Blick in die Zukunft: Weiherhammer trumpft auf!

Weiherhammer. Ein zukunftsweisendes Leuchtturmprojekt für eine "generationenfreundliche Gemeinde" entsteht in Weiherhammer in den nächsten Jahren. Der Gemeinderat billigt dazu den Entwurf des Bebauungsplans "An der Straße nach Mantel". 

Ein Blick in die Zukunft: So soll es auf dem ALIA-Areal mitten in Weiherhammer einmal aussehen. Bild: Architektenbüro Schönberger.

Die Verwaltung wird beauftragt, das Verfahren zur förmlichen Beteiligung der Öffentlichkeit, der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange einzuleiten. Vor acht Zuhörern – unter ihnen Dr. David Rester, der Projektleiter der Lars- und Christian Engel-Stiftung (LUCE), – präsentiert Architekt Christian Schönberger in der MS-Sporthalle 70 Minuten lang das Konzept für das Vorhaben der ALIA-GmbH auf dem 1,4 Hektar großen Areal. 

„Es handelt sich um ein Sondergebiet für Kindergarten, Pflege und Wohnen und es ist eine Aufwertung für die Hauptstraße“, sagt Schönberger. Auf der einen Seite das Nahversorgungszentrum, auf der anderen die Grünoase. Auf östlicher Seite gebe es die FFH-Fläche und das Naherholungsgebiet. Grundlage der Planung sei die Menschenindividualität gewesen.

Neuer Kindergarten für Weiherhammer

Schönberger erläutert die Strukturen des Gebäudekomplexes, der in Holzbauweise erstellt wird, und dessen Haupterschließung über den zentralen Marktplatz durch direkte Anfahrtsmöglichkeit und barrierefrei durch Aufzug erfolgt. Priorität habe der Kindergarten mit drei Kinderkrippen- Gruppen im Erdgeschoss und zwei Kindergarten-Gruppen im 1.Obergeschoss. Dort befindet sich auch der gemeinschaftliche Speiseraum mit pädagogischer Küche. Eine Fluchtrutsche führt ins Freie. Für die Kinder gibt es auch einen Wasserspielplatz und eine Außentoilette.

Kurze Wege für Tagespflegebewohner und Besucher 

Aufgrund des Geländeunterschieds von vier Metern ist das Untergeschoss (UG) im Norden von der Blütenstraße her aus ebenerdig erschließbar. Der mittlere der drei Nordflügel ist im UG vom EG-Flügel überdacht. Dadurch ergibt sich eine optimale überdachte Parksituation und die Möglichkeit des automobilen Bringens der Bewohner/Besucher der Tagespflege und Nachtbetreuung auf kurzem Weg. Im UG sind ferner Abschiedsraum, Verteilerküche, Kühlräume, Wäsche- und Umkleideräume, E-Parking für Auto und Fahrräder, Sanitär, Technik. Direkt angrenzend an den Küchenbereich konnte ein Selbstversorgergarten Platz finden. 

Neu für Weiherhammer: Café, Frisör, Fußpflege und Saal für Feiern

Im Erdgeschoss (EG) soll ein öffentliches Cafè mit Tante-Emma-Laden, Frisör, Fußpflege den Marktplatz beleben. Dort sind auch das ALIA-Verwaltungsbüro sowie die Büros für Nachbarschaftshilfe. Das EG bietet auch Appartements mit eigener Küchenzeile, Bad/WC. 

Das Angebot sieht im 1.OG  auch einen Veranstaltungssaal für Feiern, Kino, Theater, Vorträge zur internen und öffentlichen Nutzung vor. Im 2.OG werden untergebracht zwei ambulant betreute Demenz-WGs, die Zugang zum Dachgarten über den umlaufenden, offenen Laubengang mit  Absturzsicherung haben. 

Der Raum der Stille im 3.OG steht zur multikonfessionellen Nutzung für Meditationen, Gottesdienste, Andachten zur Verfügung. Zudem gibt es noch Appartements für betreutes Wohnen und Gästewohnen, unter anderem für pflegende Angehörige.

Wohlfühlatmosphäre auch draußen!

Ein zentrales funktionales und gestalterisches Element der Außenanlagen wird laut Architekt ein Gartenteich sein. Das aus Sicherheitsgründen in den Randbereichen nur 50 Zentimeter tiefe Wasser wird im Becken gespeichert, kühlt dadurch zusätzlich die Umgebung und ist von der einen Seite unterfahrbar für Rollstuhlfahrer und Kinder. Fassaden- und Dachbegrünung, Beschattung von Freiflächen, helle Wegflächen, Bienenhaus, Freiluftkino mit Sitzstufen, Therapiegärten, beweidete Flächen sollen eine Wohlfühlatmosphäre schaffen. Das Regenwasser wird auf dem Areal belassen.

„Wie laufen die nächsten Schritte ab?“, wollte SPD-Fraktionschef Rainer Vater wissen. Im ersten Schritt gehe es um das Sammeln von Fördertöpfen, erwiderte Schönberger. „Es war doch mal geplant, den Zugang zum Kindergarten zu überdachen“, so Ralph Egeter (CSU). Das sei bewusst nicht der Fall. Eine Einhausung des 80 Meter langen Zugangs würde abschotten, konstatierte Schönberger. 

Ein neues Aushängeschild bekommt die Industriegemeinde in fünf Bauabschnitten mit einem zukunftsweisenden generationenfreundlichen Wohn- Bildungs- und Begegnungszentrum. Vorrang hat die Fertigstellung des Kindergartens.

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