Amphibien-Wanderungen 2023

Georgenberg. Der kalendarische Frühling hat Einzug gehalten, und so langsam stellt sich das Wetter auch darauf ein.

Symbolbild: Pixabay

Darauf weisen die von Beschäftigten des Staatlichen Bauamtes Amberg-Sulzbach inzwischen aufgestellten Schutzzäune entlang der Staatsstraßen 2154 von Georgenberg nach Waldkirch und 2396 von Georgenberg in Richtung Neuenhammer hin.

Beginn der Amphibien-Wanderungen bei ersten milden Nächten

Nach den Informationen des Sachgebiets „Landschaftspflege und Umweltschutz“ beim Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach beginnen die Amphibien-Wanderungen alljährlich bei ersten milden Nächten ab etwa 5 Grad Celsius und ausreichend Feuchtigkeit. Die Tiere überwintern in den Landlebensräumen meist in Wäldern und müssen zur Paarung und Eiablage in die Gewässer zurück, in denen sie selber abgelaicht wurden.

Dabei müssen sie häufig stark befahrene Straßen überqueren und sind dazu meist in der Dämmerung am Morgen oder abends unterwegs. Die Wanderung von den Landlebensräumen zu den Laichgewässern konzentriert sich dabei auf einen sehr kompakten Zeitraum von circa zwei bis vier Wochen.

Mobile Amphibienschutzzäune während der Wanderzeit

Die zuständigen Straßenmeistereien stellen regelmäßig an bekannten Stellen die mobilen Amphibienschutzzäune (circa 50 cm hohe Kunststofffolien) auf und bauen diese nach der Hauptwanderzeit wieder ab. „Die Zäune stehen so etwa vier bis sechs Wochen entlang der Straßen“, teilt Daniel Thurner als zuständiger Sachgebietsleiter mit.

Betreut werden die Zäune auf Grundlage einer bayernweiten Abstimmung mit den Naturschutzverbänden in dieser Zeit von ehrenamtlichen Helfern der Naturschutzverbände oder ehrenamtlichen Privatpersonen. Diese leeren täglich, zum Teil zweimal, die Fangeimer und tragen die Amphibien über die Straße.

Auf diese Weise können jedes Jahr mehrere tausend Tiere gerettet werden. „Trotzdem ist zu beobachten, dass die Zahl der Amphibien leider insgesamt stark rückläufig ist“, bedauert Thurner.

Fuß vom Gaspedal – vor allem in der Dunkelheit

Jetzt kommt die dringende Bitte an die motorisierten Verkehrsteilnehmer: „Fuß vom Gaspedal während dieser Zeit, vor allem in der Dunkelheit!“ Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) rät Auto- oder Motorradfahrern, extrem langsam zu fahren und den Tieren vorsichtig auszuweichen, dabei aber immer auf den Gegen- und nachfolgenden Verkehr sowie mögliche Personen zu achten.

Die Tiere können aber auch qualvoll sterben, ohne direkt überfahren zu werden. Schließlich kann durch schnelles Vorbeifahren erzeugter Luftdruck innere Organe platzen lassen. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) appelliert daher, auf Amphibien-Wanderstrecken nicht schneller als maximal 30 km/h zu fahren. Auf jeden Fall unbedingt Abstand nehmen sollten Autofahrer oder Biker von eigenen Rettungsversuchen. Sie könnten vor allem in der Dämmerung lebensgefährlich sein.

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