100.000 Euro für das VierStädtedreieck
Grafenwöhr. Jede Menge gute Ideen und engagierte Menschen: 23 Kleinprojekte konnte die Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) Region VierStädtedreieck im letzten halben Jahr fördern.
Durch das Förderprogramm „Regionalbudget“ konnten 23 Kleinprojekte im letzten halben Jahr verwirklicht werden, die der ländlichen Entwicklung zu Gute kommen und das Leben auf dem Land lebenswert(er) machen.
Über die Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) Region VierStädtedreieck, ein Zusammenschluss der zehn Gemeinden im Landkreiswesten, können im November nach Abschluss und Prüfung der Projekte die Fördermittel vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz und vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten an die Antragsteller ausgeschüttet werden.
Vereine und Kommunen haben in den Bereichen Tourismus, Kultur, Freizeit, Barrierefreiheit und soziales Miteinander tolle Angebote für die Bewohner im VierStädtedreieck geschaffen.
Treffpunkte für ein soziales Miteinander
In Schlammersdorf steht Bürgern seit dem Sommer ein so genannter „Maker Space“, also eine Zukunftswerkstatt mit allerlei digitaler Technik wie Fotostudio, Lautsprecher oder Fotodrucker zur Verfügung. Jung und Alt können hier anhand moderner Technik lernen und eigene Projekte, wie zum Beispiel Videos für Privatfeiern, verwirklichen.
Ein Treffpunkt in der Dorfmitte wurde in Dobertshof errichtet. Die Gemeinde Speinshart gestaltete zusammen mit der Dorfgemeinschaft einen mit Stein angelegten und bepflanzten Bereich mit Wellnessliegen, der zum Treffen und Verweilen einlädt. Einen Treffpunkt für Kinder schuf die Gemeinde Trabitz in Grub mit einem neuen Spielplatz mit Etagenklettergerüst und Sandkasten.
Die Siedlergemeinschaft Rosenhof machte ihren alten Spielplatz mit einem Klettergerüst wieder für Kinder attraktiv. In Oberbibrach plant die Gemeinde Vorbach die barrierefreie Zugänglichkeit des Bürgerhauses und Dorfmittelpunkts, dem Alten Schulhaus. Eine Machbarkeitsstudie zur Barrierefreiheit wurde hierfür gefördert. Weiterhin wurde die Dorfmitte im Außenbereich mit neuen Holzbänken rund um den Floriansbrunnen aufgewertet.
Der Bürgerverein Städtedreieck e.V. schuf ein gebrauchtes Lieferfahrzeug an, um die Versorgung von Sozialbedürftigen im VierStädtedreieck durch den Bürgerladen und sozialen Flohmarkt in Grafenwöhr zu gewährleisten.
Vereine sorgen für kulturelle Vielfalt
Durch das Regionalbudget konnten sich dieses Jahr auch viele Vereine fit für die Zukunft machen, die das kulturelle Leben im VierStädtedreieck bereichern. Die Musikschule VierStädtedreieck optimierte ihren Konzertraum mit einer Akustikdecke. Das Kopfnuss-Theater Speinshart hielt eine Aufführung zum Jubiläum des Klosters Speinshart als Videoclip fest und trotzte somit Corona.
Weiterhin modernisierte die KLJB Schwarzenbach ihre in die Jahre gekommeneTheaterbeleuchtung, der Musikverein Klingende Töne e.V. in Grafenwöhr ließ seine alte Homepage rundumerneuern. Die Musikkapelle Dießfurt, Dirigent Werner Schreml, die Stadtkapelle Eschenbach und die Pressather Musikanten investierten in moderne Audiotechnik, um den heutigen Anforderungen bei Veranstaltungen gerecht zu werden.
Mit neu geschneiderten Westen im Stil originaler Oberpfälzer Tracht unterstreicht die Blaskapelle Kirchenthumbach ihre Funktion als Kultur- und Brauchtumsträger in der Region.
Erlebnisangebote für Einheimische und Touristen
Gerade Corona hat gezeigt, dass Freizeitangebote in der nahen Umgebung von größter Bedeutung sind. Neue Angebote für Freizeit und Tourismus und insbesondere für Jugendliche schuf die Stadt Eschenbach mit einer Erlebnisrutsche für das Freibad Rußweiher und einer Pumptrack-MountainbikeAnlage neben dem Sportheim. Der Geopark Bayern-Böhmen informiert auf Tafeln über erdgeschichtliche Besonderheiten in Eschenbach und in der Region.
Einen Beitrag zum Tourismus und zur Wirtschaftsgeschichte der Region setzte die Stadt Grafenwöhr mit ihrem neuen Themenradweg „Hammerwerke und Mühlen“, der an zehn Stationen über die Bedeutung der ehemaligen Betriebsstätten aufklärt.
Die Gemeinde Schwarzenbach baute ihr Angebot als radlfreundliche Gemeinde weiter aus und schaffte Fahrradreparaturstationen beim Radlpoint und beim Dorfladen an. Auch der Markt Kirchenthumbach setzte mit dem Regionalbudget auf Tourismus und ließ eine Machbarkeitsstudie für weitere touristische Angebote am Kitschenrain erstellen.
Im Bereich Biodiversität sorgte der LBV Trabitz mit einem hohen Maß an Eigenleistung mit der Anlegung einer Streuobstwiese, eines Bienenhauses und eines Infopoints für den Erhalt ökologischer Vielfalt in Trabitz und für einen Lernort für seine Kindergruppe. Erfreulich für die ILE VierStädtedreieck ist, dass der LBV Trabitz das Projekt als Best-practice-Beispiel im Oktober beim Oberpfälzer ILE-Tag in Falkenberg vorstellen durfte.
Hoffnung auf gute Ideen auch 2022
ILE-Vorsitzender Edgar Knobloch freut sich über die Bandbreite der Projekte, die die Region VierStädtedreieck aufgewertet haben und kündigt an, dass die ILE auch im nächsten Jahr wieder am Regionalbudget teilnehmen werde. Das Förderprogramm ermögliche mit einer Förderung von maximal 10.000 Euro die rasche Umsetzung kleinerer Vorhaben und sei kein großer Verwaltungsaufwand für Antragsteller.
Deshalb hofft er, dass die Vereine, Kommunen, Privatpersonen und Initiativen im VierStädtedreieck nächstes Jahr wieder viele gute Ideen als Projekte bei der ILE beantragen, um so, nach 2020 und 2021, zum dritten Mal 100.000 Euro für die Region sichern zu können.
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