Menschen mit Behinderung bringen ihre Anliegen an die Politik vor

Inklusion Gespräch Landtagskandidaten

Tirschenreuth/Mitterteich. „Inklusion und deren Weiterentwicklung in Bayern“ – diesen Fragen stellten sich die Landtags- und Bezirkstagskandidaten von CSU, SPD und Freien Wählern, vorbereitet von Menschen mit Behinderungen aus dem Netzwerk Inklusion.

Am Donnerstag kamen etwa 30 Personen im Museumscafe in Mitterteich zusammen um gemeinsam Politik zu machen: Fragen zu stellen, zu diskutieren, Anliegen aus dem Landkreis und (neue) gesetzliche Rahmenbedingungen zusammenzubringen. Den Fragen stellten sich: Tobias Reiß (CSU), Bernhard Schmidt und Holger Götz (Freie Wähler), Brigitte Scharf (SPD). Entschuldigt waren Toni Dutz (CSU) und Jutta Deiml (SPD).

Inklusion Gespräch Landtagskandidaten

Bürgermeister und Lebenshilfe-Vorsitzender Roland Grillmeier begrüßte alle Podiumsteilnehmer und alle Gäste herzlich. Fragensteller waren Teilnehmer aus der WfbM, der Selbsthilfegruppe Behinderte-Nichtbehinderte, aus der TUN-Arbeitsgruppe des Stadtrats Tirschenreuth, aus dem Inklusionsbeirat und dem Netzwerk Inklusion und interessierte Bürger.

“Mit Inklusion auseinandersetzen!”

Inklusion Gespräch Landtagskandidaten

Projektleitung Christina Ponader, die die Runde moderierte, sagte zu Beginn: „Inklusion als Thema betrifft viele Ebenen: die individuelle und die gesellschaftspolitischen Ebenen, von Kommune bis Europa. Inklusion betrifft auch alle gesellschaftliche Seiten: diejenigen, die mitbestimmen und teilhaben wollen, diejenigen, die den Rahmen dafür setzen und vor allem auch diejenigen, die die klassische „Mitte der Gesellschaft“ oder „Mehrheitsgesellschaft“ bilden. In diesem Sinne möchten wir Politik auffordern, sich mit Inklusion auseinanderzusetzen. Ganz besonders wichtig ist uns auch die Art und Weise: Diejenigen, die es betrifft, sollen ihre Themen selbst in die Hand nehmen (können).“ Dank ging an die Stadt Mitterteich / das Museumscafe für die Möglichkeit, dass die Organisatoren einen barrierefreien Veranstaltungsort nutzen zu können.

Impulse für die politische Arbeit

Die Politiker stellten sich Fragen zu barrierefreien Transportsystemen, Anträge und Behördenschreiben in leicht verständlicher Sprache, Mindestlohn in der WfbM, inklusiven Kulturveranstaltungen und politischer Bildung und Wahlrecht für Menschen mit Behinderungen. Es entwickelten sich spannende Diskussionen. Manch einer der Kandidaten gab zu: „Das nehme ich mir als Impuls mit. Hier hab ich etwas Neues erfahren.“

„Zentral ist die Haltung / das Bewusstsein – immer auch andere Perspektiven, zum Beispiel die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen, Familien oder Seniorinnen zu bedenken. Wichtig ist aber dann der Praxistest: die schönste Bestimmung / gesetzliche Regelung hilft nichts, wenn sie nicht umgesetzt wird oder nur als mühsam betrachtet wird. Wir wollen unsere Rechte verwirklicht haben. Und bitte macht nicht immer eine Sonderlösung draus: Wir wollen ganz normal dazugehören und behandelt werden, wie jeder andere auch. Achtet einfach auf Barrierefreiheit – in Köpfen, Gebäuden und in der Sprache“, so Martina Sötje.

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