Premiere gemeistert: Benefizkonzert ist große Hilfe für Weidener Tafel

Weiden. Premiere bei der „Weidener Tafel e.V.“: Vorsitzender Josef Gebhardt bezeichnete es als erfreuliches Novum, dass in den Räumen der Tafel in der Fichtestraße zum erste Mal eine Benefizveranstaltung stattfand. Die Idee dazu kam von Wolfgang Göldner aus Weiden, der seit Herbst 2016 mit der Reihe „Musik & Text“ soziale Projekte unterstützen will. 

Von Jürgen Wilke

Benefizveranstaltung Weidener Tafel Musik und Text
Josef Gebhardt (links), Roland Jezussek (Mitte sitzend), Diana Hermann (rechts) und Wolfgang Göldner (2. v.re.) mit der Band „Random System“.

Er begrüßte auch im Namen der Tafelmitarbeiter die Interpreten des Abends und die zahlreichen Besucher. Gebhardt freute sich über die sehr gute Resonanz und vor allem über viele junge Zuhörer. Die Besucher erlebten ein abwechslungsreiches, Konzert mit erstklassiger Musik und Texten zum Nachdenken. Zu Beginn spielte der Weidener Dudelsackspieler Roland Jezussek auf der schottischen Borderpipe, auch Lowland-Pipe genannt, schottische Stücke wie „Scotland the Brave“, und „The Atholl Highlanders“, Lieder aus Irland „The Green Glens of Antrim” und “The Minstrel Boy” sowie „Hamachidori“ aus Japan.

Dudelsackspieler Roland Jezussek Weiden Benefiz für Weidener Tafel
Dudelsackspieler Roland Jezussek.

Der schottische Dudelsack Borderpipe oder Lowland-Pipe ist leiser als die Great Higland Bagpipe und ist geeigneter für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen, wie Roland Jezussek erklärte. Zu seinem Repertoire gehören die Klassiker der schottischen Dudelsackmusik. Die „Great Highland Bagpipe“, wie der große schottische Dudelsack original heißt, spielt Roland Jezussek so gut, dass er mit der „Crossed Swords Pipeband“, einer internationalen Gruppe von Musikern, die sich zu einer traditionellen schottischen Militärkapelle zusammengefunden hat, im Jahr 2010 bei einem Militär-Musikfestival in Moskau auftrat. Später nahm Jezussek am „Edinburgh Military Tattoo“ teil, einem der größten und bedeutendsten Militärmusikfestivals weltweit. 2017 war er mit den “Celtic Massed Pipes and Drums” wieder bei Spasskaya Bashnya in Moskau.

Die Nachwuchsband „Random System“ aus Vohenstrauß setzte mit Rock und Pop das Programm fort. Sie begeisterten das Publikum in der Besetzung Immanuella Leo und Christine Licha (beide Gesang), Adrian Dierl (Gitarre), Sebastian Voit (Schlagzeug) und Paul Hüttl (Bass und Keyboard).

Christine Licha Random System
Christine Licha von Random System.

Sie gaben unter anderem „Nothing Else Matters” (Metallica), „Lithium“ (Nirvana), „I See Fire” (Ed Sheeran) oder “No Roots” (Alice Merton) zum Besten. „Random System“ besteht seit März 2016.

Die ersten Schritte machte die Formation, im Rahmen eines Projekts der Musikinitiative Vohenstrauß namens „Young Talents“. Dank dieser professionellen Unterstützung waren die fünf jungen Leute binnen kürzester Zeit ein eingeschweißtes Team, das nach einiger Probenarbeit im Dezember 2017 den ersten Auftritt – das „Young Talents Abschlusskonzert” – meisterte.

Paul Hüttl Random System Vohenstrauß
Paul Hüttl von Random System.

Musikalisch zeichnet sich die Band durch ihre frischen Rock/Pop Cover aber auch gefühlvolle ruhige Nummern, darunter Stücke von London Grammar, Ed Sheeran oder Coldplay aus.

Darüber hinaus besticht Random System durch präsenten Gesang, rockige, aber auch sanfte Gitarrenriffs und lockere Grooves. Wolfgang Göldner las zu Beginn und zwischen den musikalischen Darbietungen besinnliche Texte, Gedichte und Liedtexte, wie beispielsweise von Theodor Fontane oder aus dem Büchlein „Quellen der Lebenskraft“.

Immanuella Leo Random System

Spendable Konzertbesucher – auch tags darauf

Die Spenden der Konzertbesucher erbrachten die beachtliche Summe von 610 Euro, die zu einhundert Prozent der „Weidener Tafel“ zugute kommt, denn die Interpreten verzichteten auf eine Gage. Josef Gebhardt und Diana Hermann, stellvertretend für alle Mitarbeiter bei der Tafel, bedankten sich für die Unterstützung, denn die Tafel ist auf jede Spende angewiesen.

Für uns war das ein erlebenswerter und Mut machender Abend. Menschen setzten sich unentgeltlich für die Tafel ein. Und auch ein weiteres Ziel wurde erreicht: Es waren Mitglieder, Mitarbeiter, Lebensmittelabholer und einfach nur Interessierte gekommen und haben gemeinsam etwas Besonderes der Tafelarbeit erlebt.

Es wurden an die Besucher etwa 80 Portionen Linseneintopf und 30 Portionen Nudel mit Hühnerfleisch-Eintopf ausgegeben.“ Eine nette Begebenheit am Rande: Am Tag nach dem Konzert kam während des Aufräumens eine Besucherin und brachte noch zehn Euro mit den Worten: „Es war schön gestern. Ich bringe hier nochmal etwas Geld, denn ich hatte gestern nur zehn Euro dabei.“

Ein Dank des Tafel-Vorsitzenden ging auch an „Veranstaltungstechnik Seibicke“ aus Vohenstrauß, für die kostenlosen Lichteffekte und Sounds.

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