Bayern fördert innovative Pflege-Dienstpläne mit 630.000 Euro
Bayreuth/Weiden. Ein neues Forschungsprojekt zur Erarbeitung innovativer Dienstplanmodelle in der Pflege, gefördert mit rund 630.000 Euro vom Bayerischen Gesundheitsministerium, zielt auf verbesserte Arbeitsbedingungen bis Mitte 2026. Bayernweit beteiligen sich sieben Kliniken, um Arbeitszeiten in der Pflege attraktiver zu gestalten und den Fachkräftebedarf zu decken.

In Kooperation mit der Universität Bayreuth und finanzieller Unterstützung durch das Bayerische Gesundheitsministerium haben sich die Kliniken Nordoberpfalz AG einem innovativen Modellprojekt zur Dienstplangestaltung angeschlossen.
Ein partizipatives Modell kommt zum Einsatz
Im Mittelpunkt steht ein partizipatives Dienstplanmodell, bei dem die Mitarbeitenden der Pflege direkt in die Gestaltung ihrer Dienstpläne eingebunden werden. „Die Pflegekräfte können ihre Dienstpläne selber schreiben oder dies der Leitung überlassen, wenn es ihnen lieber ist. Im Prinzip liegt die Entscheidung immer beim Team,“ erklärt Pflegedirektorin Angela Dzyck. Durch die aktive Mitwirkung soll die Zufriedenheit im Arbeitsalltag gesteigert werden. Fragebögen zur Erfassung der Bedürfnisse und Wünsche der Pflegenden legen den Grundstein für das Projekt.
Bayerische Pflegekräfte im Fokus
Das Forschungsprojekt, das bis Mitte 2026 angesetzt ist, erhält finanzielle Unterstützung in Höhe von rund 630.000 Euro vom Bayerischen Gesundheitsministerium. Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach betont die Wichtigkeit des Vorhabens: „Das Projekt zielt darauf ab, innovative Dienstplanmodelle in der Pflege umzusetzen. Besonders wichtig ist mir, dass nicht nur die Leitungsebene miteinbezogen wird.“ Durch eine praxisnahe Umsetzung und die Berücksichtigung der Wünsche der Beschäftigten soll die Arbeitssituation und damit auch die Arbeitszufriedenheit von Pflegekräften verbessert werden.
Angesichts des Fachkräftemangels in bayerischen Krankenhäusern spielt das Projekt auch eine wichtige Rolle bei der Deckung des Bedarfs. „Mir sind die häufig schwierigen Arbeitsbedingungen in der Pflege bewusst. Deshalb ist es mir ein wichtiges Anliegen, die Arbeitszeiten in der Pflege attraktiver zu gestalten,“ ergänzt Gerlach.
Bayernweite Beteiligung
Sieben Kliniken aus ganz Bayern nehmen an dem Modellprojekt teil, darunter das Klinikum Main-Spessart in Lohr am Main, das Klinikum Fürth, die Kliniken Nordoberpfalz in Weiden, das Klinikum Passau, das Klinikum Fichtelgebirge in Marktredwitz, die Stiftungsklinik Weißenhorn und das RoMed Klinikum Rosenheim. Diese wurden nach unterschiedlichen Kriterien wie Größe, Struktur, Trägerschaft und Regierungsbezirk ausgewählt, um ein breites Spektrum an Daten zu generieren. Die Teilnahmebedingungen und Schwerpunkte legen die Kliniken dabei eigenständig fest.
Vorgesehen ist, die neuen Dienstplanmodelle zunächst über einen Zeitraum von sechs Monaten zu erproben. Eine anschließende Evaluation soll die Wirksamkeit und Praktikabilität überprüfen. Ziel ist es, abschließend Handlungsempfehlungen für Krankenhäuser zu formulieren, die eine einfache Identifikation und Implementierung geeigneter Dienstplanmodelle ermöglichen.
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