Blue Devils und Fangruppierungen legen ihren Streit bei

Weiden. Ist der Zwist zwischen Blue Devils und einigen Fangruppierungen beigelegt? Zumindest gab es vor einigen Tagen ein Gespräch zwischen beiden Lagern, an dessen Ende eine gemeinsame Erklärung stand.

Die Fangruppierungen und die Blue Devils haben einen Burgfrieden geschlossen. Ab sofort wird es wieder einen richtigen Fan-Support geben. Foto: Archiv Ann-Marie Zell

Seit Jahren kommt es immer wieder zu Unstimmigkeiten zwischen dem 1. EV Weiden und Teilen der Fanszene. Bereits 2016 gab es gewaltig Zoff, als unter anderem Mitglieder des Fanclubs „BUxBS“ nach gewaltsamen Auseinandersetzungen zum Beispiel in Höchstadt Stadionverbot bekamen. Nach einer Aussprache zwischen Verein und Fangruppen schloss man schließlich Frieden und ließ eine gemeinsame Vereinbarung verlauten:

Doch in den folgenden Jahren kam es immer wieder zu Raufereien und Gewalttätigkeiten vor allem gegen die Mittelfranken. Immer wieder aber gab es auch Reibereien bei den Spielen gegen den EHC Klostersee, wo sich dessen Fans und Teile der Blue Devils-Anhänger in leidenschaftlicher Ablehnung gegenüberstehen.

Während sich die Situation in den vergangenen zwei Jahren scheinbar etwas beruhigt hatte, brandete spätestens mit der Vorstellung des neuen Blue Devils-Logos vor der Saison 2023/24 im vergangenen Sommer der Streit erneut auf. Einigen Fangruppen gefiel das Signet überhaupt nicht. Dazu kam die Ablehnung mindestens einer Werbetafel, die des Sponsors „Bayreuther Bierbrauerei“, und die immer wiederkehrende Forderung der Fanszene nach „mehr einheimischen Spielern im Kader“. Die traurige Folge: Die aktive Fanszene stellte zu Beginn der Saison ihren Support ein, es wurde recht still in der Hans-Schröpf-Arena. Nun kam es kürzlich zumindest bei einem Streitpunkt zu einer Einigung.

Um dieses Logo entzündete sich der Streit zwischen Verein und Fangruppen: Auf dem Foto sind Stefan Nörl (Social-Media-Team/Stadionsprecher), Marvin Domalewski (neuer Stadionsprecher), das Maskottchen „Deiferl“ und Blue Devils-Geschäftsführer Franz Vodermeier (von links) zu sehen. Foto: Archiv Werner Moller

„Nur gemeinsam geht es“

So veröffentlichten der Verein sowie die Fangruppierungen SW04, BUxBS und KSW in den „Sozialen Medien“ folgende Erklärung: „Das neue Jahr beginnt so gut wie das letzte aufgehört hat und wir blicken auf eine – bis jetzt – überaus erfolgreiche Saison zurück. Nach 32 Spielen mussten wir nur zwei Niederlagen hinnehmen, was unsere Überlegenheit in der Oberliga Süd zum jetzigen Zeitpunkt widerspiegelt. Dennoch wenden wir uns an euch aus einem anderen Grund, wie ihr schon aus dem vorangegangenen Statement der Fanszene entnehmen konntet. In der Vergangenheit gab es einige Unstimmigkeiten zwischen dem Verein und der aktiven Fanszene. Infolgedessen hat diese zum Beginn der Saison entschieden, den Support der Mannschaft bis auf Weiteres einzustellen. Nach konstruktiven Gesprächen zwischen den beiden Parteien, der Umsetzung einiger Vorschläge, sowie der Zusicherung von Änderungen in der kommenden Saison, wurde beschlossen, den Boykott zu beenden und wieder den akustischen und optischen Support in der Kurve aufzunehmen. Wir hoffen, dass die bisherige Kommunikation mit den Verantwortlichen bestehen bleibt und auch künftig in dieser Form weitergeführt wird. Nur gemeinsam können wir den Aufstieg schaffen! Sport gehört uns allen!“

Werbetafel wird umgehängt, Logo bleibt

Als Entgegenkommen sicherte der Verein den Gruppierungen zu, die „Bayreuther“-Werbetafel hinter der Kurve umzuhängen. Dagegen wird das neue Teufel-Logo bleiben, gleichzeitig soll aber das Wappen des 1. EV Weiden wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden. Zumindest auf absehbare Zeit wird es aber wohl nicht viel mehr einheimische Spieler bei den Blue Devils geben. Es sei denn, die Fangruppen geben sich mit Bayern- oder Landesliga-Eishockey zufrieden.

Die Form des Protests der Fangruppen kommt beileibe nicht bei allen Anhängern des Oberliga-Spitzenreiters an. Viele „normale“ Fans verurteilen so manche Aktion der Gruppierungen und vor allem den Stimmungs-Boykott, unter der ja schließlich vor allem die eigene Mannschaft leide, heißt es.

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