Aktivsenioren beraten seit 40 Jahren ehrenamtlich Existenzgründer und Betriebe in der Krise

Nordoberpfalz. Zu einem Gedankenaustausch trafen sich die Oberpfälzer Aktivsenioren am Steinberger See. Diskutiert wurden praktische Lösungsansätze für Existenzgründer und Unternehmen, die um ihren Fortbestand kämpfen.

Aktivsenioren Foto: Martin Stangl
Die ‘Aktivsenioren Bayern’ beraten Existenzgründer und Betriebe, die sich weiterentwickeln wollen, ehrenamtlich. Foto: Martin Stangl

Die oberpfälzischen Mitglieder des “Aktivsenioren Bayern e. V.”, ein Netzwerk ehemaliger Unternehmer und leitender Angestellter, trafen sich in Steinberg am See zu einem Gedankenaustausch. Ziel war es, neueste Entwicklungen in der Gründer- und Unternehmerszene zu diskutieren und Lösungen für aktuelle Themen zu erarbeiten.

Großer Bedarf an ehrenamtlicher Beratung

Karl-Heinz Langer, ehemals Leiter der Marketingabteilung eines bekannten Versandhauses und nun Aktivsenioren-Regionalleiter der Oberpfalz, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und bedankte sich für ihr Engagement. Er stellte fest, dass sowohl die Betriebsgründungen in der Oberpfalz zunehmen, als auch Besorgnis erregend viele Unternehmen in Krisen kommen. Aktuell betreuen die Oberpfälzer Aktivsenioren viele Start-ups mit guten Chancen. Auffallend ist, dass diese jungen Betriebe in der Nähe zu Hochschulen wie Regensburg, Weiden und Amberg gegründet werden.

Erfreuliche Entwicklung in der Oberpfalz

“Die Oberpfalz war in früheren Jahren ein von den Aktivsenioren wenig erschlossenes Beratungsgebiet”, so Langner. “Das hat sich aber geändert. Mittlerweile haben wir in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt ein schlagkräftiges Team, das innerhalb weniger Tage eine ehrenamtliche Betriebsberatung durchführen kann. Im Kreis Neumarkt haben wir beispielsweise jährlich 30 bis 40 Mandate, die wir vom dortigen Landratsamt vermittelt bekommen.”

Berndt Aschebrock, ehemals Vorstand für Finanzen in einem überregional tätigen Unternehmen und inzwischen neuer Kontaktbeauftragter der Oberpfälzer Aktivsenioren, stellte fest, dass der Rat der Aktivsenioren sehr gefragt ist: “Es hat sich herumgesprochen, dass unser bayernweites Netzwerk von ehemaligen Führungskräften in der Wirtschaft eine Menge zu bieten hat. In unseren Reihen befindet sich beinahe zu jedem Thema ein Spezialist, der ehrenamtlich tätig ist und seine Erfahrung unentgeltlich zur Verfügung stellt.”

Diskussion über aktuelle Themen

Ein aktuell drängendes Problem sind derzeit die Rückforderung der Coronahilfen durch Bund und Länder. Einige Betriebe, die davon betroffen sind, kämpfen deshalb um das Überleben. Der Neumarkter Spezialist für Finanzierungen, Kurt Schimek (ehemals Bankberater in einer Sparkasse), informierte die Oberpfälzer Aktivsenioren fundiert über den Komplex “Insolvenz – Früherkennung und Maßnahmen”.

Weitere Mitglieder berichteten von den Mandaten, die sie aktuell betreuen. Allen gemeinsam war die Erkenntnis, dass der Rat und die Lebenserfahrung der Aktivsenioren eine Win-win-Situation für alle Beteiligten ist: “Für uns ist es eine Befriedigung und Freude unser gesammeltes Wissen zur Verfügung zu stellen. Für die Ratsuchenden ist es ein Schatz, auf unser Engagement und unsere Kontakte zurückgreifen zu können.”

Kontaktaufnahme über IHK/HWK und Wirtschaftsförderer

Die Aktivsenioren stehen in regem Austausch mit den öffentlichen Stellen. Diese haben erkannt, dass das Netzwerk der Aktivsenioren für viele betriebswirtschaftliche Fragen einen willkommenen Lösungsansatz bieten kann. Sowohl die IHK als auch die HWK und die jeweiligen kommunalen Wirtschaftsförderer sind deshalb offizielle Anlaufstellen, über die ein unverbindlicher Kontakt zu den örtlichen Aktivsenioren hergestellt werden kann.

Die Aktivsenioren

Hier geht es zur Erstinformation über das Leistungsspektrum der Aktivsenioren, die übrigens heuer das 40-jährige Jubiläum seit Gründung feiern.

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