Brauerei ist pleite: Gambrinus stellt Insolvenzantrag
Weiden. Die Brauerei Gambrinus, vertreten durch Geschäftsführerin Stefanie Rohrwild, hat am Freitag beim Amtsgericht Weiden Insolvenzantrag gestellt.
Die Pleite hatte sich seit Wochen abgezeichnet. Schon im Juni und Juli hatte OberpfalzECHO von Befürchtungen über Schwierigkeiten bei der letzten Weidener Brauerei berichtet. Zuletzt hatten die Mitarbeiter keinen Lohn mehr bekommen. Es gab Probleme mit der Stromrechnung. Auch die Flaschen-Waschanlage funktionierte nicht mehr. Die Fahrzeuge waren großteils abgemeldet. Abgefüllt wurde das Bier aus Weiden angeblich bei einem Konkurrenz-Betrieb in der Region. Es mehrten sich Klagen, dass Leergut nicht mehr abgeholt und ausbezahlt wurde. Getränkeautomaten in Firmen blieben leer.
Damit geht eine fast 100-jährige Tradition zu Ende. OB Jens Meyer bedauerte am Freitag in einem ersten Statement die Entwicklung. Die Stadt hatte der Brauerei bis zuletzt im Rahmen der Möglichkeiten die Stange gehalten. “Wir haben wiederholt Gespräche mit der Geschäftsleitung geführt.” Gambrinus belieferte das Weidener Bürgerfest und auch die in Weiden sehr gut besuchten Serenaden. Beim Bürgerfest in Neustadt/WN sprang dann vor zwei Wochen die Brauerei Scheuerer aus Moosbach ein.
Insolvenzverwalter: Alexander Kießlich aus Altenstadt
Geschäftsführerin Stefanie Rohrwild und Prokurist Michael Hetscher waren nicht telefonisch zu erreichen. Hetscher hatte im Juni und Juli im Gespräch mit OberpfalzECHO von einem Investitionsstau berichtet. Das Sudhaus ist beispielsweise aus den 60er Jahren.
Das Insolvenzgericht Weiden hat Rechtsanwalt Alexander Kießlich aus Altenstadt zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Er wird nun die Außenstände ermitteln. Im sogenannten vorläufigen Insolvenzverfahren wird geprüft, ob das Insolvenzverfahren eröffnet werden muss.
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