Bürgerversammlung: Tännesberg blickt auf kommunales Jahr zurück

Tännesberg. In Tännesberg hat sich viel bewegt. Das "Haus der Biodiversität" fast fertig. Marode Straßen ausgebaut oder ausgebessert.

Bei der Tagespflege kann es weitergehen. Foto.Josef Glas
Bei der Tagespflege kann es weitergehen. Foto.Josef Glas
Bürgermeister Ludwig Gürtler informiert. Foto.Josef Glas
Bürgermeister Ludwig Gürtler informiert. Foto.Josef Glas
Die Sanierung der
Die Sanierung der „Hafnergasse“ wird wohl warten müssen. Foto.Josef Glas
Mit der Sanierung einer Teilstrecke der
Mit der Sanierung einer Teilstrecke der „Oberviechtacher Straße“ soll heuer begonnen werden. Foto.Josef Glas
Josef Glas
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Viel Geduld mußten die über fünfzig Besucher bei der Bürgerversammlung im Restaurant „Binnerschreiner“ mitbringen, um zu erfahren, was in der Marktgemeinde Tännesberg im abgelaufenen Jahr auf kommunaler Ebene geschehen ist. Erster Bürgermeister Ludwig Gürtler spannte über die Tätigkeiten einen weiten Bogen, der von den Haushaltsdaten bis zu den noch in weiter Ferne liegenden Zukunftsinvestitionen reichte.

Der Markt Tännesberg hat nach dem Stand vom 30.06.2023 insgesamt 1493 Einwohner, zwei mehr als ein Jahr zuvor. Erfreulich waren zwölf Geburten, verstorben sind aber leider auch zwölf Gemeindemitglieder.

Einnahmen/Ausgaben

Die Einnahmen generieren sich hauptsächlich aus Grundsteuer, Gewerbesteuer und Hundesteuer mit 609.000 Euro, dem Einkommen- und Umsatzsteueranteil mit 990.000 Euro, der Konzessionsabgabe mit 40.000 Euro, der Schlüsselzuweisung mit 590.000 Euro und den Benutzungsgebühren mit 546.000 Euro.

Die wichtigsten Ausgaben waren die Kreisumlage mit 818.000 Euro, die Verwaltungsgemeinschaftsumlage mit 519.435 Euro, der Schulaufwand mit 188.450 Euro, der Kindergarten mit 410.000 Euro, das Feuerschutzwesen mit 105.000 Euro, der Straßenunterhalt und der Winterdienst mit 25.500 Euro.

Der Markt Tännesberg hat zurzeit keine Verschuldung, außer den Kassenkrediten, die sehr variabel sind und nur kurzfristig für die Aufgaben des laufenden Geschäftsablaufs benötigt werden.

Baumaßnahmen

Der Anbau und die Sanierung des Kinderhauses „St. Martin“ in Tännesberg, sowie die Heizanlage im ehemaligen „Hanselleranwesen“ sind abgeschlossen. Von den rund 2.950.000 Euro Gesamtkosten trägt die Gemeinde nach Anrechnung der Zuwendungen rund 827.000 Euro.

Von den im Rahmen der Dorferneuerung (Infrastrukturprojekte ELER) neu gestalteten Zufahrten zum Kindergarten und Pfarrhof und der Anschluß an den Marktplatz mit Gesamtkosten von rund 300.000 Euro hat die Gemeinde nur einen Anteil von rund 10.000 Euro zu tragen.

Das „Haus der Biodiversität“ steht vor der Fertigstellung. Von den Gesamtkosten von rund 3.750.000 Euro verbleibt ein Eigenanteil von rund 750.000 Euro. Die Einweihung ist für Ende Juni dieses Jahres geplant. Wie wichtig diese Projekt auch bayernweit ist, zeigt die ministerielle Beteiligung bei diesem symbolischen Akt.

Bei der Tagespflege geht es ebenso weiter. Um die erwartenden Förderungen nicht zu gefährden, konnten die Baumaßnahmen nur bis zur Kellerdecke durchgeführt werden. Nachdem die Zuschüsse jetzt gesichert sind, für eine höhere Zuwendung, die über das Ministerium gelaufen ist, mußte eine Verzögerung von ca. einem Jahr in Kauf genommen werden, können die Bauarbeiten, Bauzeit ca. ein Jahr, zügig fortgesetzt werden. Von den geschätzten Gesamtkosten von rund 2.000.000 Euro verbleiben bei der Gemeinde rund 80.000 Euro.

Eines der größten Probleme sind die Straßen und Wege. Mit dem Ausbau der „Hinteren Gasse“ und dem Friedhofsvorplatz (Kosten rund 410.000 Euro) und der Instandsetzung der „Färberbäckergasse“ (18.000 Euro) konnten die „schlechtesten“ Straßen wieder in einen verkehrssicheren und ortsprägenden Zustand versetzt werden. Zuschüsse für diese Maßnahmen gab es nicht.

Eine Verschönerung des Ortsbildes und vor allem eine Verbesserung der Verkehrssituation kann mit dem Abriss eines Anwesens an der Mündung „Auf der Trath“/„Tiefe Gasse“ erreicht werden. Geplant ist die Ausweitung des Mündungsbereichs und ggf. die Anlage eines kleinen Grünbereichs.

