Auch der internationale „Investment-Oscar“ geht erneut an Robert Beer

Parkstein. Die Finanzwelt beschert Robert Beer internationale Anerkennung. Nach dem Österreichischen Fondspreis, Deutschen Fondspreis und dem EuroFundAward 2024 erhält der Oberpfälzer Fondsmanager auch den begehrten „Lipper Fund Award“.

In London nahm Robert Beer mit Sohn Jonas und Tochter Isabel den Award für die außergewöhnliche Performance seines Fonds entgegen. Bild: privat

Diese im Finanzzentrum London vergebene Auszeichnung gilt als eine Art „Oscar“ für besonders erfolgreiche Investmentfonds. Die weltweit agierende Fonds-Rating-Gesellschaft Lipper honorierte die Arbeit Robert Beers in der Kategorie „Mixed Assets Global“ für seinen Fonds RB LuxTopic Flex mit einer Performance von 90,8 Prozent.

Über den Zeitraum von fünf Jahren (60 Monaten) hinweg nahmen die Finanzexperten die Wertentwicklung des Fonds aus Parkstein akribisch unter die Lupe. Es bestätigte sich einmal mehr die Erkenntnis „Provinz ist nicht gut oder schlecht. Provinz ist, was man daraus macht…“. Frei nach diesem Motto setzt sich Oberpfälzer Fondsmanager – wieder einmal – gegen prominente, klingende Namen aus den Finanzmetropolen durch.

Mit Kunden im gleichen Boot

Robert Beer behauptet sich in der global umkämpften Finanzbranche mit seinen eigenen Maßstäben: Nämlich mit dem vermögensverwaltenden Charakter seiner Anlagestrategie, bei der er mit seinen Kunden quasi im gleichen Boot sitzt. „Wir investieren selber unser Vermögen in unsere Fonds“, erklärt er gegenüber dem OberpfalzECHO.

„Skin in the game“ nennen die Amerikaner diese Anlage-Strategie. Beer: „Alle wirklich großen Geldverwalter, allen voran Warren Buffet, halten ihr ganzes Vermögen in ihren eigenen Fonds. Wir kümmern uns um das Geld unserer Investoren wie um unser eigenes. Wir wollen Rendite erzielen, aber auch große Risiken vermeiden: Damit das Kapital nicht wirklich gefährdet ist und somit unsere Investoren und auch wir ruhig schlafen können.“

Robert Beer sieht sich beileibe nicht als Anlageberater (die es wie Sand am Meer gibt). „Wir sind Fondsmanager, und verstehen uns als Vermögensverwalter, der die volle Verantwortung für die Anlage seiner Kunden übernimmt.“

35 Jahre Forschungsarbeit

Sein Credo „An der Börse nicht spekulieren, sondern investieren“ gilt inzwischen als Kult. „Wir investieren nur in große, dominierende und ertragsstarke Konzerne, die weltweit ihre Erträge erzielen. Langfristig steigt der Wert dieser Unternehmen immer. Somit auch die Aktienkurse.“

Robert Beer räumt ein, dass es im Laufe der Zeit „Favoritenwechsel“ bei einzelnen Werten, aber auch in ganzen Branchen gebe. „Hier hilft uns ein selbst entwickelter Algorithmus, die tendenziell stärkeren Werte zu identifizieren und sie über- oder unterzugewichten.“ Hinter diesem wissenschaftlich ausgeklügelten System steckt Forschungsarbeit von mittlerweile 35 Jahren.

Robert Beer erklärt das Auf und Ab an den Börsen in einem einfachen Muster: „Da Unternehmen in der Weltwirtschaft ständig mehr oder weniger Geld verdienen, steigen Aktienkurse langfristig von links unten nach rechts oben. Unterbrochen wird diese Entwicklung in unregelmäßigen Abständen von mehr oder weniger starken Einbrüchen aufgrund unterschiedlicher Ereignisse.“

Beer nennt hier das Platzen der dotcom-Blase in den Jahren 2000 bis 2003, den Terroranschlag 9/11, das Platzen der Immobilienblase in den USA 2008 mit der folgenden Weltfinanz- und Wirtschaftskrise, 2011 Eurokrise, 2016 Chinakrise, 2020 Corona-Pandemie, 2022 Ukrainekrieg.

