Ausstellung: Eine der größten Opfergruppen im Fokus

Flossenbürg. Am Mittwoch findet in der ehemaligen Lagerküche der KZ-Gedenkstätte um 18 Uhr die Eröffnung der Wanderausstellung „Dimensionen eines Verbrechens. Sowjetische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg“ statt. Von Donnerstag bis zum 11. Juni kann sie täglich besucht werden.

Die Gedenkstätte Flossenbürg. Symbolbild: David Trott

Nach Grußworten des Leiters der KZ-Gedenkstätte Jörg Skriebeleit und der Kuratorin des Museums Berlin-Karlshorst Babette Quinkert gibt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Daria Kozlova Einblicke in die „Schicksale sowjetischer Kriegsgefangener im Lagerkomplex Flossenbürg“.

Akribische Forschungsarbeit

Das Schicksal sowjetischer Kriegsgefangener als Opfer der deutschen Vernichtungspolitik ist ein wenig beachtetes Kapitel der nationalsozialistischen Verbrechen. Erst der Fall des Eisernen Vorhangs öffnete die Augen für historische Erfahrungen und Narrative der Menschen Osteuropas, die millionenfach Opfer der NS-Verfolgungspolitik waren.

Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, das Museum Berlin-Karlshorst, die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und das Deutsche Historische Institut in Moskau haben in den vergangenen Jahrzehnten gemeinsam mit osteuropäischen Partnerinstitutionen Nachforschungen zum Thema der sowjetischen Kriegsgefangenen durchgeführt. Mit der Ausstellung „Dimensionen eines Verbrechens“ ziehen sie nun ein Fazit und laden zum Gespräch ein.

Die “Dimensionen eines Verbrechens”

Die Ausstellung nimmt drei zentrale Themen in den Fokus: Erstens erklärt sie den Hergang des Massenmordes und dessen historische Rahmenbedingungen. Zweitens stellt sie den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung die Opfer vor. Drittens zeigt sie die sich langsam entwickelnde Erinnerungskultur in Mittel- und Osteuropa, indem sie ausgewählte Gedenkorte exemplarisch vorstellt.

Die Ausstellung „Dimensionen eines Verbrechens“ rückt eine der größten Opfergruppen des NS-Regimes in unser Blickfeld, gibt ihnen ein Gesicht und fordert ihren Platz in unserer Erinnerung ein. Dabei zeigt die Ausstellung den multiethnischen Charakter der Roten Armee, deren Mitglieder aus allen Regionen der Sowjetunion und verschiedensten Volksgruppen stammten.

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