Begonnen wird mit dem ersten Abschnitt der Straßenbaumaßnahme „Oberviechtacher Straße“, vom Marktplatz bis etwa zur Mündung der „Hafnergasse“. Auch hier war im Zuge einer Umfinanzierung eine Verzögerung von einem Jahr entstanden.

Weitere Problemfälle sind die „Nagelschmiedgasse“ und die „Hafnergasse“. Letztere ist aufgrund ihrer Länge und zusätzlich durchzuführenden Arbeiten wohl noch in weiter Ferne. Bei grob geschätzten Gesamtkosten von über zwei Millionen Euro ist die Finanzierung die größte Herausforderung.

Wasserversorgung und Entwässerung

Zur Sicherung der Wasserversorgung wurde eine Nebenquelle am „Kochlöffelbrunnen“ gefaßt. Aufgrund einer großzügigen Förderung durch das Wasserwirtschaftsamt verblieb von den Kosten in Höhe von rund 23.300 Euro ein Gemeindeanteil von rund 7.000 Euro.

Zur Phosphatmittelfällung, die sich günstig auf die Abwasserabe auswirkt, war ein Container mit Fundament für rund 35.000 Euro erforderlich. Als „Zuschuß“ wurde die Abwasserabgabe der letzten drei Jahre in Höhe von rund 21.000 Euro erstattet.

Bauleitplanung

Im Gewerbegebiet Tännesberg darf ohne rechtswirksame baurechtliche Planung nicht mehr gebaut werden. Nachdem auch Grundstücke vom Markt erworben werden konnten, wird deshalb in 2025 sowohl der Flächennutzungsplan geändert als auch ein Bebauungsplan aufgestellt. Mit der Rechtswirksamkeit wird aufgrund der komplexen Gesetzeslage Ende dieses Jahres gerechnet.

Beim Baugebiet Kohlbuch II ist die Regulierung des Oberflächenwassers vordringlich. Bevor hier keine adäquate Lösung gefunden wird, wobei die Vorbereitungen bereits laufen, kann hier kein rechtswirksames Baurecht (Bebauungsplan) geschaffen werden. Starkregen ist nicht nur hier unter Kontrolle zu bringen, sondern an mehreren neuralgischen Punkten.

Windenergie

Die Baugenehmigung für den Windpark Tännesberg bei Woppenrieth ist erteilt. Nach Rücksprache mit der Firma Bögl, Neumarkt, wird mit den Ausschreibungen und der Materialbeschaffung begonnen. Mit dem Beginn der Bauarbeiten ist aber eher erst 2026 zu rechnen.

Unterhaltsmaßnahmen

Größere Unterhaltsmaßnahmen waren am Rathausgebäude erforderlich. So mußten verstopfte Abwasserleitungen wieder durchgängig gemacht und durchgerostete Rohre, teilweise auch beim Grundstücksanschluss selbst, komplett ausgetauscht werden. Die in Eigenregie durchgeführte Arbeiten konnten kostengünstig abgewickelt werden.

Am Schulgebäude wurden besonders schlechte Außenfassaden ausgebessert, neu gestrichen und marode Rundfenster ausgetauscht. Zum Schutz vor Witterungseinflüssen wurde im Pausengelände ein Unterstand aufgestellt.

Stromnetz

Mit einer Investitionssumme von rund 2,5 Millionen Euro wird das Bayernwerk das Stromnetz im Gemeindebereich verstärken und umfangreiche Erdverkabelungen vornehmen. So werden die Masten im Baugebiet bis zur Trafostation an der „Großenschwandner Straße“ und weiter bis Großenschwand abgebaut.

Ortsteile

n Kleinschwand sind an der Kläranlage Sanierungsarbeiten notwendig. So sind am Gebäude unter anderem Ausbesserungen am Dach und an den Fenstern erforderlich. Am Klärwerk selbst sind Schäden an den Kompressoren und der Belüftung zu beheben.

Um Überschwemmungen von Privatgrundstücken zu vermeiden, waren und sind umfangreichere Maßnahmen in Voitsberg erforderlich. Die Kosten, hauptsächlich zur Wasserführung betragen rund 35.000 Euro.

In Woppenrieth wurde das Feuerwehrhaus in Eigenregie mit rund 35.000 Euro und das Buswartehäuschen mit rund 3.500 Euro saniert. In Richtung Oberviechtach wurde ein neues Buswartehäuschen gebaut. Zu den rund 18.000 Euro Investitionskosten gab es rund 9.000 Euro Zuschuss. Eine kleine Dorferneuerung ist ab 2028 u. a. mit Straßenerneuerungen und Privatförderungen geplant.

Für die Instandsetzung einer Kanalsenkung in Großenschwand sind rund 50.000 Euro aufzubringen. Auch in Großenschwand ist eine kleine Dorferneuerung mit der Neugestaltung des Dorfplatzes und Privatförderungen geplant.

Wünsche und Anträge

Von den Bürgerinnen und Bürgern kamen nur Detailfragen. So wurde nur nach den Parkplätzen für die Tagespflege, die ausreichend vorhanden sind und nach einer Straßeninstandsetzung im „Lacherweg“, die zeitnah umgesetzt wird, gefragt.

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