Beer baut auf seinen Sohn

Beim jüngsten Lipper-Award – über den bewegten „Sieges-Zeitraum“ von fünf Jahren – baute Robert Beer stark auf seinen Sohn Jonas: „Er hat entscheidend dazu beigetragen, dass wir stabile Systeme kreiert und programmiert haben.“ Beer verweist auf ein permanentes Risikomanagement, um größere Einbrüche abzufedern. „So hat unser System bestens reagiert, als es 2020 durch die Pandemie plötzlich innerhalb von zwei Wochen um 30 Prozent steil nach unten gegangen ist. Wir haben hier nur ein paar wenige Prozentpunkte verloren, weil unser Risikomanagement voll gegriffen hat.“

Als die Märkte bald darauf wieder „scharf nach oben drehten“, starteten die Fonds von Beer auf einem deutlich höheren Niveau durch und erzielten so eine hohe Performance. „Beim Management kommt es auf ein gutes System und hohe Disziplin bei der Einhaltung der erforschten Regeln an“, sagt Robert Beer bescheiden.

Er führt in seinem Portfolio etwa 100 erstklassige Werte, darunter die Top-Performer Nvidia, Novo Nordisk, Arista Networks, Meta, AMD, Intesa San Paolo, Applied Materials, ASML, Microsoft und Lam Research.

Alle Stürme erfolgreich gemeistert

Mit diesem „System“ meisterten die von Robert Beer und seinem Sohn Jonas und seinem Team gemanagten Fonds auch erfolgreich die Stürme der vergangenen fünf Jahre. Die Laudatio der Lipper Fund Awards 2024 würdigt seine Leistungen, die Fonds – mit einer weit überdurchschnittlichen Wertentwicklung – durch die Corona-Pandemie, eine milde Rezession, einen Krieg, eine explodierende Inflation und dramatische Interventionen der Zentralbanken geführt zu haben: „Wir gratulieren (…) der Robert Beer Management GmbH für ihre Outperformance und den damit einhergehenden Komfort der Konsistenz der Anlegerportfolios durch eine Querströmung globaler Marktstörungen.“

Bereits in den Jahren 2009, 2010 und 2023 gingen „Lipper Fund Awards“ für verschiedene Fonds nach Parkstein.

Lipper Fund Awards

Die „Lipper Fund Awards“ sind eine jährliche Auszeichnung, die Fondsgesellschaften für „kontinuierlich starke Leistungen“ im Vergleich zu ihren Mitbewerbern würdigt. Diese Ehrung wird jeweils über die Zeiträume von 36, 60 und 120 Monaten berechnet und berücksichtigt somit die kurz- und langfristige Performance der Fonds. Laut Mitteilung von Lipper sind die Fund Awards ein „weltweiter Branchenstandard, der seit über 30 Jahren in mehr als 19 Ländern unabhängige und unvoreingenommene Leistungsbeurteilungen widerspiegelt“.

Hinter dem US-Finanzdienstleister Lipper steht das global führende Fintech-Unternehmen Broadridge Financial Solutions Inc. Die im amerikanischen S & P 500 börsennotierte Reporting-Plattform weist eine Marktkapitalisierung von mehr als 22 Milliarden Euro auf.

Lipper selber stellt Leistungsdaten in einem detaillierten Fondsklassifizierungs-System zur Verfügung; es umfasst Investmentfonds, geschlossene Fonds (CEFs), börsengehandelte Fonds (ETFs), Hedgefonds, inländische Pensionsfonds, Pensionsfonds und Versicherungsprodukte. So können Anleger mit ein paar Klicks über die 500 Lipper-Klassifikationen problemlos die Leistungen der Fonds vergleichen.

Der Wertpapieranalyst A. Michael Lipper hatte 1973 den Finanzdienstleister gegründet, um Investmentfonds mit Daten und Analysen zu versorgen. 1998 erfolgte die Übernahme von Lipper durch die Nachrichtenagentur Reuters, im Jahr 2015 stieg Broadridge Financial Solutions ein.

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