Blue Devils Weiden gegen Hannover mit dem Rücken zur Wand

Hannover. Die erste Niederlage gegen die Hannover Indians war noch kaum verdaut. Die Blue Devils Weiden wollten am Sonntagabend in der Hauptstadt Niedersachsens unbedingt ausgleichen.

Das war das 3:3 von Ralf Herbst in der Partie der Blue Devils vor einem Jahr gegen die Hannover Indians. Bild: Christian Kaminsky

Am berühmt berüchtigten Pferdeturm wartete ein euphorisches Publikum auf die Begegnung gegen die Oberpfälzer.

Nicht in den offenen Schläger laufen

Das erste Drittel beginnen die Weidener vorsichtiger als am Freitag. Dennoch versuchen die Gäste das Heft in die Hand zu nehmen. Und die Blue Devils erspielen sich auch die ersten Möglichkeiten. Wie am Freitag erweist sich Hannovers Torwart David Böttcher Miserotti als unüberwindliches Hindernis. Mit dem Rückhalt im Tor werden die Indians sicherer und beschäftigten ihrerseits Weidens Goalie Jaroslav Hübl – der wie am Freitag einige Scheiben unnötig abprallen lässt.

Die erste Strafzeit – Mark Heatley muss auf die Strafbank (14.) – , überstehen die Gäste unbeschadet. Doch gegen Ende des Drittels wird es turbulent. Erst muss Marius Schmidt wegen eines Bandenchecks für fünf Minuten auf die Strafbank. Dort sitzt er kaum 30 Sekunden, als Sebastian Christmanns Puck zum 1:0 einschlägt. Dann leistet sich auch noch Kapitän Chad Bassen ein völlig unnötiges Foul – 22 Sekunden vor Drittelende sehen sich die Weidener 5 zu 3 Überzahl gegenüber. Die Strafe folgt auf den Schlittschuh:  Erneut Christmann stellt auf 2:0.

Fortsetzung folgt

Das zweite Drittel schließt nahtlos an das erste an: Robin Palka trifft nach 90 Sekunden zum 3:0. Die Körpersprache sagt alles: Mit hängenden Köpfen rutschen die Blue Devils Spieler übers Eis. Kleiner Hoffnungsschimmer drei Minuten später: Strafzeit für die Heimmannschaft (24.). Endlich der erste Treffer für die Blue Devils in dieser bis dato schwarzen Serie. Dennis Thielsch fälscht einen Ostwald-Schuss ab, der Alptraum der Weidener ist erstmals geschlagen.

Danach rettet Hübl mit einem „Big Save“ gegen einen Hannoveraner, und die Weidener legen nur noch den Vorwärtsgang ein. Die Indians sehen sich phasenweise in ihrem Drittel eingeschnürt,  der permanente Druck zeigt Wirkung. Martin Heinisch passt mustergültig vor das Tor auf Tomáš Rubeš, der Tscheche netzt in der zum 3:2 Anschlusstreffer ein (35.). Fast gelingt sogar noch der Ausgleich, als Dennis Thielsch alleine auf Torwart Böttcher Miserotti zufährt, die Scheibe aber nicht im Netz unterbringt. Nach dem zweiten Drittel ist wieder alles offen.

Eiskalt ausgekontert

Mit dem Momentum auf ihrer Seite starten die Blue Devils ins letzte Drittel. Chance um Chance spielen die Oberpfälzer heraus, aber die niedersächsische Abwehrreihe mit dem fast Unbezwingbaren steht. Nachdem Philipp Siller nur die Latte trifft, dann endlich auch mal das nötige Quäntchen Glück. Ralf Herbst schießt auf gut Glück Richtung Tor, dem 20-jährigen Goalie der Indians rutscht die Scheibe durch die Arme zum 3:3 ins Gehäuse.

Jetzt wollen die Blue Devils die Entscheidung erzwingen, produzieren beste Tormöglichkeiten – aber den Treffer markieren die Hausherren. Nach kapitalem Abspielfehler hinter dem eigenen Tor passt Hannovers Igor Baček vor das Weidener Gehäuse und Branislav Pohanka netzt zur abermaligen Führung der Indians ein (51.). Die Blue Devils stecken nicht auf, setzten sich minutenlang im Drittel der Gastgeber fest. Doch der Abschluss bleibt ohne Happy End.

Die Minuten verrinnen, Sebastian Buchwieser zieht den letzten Joker, Auszeit und Hübl vom Eis. Und wie am Freitagabend besiegeln auch diesmal die Niedersachsen mit dem Schuss ins leere Tor zum 5:3 den zweiten Sieg. Am Dienstag, 20 Uhr, müssen die Blue Devils im Heimspiel Nerven bewahren, wollen sie nicht nach drei Spielen gegen die Hannover Indians die Segel streichen – umso bitterer, da die Oberpfälzer bei beiden Spielen ein klares Chancenplus aufwiesen.

* Diese Felder sind erforderlich.