Wieder mehr Jugendliche werden Handwerker

Weiden. Erstmals seit sechs Jahren haben sich wieder mehr Jugendliche für eine Lehre im Handwerk entschieden. Die aktuelle Jahresstatistik 2016 der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz weist einen positiven Trend auf dem ostbayerischen Lehrstellenmarkt aus.

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Steigende Lehrlingszahlen auch im Metallbereich: Insgesamt wurden im ostbayerischen Handwerk im vergangenen Jahr 211 Ausbildungsverträge mehr unterzeichnet als im Jahr 2015. Foto: m&h Fotografie Hannes Harnack & Merle Busch

Die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge ist von 5.588 im Jahr 2015 auf 5.799 im Jahr 2016 gestiegen. Das bedeutet ein Plus von 3,8 Prozent in Ostbayern. Damit liegt es über dem bayerischen Durchschnitt – im Freistaat wurde eine Erhöhung um 1,5 Prozent erreicht. „Die Ausbildungssituation im Handwerk hat sich stabilisiert. Gerade im Hinblick auf die demografische Entwicklung und den Trend hin zum Studium werten wir das als ein sehr gutes Zeichen. Andererseits suchen viele Betriebe weiterhin geeigneten Nachwuchs“, sagt Hans Schmidt, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer.

Besonders hoch fiel der Zuwachs in der Stadt Regensburg mit einem Lehrlingsplus von 18 Prozent aus, gefolgt vom Landkreis Passau mit 15 Prozent und der Stadt Amberg mit zwölf Prozent. Insbesondere die Bau-, Metall- und Elektrohandwerke konnten mit einem Plus von über sechs Prozent ihre Lehrlingszahlen deutlich steigern. Die Gesundheitsbranche sogar mit über acht Prozent. Die meisten Jugendlichen entschieden sich 2016 für die Berufe Kfz-Mechatroniker, Elektroniker, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Metallbauer und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk.

Engagement zahlt sich aus

Laut Schmidt werben die Handwerksbetriebe verstärkt um Auszubildende und Fachkräfte. „Das gezielte Ausbildungsmarketing zeigt seine Wirkung“. Dass eine Lehre im Handwerk hervorragende Entwicklungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten in der Heimat ermögliche, werde verstärkt kommuniziert. „Auch die Nachwuchskampagnen des bayerischen Handwerks wie ‚Macher gesucht‘, ‚Elternstolz‘ und die bundesweite Imagekampagne des deutschen Handwerks kommen nun zum Tragen.“ Das stetige Engagement von Handwerkskammer, Betrieben und Verbänden, junge Menschen für das Handwerk zu begeistern, zahle sich somit für alle aus.

„Unsere Gesellschaft braucht alle Bildungswege im gleichen Verhältnis. Wieder mehr Jugendliche erkennen die duale Ausbildung als gleichwertige Option zur akademischen Laufbahn“, so Hans Schmidt weiter. „Mit über 130 Berufen und zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zum Meister oder Betriebswirt bietet das Handwerk für jedes Talent eine berufliche Zukunft.“ So entschieden sich auch im letzten Jahr erneut mehr Realschüler und Gymnasiasten für eine Ausbildung im Handwerk.

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