steinwald-Allianz, sagte zur Begrüßung: „Wenn ich mir den Weg der Steinwald-Allianz und der Öko-Modellregion über die vergangenen Jahrzehnte anschaue, kann ich nur sagen: Gratulation zu Ihrer Entwicklung und was Sie bisher geleistet haben.“

Emotionaler Rückblick in Bildern

Roland Spiller, Referatsleiter bei der Abteilung „Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE)-Flurneuordnung“ am Landwirtschaftsministerium, hielt die Festrede. Er lobte die Arbeit der Steinwald-Allianz und unterstrich, dass die Menschen sich in der ILE ernst genommen fühlten und ihre Ideen einbringen könnten. „Wenn es die Steinwald-Allianz nicht gäbe, müsste man sie erfinden“, sagte Spiller. Danach folgte ein musikalisch begleiteter Rückblick in Bildern mit vielen emotionalen Momenten aus 20 Jahren Steinwald-Allianz und zehn Jahren Öko-Modellregion.

Dass die Steinwald-Allianz eine starke Einheit ist, sah man nicht nur auf den Bildern. Auch Günter Kopp, stellvertretender Landrat und Bürgermeister von Kulmain, Naturpark Steinwald-Vorsitzender Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg und Hans Donko gratulieren. Von Gemmingen-Hornberg erinnerte sich an eine Sitzung, in der sich alle Gemeinden solidarisch am Radwegebau einer Kommune beteiligt hatten. „Ich spürte damals, dass das Kirchturmdenken überwunden war.“

Hans Donko führte die Steinwald-Allianz 16 Jahre und erzählte von vielen spannenden
Momenten bei der Geburt der Allianz. „Was waren wir damals eigentlich? Ein Verein oder doch nur ein Stammtisch?“, betonte Donko und machte damit deutlich, was sich seit den kleinen Anfängen vor über 20 Jahren alles getan habe. Dazu habe die Überführung des „Stammtischs“ in einen Kommunalen Zweckverband als straffe Organisationsform gehört.

Drei neue Mitarbeiterinnen

Martin Schmid, Geschäftsführer der Steinwald-Allianz, gab dann seinen Rechenschaftsbericht. Er informierte über die Geschehnisse seit der Verbandsversammlung im vergangenen Jahr und berichtete unter anderem über drei neue Mitarbeiterinnen im
Team, das Voranschreiten des Kernwegenetzausbaus mit 3,2 Millionen Euro Fördermitteln und das erfolgreiche Waldhausfest.

Ein Schwerpunkt im vergangenen Jahr sei die Erarbeitung eines neuen Integrierten Entwicklungskonzepts als Voraussetzung für Förderungen gewesen. Erledigt hätten dies Arbeitskreise, auch eine Bürgerbefragung sei durchgeführt worden. Der Haushalt habe ein Volumen von 842.000 Euro. Schmid bedankte sich bei den Partnern und Sponsoren aus
der Region: „Ohne Sie wären viele Aktionen der Steinwald-Allianz nicht möglich.“

Der zum Mobilen Dorfladen ausgebaute 12-Tonner ist “tot”, es lebe das neue, nur noch 7,5 Tonnen schwere Fahrzeug, das im Sommer in Betrieb gehen wird. Foto: Steinwald-Allianz

Der Mobile Dorfladen wird ausgetauscht

Linda Zrenner, Projektmanagerin des Mobilen Dorfladens, berichtete, wie aus der Idee und einem schlichten 12-Tonner ein barrierefreier Dorfladen mit allen Produkten des täglichen Bedarfs entstanden sei. Geldabheben, Lotto spielen, Zeitschriften und Produkte von mehr als 40 regionalen Erzeugern seien das Standardsortiment des kleinen Lebensmittelladens mit seinen circa 1000 Produkten. „Ein Rundumpaket“, wie Günter Kopp es vorher bezeichnet hatte. 13.800 Kunden zählte der Mobile Dorfladen im Jahr 2023.

Trotz des sehr gut angenommenen Angebots gebe es in diesem Jahr wegen Personalmangel, steigender Energiekosten und anderer Faktoren eine Veränderung. „Ab dem Sommer wird der alte LKW durch einen 7,2-Tonner ersetzt“, erklärte Zrenner. Dieses Fahrzeug sei zwar kleiner, aber die Verkaufsfläche bleibe gleich. Das bedeute Kosteneinsparungen bei gleichbleibendem Angebot sowie ein um 60 Prozent geringerer Energieaufwand.

Burgruine Weißenstein: Hit in sozialen Medien

Die für die touristische Vermarktung zuständige Marina Zielbauer gab einen Einblick in den Tourismus des vergangenen Jahres. Themen waren unter anderem die erfolgreiche Vermarktung des eigenen Wandermagazins und des zusammen mit dem Stiftland entwickelten Image-Prospekts „Stiftland und Steinwald“, Messeauftritte, die Präsentation in den “sozialen Medien” und die Homepage www.steinwald-urlaub.de. „Unser Post mit der größten Reichweite in den sozialen Medien war ein Bild der Burgruine Weißenstein. 323.328 Personen haben das angeschaut“, so Zielbauer.

Auch der beliebte Picknickservice werde heuer wieder angeboten und die Sprecherin wies darauf hin, dass viele Tourismus-Angebote online gebucht werden könnten.

Alles „Bio“ im Steinwald

Die Projektmanagerin der Öko-Modellregion, Elisabeth Waldeck, und ihre Kollegin Eva Gibhardt, wiesen auf das Projekt „Bio-Bewusstseinsbildung“ hin, das ein Aushängeschild für die Öko-Modellregion sei. Seit 2022 gibt es die Bio-Erlebnisse, die auch heuer in einer Broschüre zusammengefasst werden, die im Mai erscheinen soll. Waldeck lud zur dritten Bio-Meile am 8. September in Kastl auf Schloss Wolframshof ein.

Bio-Landwirt Stefan Koschta gab einen Einblick in das 2019 gegründete Projekt „Erzeugergemeinschaft Öko-Rinder“. Zehn Bio-Rinderbetriebe aus dem Steinwald treten unter dieser Marke auf. Mit der Metzgerei Ackermann habe man eine Schiene an Regionalprodukten aufgebaut, die in vielen regionalen Verkaufsstellen erhältlich seien.
„Brückenschlagen“ zählt als drittes großes Projekt. Eva Gibhardt organisiert dabei diverse Kleinprojekte wie Obstbaumschnittkurse oder die Bio-Brotboxaktion.

Lukrative Förderprogramme

Schließlich informierte Mia Christl über das Förderprogramm Regionalbudget, mit dem die ILE Steinwald-Allianz heuer zum fünften Mal 100.000 Euro an Vereine, Dorfgemeinschaften und Privatpersonen vergeben darf. Die Zahl der Förderanfragen sei groß, man bräuchte jedes Jahr mehr Geld, als zur Verfügung stehe. Für 2024 habe man bereits einige Kleinprojekte ausgewählt, die gesamte Fördersumme betrage aktuell 99.734 Euro.

Elisabeth Waldeck berichtete über den Öko-Verfügungsrahmen – ein Fördertopf mit ebenfalls 100.000 Euro für Kleinprojekte in der Öko-Modellregion. Damit sollen die Ziele des Landesprogramms Bio-Regio-2030 zur Förderung des Ökolandbaus unterstützt werden. „Auch 2024 ist das Budget komplett verplant“, so Waldeck.

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