Schleuserfahrzeug überschlägt sich: Fahrer flieht zu Fuß

Leuchtenberg. Zu einem schweren Unfall kam es am Sonntagvormittag bei der A6. Ein Auto mit polnischer Zulassung überschlug sich bei der Abfahrt Wieselrieth und blieb in einem Waldstück liegen. Der Fahrer ist flüchtig. Die Polizei vermutet eine Schleusung. Die Fahndung läuft.

Schleuser Unfall Leuchtenberg
Das verunglückte Schleuserfahrzeug am 18. Juni 2023 an der Abfahrt Leuchtenberg. Foto: Bundespolizei Waidhaus

Eine Streife der Kontrolleinheit Verkehrswege (Zoll Waidhaus) wollte am Sonntagvormittag auf der Autobahn A6 ein Fahrzeug mit polnischer Zulassung aus Fahrtrichtung Waidhaus kontrollieren. An der Anschlussstelle Wieselrieth versuchte der Fahrer mit hoher Geschwindigkeit die Autobahn zu verlassen.

Dabei geriet der Wagen von der Fahrbahn in die Wiese, überschlug sich und flog in den Wald. Das Auto blieb auf dem Dach in dem Waldstück zwischen Autobahn und ehemaliger B14 liegen. Nach Auskunft der Bundespolizei wurden fünf von sechs Insassen zum Teil lebensgefährlich verletzt.

Drei Rettungshubschrauber landeten

Nach ersten Recherchen soll es sich dabei um fünf türkische Staatsangehörige handeln, davon drei Frauen und zwei Kinder, die in umliegende Kliniken gebracht worden sind. Eine Person war eingeklemmt. Drei Rettungshubschrauber – Christoph 15, 20 und 80 – landeten.

Wie die Bundespolizei Waidhaus am Nachmittag informierte, ist der Fahrer auf der Flucht. Der Verdacht liege nahe, dass es sich bei der Aktion um eine Schleusung gehandelt hat.
Aus diesem Grund und weil der Mann auch verletzt umherirren könnte, fahndeten Bundespolizei, Landespolizei und Zoll am Nachmittag auf Hochtouren. Ein Hinweis ging aus dem Bereich zwischen Wernberg und Pfreimd ein, wo der Fahrer möglicherweise gesehen wurde. Die Bundespolizei bittet um Mithilfe der Bevölkerung.

Beschreibung der Person:

Die gesuchte Person ist osteuropäischen Aussehens und trägt lange Haare, ein grünes T-Shirt und ist von mittelgroßer, dünner Erscheinung. Der Mann trägt ein T-Shirt oder ist oberkörperfrei unterwegs. Die Bundespolizei weist darauf hin, keine Anhalter im Bereich Pfreimd und Wernberg mitzunehmen. Sachdienliche Hinweise über die Bundespolizeiinspektion Waidhaus, Telefon 09652/8206-0 oder den Polizeinotruf 110.

Zusatzinfos:

Die Integrierte Leitstelle Nordoberpfalz wurde um 09.21 informiert. Die Unfallursache klärt ein Gutachter. Eingesetzt waren neben Rettungskräften des BRK und Streifen der Bundes- und Landespolizei drei Rettungshubschrauber, ein Helikopter der Bayerischen Polizei, Feuerwehren der umliegenden Orte (darunter Vohenstrauß, Tännesberg, Lerau und Leuchtenberg) mit 61 Einsatzkräften und drei Kräften des THW. Die Ermittlungen zu der mutmaßlichen Schleusung übernimmt die Bundespolizeiinspektion Waidhaus.

Erstmeldung vom Vormittag:

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