Bürgerliste Weiden gibt Kandidatenliste für Stadtratswahl 2026 bekannt

Weiden. Am späten Sonntagnachmittag lud die Bürgerliste Weiden e. V. zur Nominierung ihrer Stadtratskandidaten für die Kommunalwahl 2026 ein. Die Delegierten strahlten Zuversicht für den Gewinn von künftig mindestens sieben Stadträten im Rathaus aus.

Bürgerliste
Aufbruchsstimmung bei den Stadtratskandidaten der Bürgerliste um ihren Oberbürgermeisterkandidaten Jürgen Meyer. Foto: Martin Stangl

Bei sommerlichen Temperaturen versammelten sich die Mitglieder der Bürgerliste Weiden am Sonntag in der Max-Reger-Halle, um ihre Kandidaten für die Kommunalwahl 2026 zu nominieren. Vorsitzender Jürgen Meyer sprach von einer „historischen Wahl“ und präsentierte eine Kandidatenliste, die nach eigener Einschätzung zu den stärksten der vergangenen Jahre zählen soll.

Vom CSU-Abspaltung zur festen Größe im Stadtrat

Die Bürgerliste Weiden e. V. existiert seit mittlerweile 18 Jahren. Gegründet wurde sie 2014 in der Gaststätte Heimgarten – von ehemaligen CSU-Mitgliedern, die mit der damaligen politischen Ausrichtung unzufrieden waren. Bereits bei der ersten Teilnahme an einer Kommunalwahl erreichte die Gruppierung rund zehn Prozent der Stimmen und zog mit vier Stadträten ins Gremium ein. 2020 konnte das Ergebnis auf zwölf Prozent gesteigert werden, aktuell stellt die Bürgerliste vier Stadträte. Für die Kommunalwahl 2026 hat man ein ambitioniertes Ziel: Sieben Sitze im Weidener Stadtrat.

Urgestein Dr. Christian Deglmann erinnerte in seiner Rede an die Entstehungsgeschichte. Sein Appell an die Mitglieder war deutlich: „Wir brauchen bei der kommenden Wahl viel Mund-zu-Mund-Propaganda.“ Er verwies zudem auf die Notwendigkeit finanzieller Unterstützung. Spenden seien für den anstehenden Wahlkampf unerlässlich.

Anspruchsvolle Kampagne angekündigt

Für die Gestaltung der Wahlkampagne ist Laila Sonntag verantwortlich. Sie versprach eine Kampagne, die sich durch „Qualität, Struktur, Kreativität und Power“ auszeichnen soll. Ziel sei es, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zu mobilisieren.

Die Marketingstrategin berichtete von einer positiven Resonanz in den sozialen Medien in den vergangenen Sommermonaten. Man wolle diesen Rückenwind nutzen, um sich als geschlossene Alternative zu den etablierten Parteien zu präsentieren. Anders als andere Gruppierungen wolle die Bürgerliste mit einer Kandidatenliste, die gemeinsam einem Oberbürgermeisterkandidaten antreten wird. Dahinter steckt der Teamgedanke.

Kandidatenvorstellung in lockerer Atmosphäre

Von insgesamt 40 Kandidaten waren 37 bei der Nominierung anwesend. Die Liste soll nach Angaben der Verantwortlichen ein Spiegelbild der Weidener Gesellschaft darstellen: Lehrer, Beamte, Schüler, Studenten und Ärzte sind vertreten.

Die Vorstellung erfolgte in umgekehrter Reihenfolge – beginnend mit dem ältesten Kandidaten, Siegfried Götz, 87 Jahre. In kurzen Gesprächen berichteten die Bewerber über Berufe, Hobbys und persönliche Vorlieben. Die Veranstaltung war deshalb geprägt von Humor und Lockerheit, was dem ernsten Charakter einer Nominierungsversammlung einen etwas ungewöhnlichen Rahmen gab.

Rechtsanwalt und Stadtratskandidat Clemens Sammet führte souverän durch das durch rechtliche Vorgaben streng reglementierte Abstimmungsverfahren. Das offizielle Abstimmungsergebnis fiel dann eindeutig aus: Alle Anträge und vor allem die Kandidatenliste wurden ohne Gegenstimme angenommen. Damit ist der Weg für die Teilnahme an der Kommunalwahl 2026 frei. Die komplette Kandidatenliste soll in den kommenden Tagen auf der Homepage der Bürgerliste veröffentlicht werden.

Politische Zielsetzungen

Inhaltlich will sich die Bürgerliste als parteiunabhängige Kraft mit bürgernahem Profil positionieren. Laut Stadtratskandidat Prof. Dr. Theo Klotz stehe man für „kreative Lösungen, parteiunabhängiges Engagement und gelebte Bürgernähe“. Die formulierten Ziele lesen sich ambitioniert: Weiden solle sozial, wirtschaftlich und ökologisch gestärkt werden – mit neuen Ideen, offener Kommunikation und echter Bürgerbeteiligung.

Besondere Schwerpunkte werden im Bereich Kultur, Stadtentwicklung und Verwaltung gesetzt:

  • Kultur sichtbarer machen: Ein „Stadtstrand“ im Max-Reger-Park, mehr Kinderangebote und Veranstaltungen im öffentlichen Raum.
  • Landesgartenschau: Diese solle nicht nur Blumenschau sein, sondern als Ort der Begegnung für alle Generationen dienen.
  • Bürgernahes Rathaus: Ein Ort, an dem Verwaltung und Bürgerbegegnung zusammenfallen.
  • Wirtschaft und Gewerbe: Entwicklung neuer Gewerbeflächen, um finanzielle Spielräume für städtische Projekte zu schaffen.
  • Krisenbewältigung: Mehr Flexibilität bei Bestattungen, weniger konfessionelle Bindungen, mehr Würde im Umgang mit Trauersituationen.

Optimismus bei der Bürgerliste

Mit der Nominierungsversammlung hat die Weidener Bürgerliste einen optimistischen Auftakt für die Kommunalwahl 2026 gesetzt. Ihr Credo: „Der bessere Meyer soll gewinnen!“

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