Blue Devils Weiden gewinnen irres Derby
Weiden. Das dritte Derby der Saison war zugleich das erste Spiel der Blue Devils Weiden und der Selber Wölfe im neuen Jahr 2025. In einem irren Spiel mit vielen Führungswechseln stand beim Heimteam ein Debütant im Mittelpunkt.
Blue Devils Weiden – Selber Wölfe 5:4 n. P. (3:1,0:3,1:0;1:0)
Der 33. Spieltag der laufenden DEL 2-Saison war für beide Konkurrenten ein äußerst wichtiger. Nicht nur, dass der Tabellenzwölfte (37 Punkte), den Vierzehnten (31 Punkte) empfing, sondern erneut war Derbyzeit in Nordbayern.
Zum dritten Mal hieß es Oberpfalz gegen Oberfranken und zum dritten Mal meldete das Heimteam im Duell der Blue Devils Weiden und der Selber Wölfe ausverkauft. Nachdem zuvor jeweils das Auswärtsteam alle Punkte stehlen konnte, gewann diesmal der Gastgeber in einem irren Spiel mit 5:4 nach Penaltyschießen.
Ausfälle auf beiden Seiten
Im Aufgebot der Blue Devils fehlten die erkrankten Dominic Bohac, David Elsner, Marat Khaidarov, sowie Elias Pul. Der U-20 Nationalspieler sicherte sich mit Team Deutschland am Donnerstag mit einem 4:3 gegen Kasachstan den Klassenerhalt in der WM Division A und wird in den nächsten Tagen wieder in der Oberpfalz zurückerwartet. Ansonsten hatte Trainer Sebastian Buchwieser das zuletzt so erfolgreiche Line-Up der letzten Wochen zur Verfügung.
Der VER Selb gewann nach vorher punktearmen Wochen am vergangenen Montag mit 4:3 gegen den EV Landshut und wollte den Schwung mitnehmen. Das Team aus dem Vorwerk musste aber unter anderem mit Marco Pfleger, Frank Hördler, Richard Gelke, Mark McNeil oder Donat Peter auch auf mehrere wichtige Spieler verzichten.
Furioser Start
Die 2560 Zuschauer sorgten auf beiden Seiten bereits vor Spielbeginn für die passende Atmosphäre in der Hans-Schröpf-Arena. Dem wollten die Spieler in nichts nachstehen und so begann das erste Drittel ohne jegliche Abtastphase. Zunächst forderte Josh Winquist von den Gästen bereits nach 16 Sekunden ohne jeglichen Grund Fabian Ribnitzky durch Werfen der Handschuhe aufs Eis zum Faustkampf auf. Winquist wollte ein Zeichen setzten, Schwung brachte diese Aktion aber nur den Blue Devils.
Die Hausherren waren klar die bessere Mannschaft und belohnten sich in der 5. Minute durch das 1:0 von Luca Gläser. Tomas Rubes bediente den Weidener Stürmer mustergültig. Danach konnte sich Selb bei Goalie Kevin Carr bedanken, der in mehreren Szenen bärenstark hielt und zum besten Mann dieser Phase avancierte.
Blue Devils kommen nach Ausgleich zurück
Wie aus dem Nichts fiel dann auf der anderen Seite der überraschende Treffer. Maximilian Gläßl war im Slot vor dem Tor zu frei und setzte eine der wenigen Gästechancen per strammen Handgelenkschuss in den Winkel ins Netz – 1:1(15.). Dass es dennoch mit einer Weidener Führung in die Pause ging, daran waren die Oberfranken dann selber schuld. Nach einem Bullygewinn von Lukas Vantuch zog Vincent Schlenker direkt ab. Sein Schuss wäre am Tor vorbeigegangen, Kevin Carr fälschte den Puck mit seiner Fanghand aber unglücklich in das eigene Gehäuse (19.).
Keine 60 Sekunden später legte sich der VER das nächste Ei ins Nest. Vladisliav Filin tankte sich auf der rechten Seite schön durch, brachte den Puck in die Gefahrenzone, von dort fabrizierte ein Selber Schläger die entscheidende Richtungsänderung in das Tor. Mit einem verdientem 3:1 ging es das erste Mal in die Kabinen.
Selb dreht im Mitteldrittel auf
Die späten Rückschläge aus dem ersten Drittel verarbeiteten die Gäste in der Pause gut und so kam der Tabellenletzte überragend aus der Kabine. Zwar war bei jedem Treffer das nötige Spielglück dabei, was aber auffällig war, war der große Wille die Tore zu erzielen. Brent Raedeke (24.), Chad Bassen (27.) und Adam Kiedewicz (31.) arbeiteten die Scheiben aus kurzer Entfernung förmlich in das Tor von Marco Wölfl.
Für Wölfl war nach dem 3:4 der Arbeitstag beendet und Goalie Felix Noack feierte nicht nur sein Ligadebüt im Trikot der Blue Devils, sondern auch in der DEL 2 und startete einen Abend, den er wohl so schnell nicht vergessen wird. Das Spiel beruhigte sich in der Folge auch dank guter Reflexe von Noack, dennoch hatten beide Fanlager bei zwei guten Szenen den Torschrei auf den Lippen.
Rubes bezwingt den Turm in der Schlacht Carr
Das letzte Drittel verlief über weite Strecke ruhiger als die ersten 40 Minuten. Selb konzentrierte sich auf eine gute Defensive und konnte sich vor allem in engen Situationen auf Carr verlassen. Der Selber Goalie stand immer wieder mit starken Saves im Mittelpunkt.
Den Blue Devils lief die Zeit davon und in der Endphase nahm Trainer Sebastian Buchwieser dann Felix Noack vom Eis und setzte mit einem sechsten Feldspieler alles auf eine Karte. Nach mehreren Chancen war es dann Kapitän Tomas Rubes, der Carr mit einem Schuss an den Rücken überlistete und den späten Ausgleich erzielte (58.). So trennten sich beide Kontrahenten nach 60 Minuten mit einem 4:4.
Felix Noack, der Held
In der Verlängerung schaffte keine Mannschaft den entscheidenden Treffer, weswegen das Penaltyschießen entscheiden musste. Erstmals in dieser Saison waren dort die Blue Devils die Sieger. Vladislav Filin und Tomas Rubes verwandelten eiskalt und Debütant Felix Noack blieb im Weidener Tor eiskalt und ließ keinen Gegentreffer zu.
„Ja, war ganz gut heute, die Punkte sind schön. Heute können wir feiern, aber wir wollen weiter hoch und Sonntag zählt es in Regensburg,“ sagte Noack nach dem Spiel zwischen den vielen Sprechchören seines Namens der Weidener Fankurve.
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