Ausbildung für staatlich geprüfte Disponenten startet in Bayern
München. Bayern startet die erste offizielle Ausbildung zum staatlich geprüften Disponenten, 24 starten bereits, Bewerbungen für 2026 und 2027 sind offen.
Ab sofort können junge Menschen in Bayern erstmals den Beruf des staatlich geprüften Disponenten in einer Integrierten Leitstelle von Grund auf erlernen, denn bislang war der Einstieg ausschließlich über den Zweiten Bildungsweg möglich. Der Verband bayerischer Leitstellenbetreiber e.V. (vblb) hat gemeinsam mit seinen über 25 Mitgliedsleitstellen diesen neuen Ausbildungsberuf ins Leben gerufen – ein Novum in Deutschland.
Ausbildung zum Disponenten in Bayern startet offiziell
Wer in einer Notlage die 112 wählt, muss sich darauf verlassen können, dass sofort jemand ans Telefon geht und helfen kann. Der Notruf ist die erste Anlaufstelle in lebensbedrohlichen Situationen – und er funktioniert nur, wenn engagierte und hervorragend ausgebildete Menschen am anderen Ende der Leitung sind. Daher werden motivierte Nachwuchstalente gesucht, die in Stresssituationen einen kühlen Kopf bewahren, in entscheidenden Momenten den Unterschied machen und so dazu beitragen, Leben zu retten. “Stellen Sie sich vor, niemand würde in Zukunft den Notruf entgegennehmen – das darf niemals passieren. Jeder Anruf kann über Leben und Tod entscheiden”, betonen die Verantwortlichen.
Um junge Menschen für diesen verantwortungsvollen Beruf zu gewinnen, hat der Verband bayerischer Leitstellenbetreiber e.V. das Projekt “vblb Karriere” ins Leben gerufen und sich die Marketingagentur artViper aus Weiden als starken Partner an die Seite geholt. Die Agentur war von Anfang an dabei und hat aus den Ausbildungsinhalten ein innovatives Konzept entwickelt und vollständig umgesetzt. Ziel ist es, Talente nicht nur zu informieren, sondern sie zu begeistern und langfristig für diese Aufgabe zu gewinnen, die weit mehr als ein Beruf ist – nämlich eine Mission, die Sicherheit und Hilfe für alle gewährleistet.
Mit dieser neuen Ausbildung übernimmt das Bundesland Bayern zudem eine Vorreiterrolle in ganz Deutschland und setzt damit ein starkes Zeichen für die Bedeutung moderner Notrufarbeit. Damit wird nicht nur ein Maßstab für die Ausbildung zukünftiger Fachkräfte gesetzt, sondern auch ein Impuls für andere Bundesländer gegeben, diesem Beispiel gerne zu folgen.
Online-Plattform als zentrale Anlaufstelle
Zum Start der Ausbildung im Jahr 2025 wurde eine eigene Karriere-Webseite ins Leben gerufen. Dort finden Interessierte nicht nur umfassende Informationen über den staatlich anerkannten Ausbildungsberuf “Disponent/in” und die Voraussetzungen für eine Bewerbung, sondern auch die Möglichkeit zur Online-Bewerbung.
Auf eigenen Unterseiten werden Bayerns Integrierte Leitstellen übersichtlich vorgestellt und geben zugleich spannende Einblicke in ihre Arbeit. Unabhängig davon, ob Interessierte in Mittelfranken, Niederbayern, Oberbayern, Oberfranken, der Oberpfalz, Schwaben oder Unterfranken zu Hause sind – sie können sich bei allen Integrierten Leitstellen in Bayern bewerben; die Anzahl der verfügbaren Plätze variiert je nach Standort.
Bewerberinnen und Bewerber erhalten direkt von ihrer Wunschleitstelle eine Rückmeldung zu freien Ausbildungsplätzen und dem weiteren Bewerbungsverfahren.
Die Webseite richtet sich gleichzeitig an Lehrkräfte und Eltern, die ihre Schützlinge bei der Ausbildungssuche unterstützen möchten. Lehrkräfte erhalten von den Leitstellen zusätzliche Materialien und Informationen, um den Schülerinnen und Schülern den Ausbildungsberuf anschaulich näherzubringen. Auch Schnuppertage sind möglich.
“Beruf mit Zukunft”: Jetzt für 2026 und 2027 bewerben!
Das Werben um Auszubildende wurde seitens der Leitstellen bereits erfolgreich angestoßen: Insgesamt haben 24 junge Menschen die Ausbildung begonnen – darunter zwölf Angestellte und zwölf Dienstanfänger. Die diesjährige Ausbildungsklasse ist damit vollständig besetzt. Schon jetzt werden Bewerbungen für die Ausbildungsjahre 2026 und 2027 entgegengenommen – ein eindeutiges Zeichen für das große Interesse an diesem verantwortungsvollen Beruf.
„Mit dieser neuen Ausbildung schaffen wir die Grundlage, dass auch in Zukunft immer jemand am Notruf 112 erreichbar ist – kompetent, schnell und zuverlässig. Dass sich 24 junge Menschen für diese Aufgabe entschieden haben, ist ein starkes Signal und ein großer Vertrauensbeweis. Es zeigt: Dieser Beruf hat Zukunft, weil er Sinn stiftet und einen echten Unterschied im Leben der Menschen macht“, so Jürgen Meyer, Pressesprecher des vblb.
Über den vblb
Der Verband bayerischer Leitstellenbetreiber e.V. (vblb) mit Sitz in München verbindet 24 Integrierte Leitstellen in ganz Bayern – also all jene Orte, an denen Menschen hinter dem Notruf 112 stehen und im Ernstfall Hilfe organisieren, wenn jede Sekunde zählt. Der Verband vertritt die Interessen seiner Mitgliedsleitstellen gegenüber staatlichen Stellen, Kostenträgern und weiteren relevanten Institutionen.
Darüber hinaus treibt der vblb die strategische Weiterentwicklung der Leitstellenlandschaft voran und beschäftigt sich intensiv mit der Förderung fachlicher und organisatorischer Themen – von moderner Kommunikations- und Informationstechnologie über Leitstellenkonzepte und Krisenmanagement bis hin zur Ausbildung.
Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist der regelmäßige Austausch zwischen allen Mitgliedern zu Fragen der Infrastruktur und des Betriebs der Leitstellen. Zudem setzt der Verband auf überregionale Zusammenarbeit, um die Leitstellen gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren der Gefahrenabwehr sowie externen Dienstleistern weiter zu stärken und zukunftsfähig aufzustellen.
Ganzheitliche Kommunikationsstrategie
Die Marketingstrategen der artViper Marketingagentur aus Weiden übernehmen von der Strategie über die visuelle Identität bis hin zur ganzheitlichen Umsetzung das vollständige Projekt.
„Für uns ist es etwas ganz Besonderes, ein Projekt mit einer derart wichtigen gesellschaftlichen Verantwortung für ganz Bayern umsetzen zu dürfen – ein solches Projekt bekommt man schließlich nicht jeden Tag auf den Tisch“, so Geschäftsführerin Laila Sonntag.
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