Blue Devils brauchen Overtime gegen Angstgegner Deggendorf

Weiden. Mühsamer Auftakt nach der Corona-bedingten Pause: Nach dem Pflichtsieg am Dienstag in Lindau quälen sich die Blue Devils Weiden am Freitagabend in der Hans-Schröpf-Arena gegen Angstgegner Deggendorfer SC zu einem 4:3 nach Verlängerung.

Trifft für die Blue Devils: Dominik Müller. Bild: Jürgen Masching

Wieder im Kader des Spitzenreiters der Eishockey Oberliga Süd: Torwart Jaroslav Hübl und Stürmer Martin Heinisch. Kapitän Nick Latta muss wegen einer unnötigen Spieldauerstrafe in Lindau pausieren.

Blue Devils dominieren erstes Drittel

Die Blue Devils lassen vor 545 Zuschauern erst einmal die Gäste kommen, die früh stören, aber auch nicht zu großen Möglichkeiten kommen. Es dauert acht Minuten, bis die Blauen Teufel richtig loslegen. Innerhalb von 60 Sekunden spielen die Gastgeber vier hundertprozentige Torchancen heraus. Zweimal tanzt der Puck bereits auf der Torlinie. Trotz einer Zwei-Minuten-Strafzeit für den Weidener Rob Brown kommt der DSC nicht zu seinem gefährlichen Powerplay. 

Nachdem die Weidener wieder vollzählig sind, fällt folgerichtig der Führungstreffer. Mirco Schreyer setzt sich auf der linken Seite durch, geht mit der Scheibe aufs Tor zu, Dennis Thielsch schiebt dessen Vorlage zum 1:0 in die Maschen (12.). Anschließend kann sich auch Devils-Goalie Jaroslav Hübl auszeichnen, als er nach zwei Abwehrfehlern Schlimmeres verhindert. Eine Minute vor der ersten Pausensirene muss ein DSC-Spieler für zwei Minuten auf die Strafbank. Die Blue Devils scheitern aber mehrmals an DSC-Torwart Timo Pielmeier.

Deggendorf dreht das zweite Drittel

59 Sekunden Strafzeit stehen zu Beginn des zweiten Drittels noch zu Buche: Bereits nach 27 Sekunden netzt Martin Heinisch zum 2:0 ein. Gleich danach erneut eine Strafzeit gegen Deggendorf, doch diesmal bleiben die Blue Devils torlos. Die Gäste kommen jetzt etwas besser ins Spiel – und drehen prompt die Partie. Innerhalb von sechs Minuten treffen Thomas Greilinger, Thomas Pielmeier und René Röthke zur 3:2 Führung für die Niederbayern. 

Die Deggendorfer sind in dieser Phase drauf und dran, die Führung auszubauen. Torwart Hübl hält Weiden im Spiel. Stattdessen fahren die Blue Devils einen Konter und Joey Luknowsky staubt ab zum 3:3-Ausgleich (36.). Noch einmal muss der Spitzenreiter eine Unterzahl überstehen, Torwart Hübl rettet das Unentschieden in die zweite Drittelpause.

Torloses letztes Drittel

Ins letzte Drittel starten die Blue Devils wieder mit breiterer Brust, versuchen, ihre Stärken auszuspielen. Die Weidener kombinieren sich geschickt nach vorne, kommen zu gefährlichen Abschlüssen, Martin Heinisch trifft nur den Pfosten. Deggendorf kommt kaum noch ins gegnerische Drittel, versucht nur noch, das Ergebnis zu halten. 

Aber der Gastgeber schafft es nicht, das entschiedene Tor in der regulären Spielzeit einzufahren. Selbst bei zwei Überzahlmöglichkeiten kommen sie kaum in Position oder Keeper Pielmeier fängt die Scheibe. So hangeln sich beide Mannschaften beim Spielstand von 3:3 in die Verlängerung.

Beim zweiten Mal zählt‘s

In der Overtime ist der Siegeswille der Blue Devils unverkennbar. Die Entscheidung scheint bereits nach zwei Minuten gekommen, als die Scheibe offensichtlich die Deggendorfer Torlinie passiert hat – Schiedsrichter Daniel Kannengiesser sieht das anders. Nach einer Strafzeit für Mark Heatley dann doch das erlösende Tor: Dominik Müller nagelt den Puck in den Torwinkel.

Gästetrainer Jiří Ehrenberger spricht nach dem Spiel von einem Neuanfang nach drei Wochen Corona-Pause. „Das hat man im ersten Drittel auch gemerkt.“ Zufrieden ist er mit den beiden weiteren Dritteln und froh über den gewonnen Punkt. „Das erste Drittel war sehr gut“, bilanziert Weidens Coach Sebastian Buchwieser. Die Fehler im zweiten Drittel wären aber vermeidbar gewesen, was der Mannschaft einen „Knacks“ versetzt hätte. „Aber im letzten Drittel und auch in der Verlängerung zeigten wir wieder unser Eishockey. Ich bin zufrieden mit den fünf Punkten in den beiden Spielen nach der langen Pause“, so der Blue-Devils-Trainer.

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