Corona-Situation am Klinikum: Wir stoßen an unsere Grenzen

Weiden/Tirschenreuth. Trotz der angespannten Situation am Klinkum bereitet sich das Team auch darauf vor den Nachbar-Krankenhäusern im Notfall unter die Arme zu greifen. Aber Vorstand Dr. Thomas Egginger sagt auch: “Wir stoßen langsam an unsere Grenzen!”.

Am Klinikum Weiden werden derzeit 51 und am Krankenhaus Tirschenreuth 32 CoVid-19-Patienten stationär behandelt. Zudem werden insgesamt 17 Patienten intensivmedizinisch betreut (Weiden: 9, Tirschenreuth: 8). Das Krankenhaus Kemnath und die Geriatrische Rehabilitation in Erbendorf sind weiterhin CoVid-frei.

Am Klinikum Weiden befinden sich aktuell acht CoVid-19-positive Patienten mit dem Verdacht auf eine Mutation, die auf einer zusätzlichen und abgesonderten Station betreut werden. Bei den Verdachtsfällen zeigen sich keine klinischen Auffälligkeiten. Am Krankenhaus Tirschenreuth liegen keine Verdachtsfälle vor.

“Wir stoßen an unsere Grenzen!”

„Aufgrund der Verdachtsfälle auf Mutationen in unserem Umfeld sowie die gestiegene Inzidenz in unserer Region war es letztlich nur eine Frage der Zeit, bis auch in unseren Häusern Verdachtsfälle auftreten. Besonders wichtig für die Region ist, dass wir als Klinikverbund unsere Leistungsfähigkeit weiter erhalten können, um Patienten, ob mit oder ohne CoVid-19-Erkrankung, weiter behandeln zu können. Wir merken aber, dass auch wir langsam an unsere Grenzen stoßen, nicht nur was die Belastung unserer Kolleginnen und Kollegen betrifft, die seit Monaten ununterbrochen einen sensationellen Job machen“, erklärt Vorstand Dr. Thomas Egginger.

„Wir arbeiten sehr eng und gut mit dem Gesundheitsamt zusammen“, betont Michaela Hutzler, Medizinische Direktorin der Kliniken Nordoberpfalz. „Die bisherigen Hygienemaßnahmen, die wir bereits seit Beginn der Pandemie einhalten, gelten weiterhin unverändert. Das betrifft vor allem das Tragen von FFP2-Masken und das geltende Besuchsverbot“, so Hutzler.

Eigene Stationen bei Verdacht auf Mutation

Zur sicheren Bestätigung einer Mutation wurden Proben zur Sequenzierung an ein Speziallabor geschickt. „Aufgrund der hohen Inzidenz in unserer Region testen wir aktuell selbst aktiv auf Mutationen“, erklärt Michaela Hutzler.

Patienten mit einem Verdacht auf eine Mutation werden in Einzelzimmern auf einer räumlich und personell strikt von Normalpflegestationen getrennten und ausgewiesenen CoVid-Station behandelt. Am Klinikum Weiden und am Krankenhaus Tirschenreuth werden sowohl auf den Normalstationen als auch auf der Intensivstation Kapazitäten für mögliche weitere Verdachtsfälle freigehalten.

Situation angespannt – Hilfe für Nachbarn

„Die Situation in den Häusern der Kliniken Nordoberpfalz bleibt aber weiterhin angespannt. Dringliche Eingriffe oder Notfalloperationen können wir aber ebenso weiter gewährleisten wie eine vollumfängliche Notfallversorgung oder Geburten“, betont Michaela Hutzler.

Unabhängig von der weiteren Entwicklung der Virusmutationen bleibt für den Klinikverbund von höchster Bedeutung, dass die Lenkung der Patientenströme geordnet abläuft. „Gerade im Hinblick auf die mögliche Unterstützung tschechischer Krankenhäuser ist es enorm wichtig, dass Verlegungen koordiniert erfolgen. Wenn es unsere Kapazitäten erlauben, unterstützen wir natürlich. Gleichzeitig darf der Versorgungsauftrag für unsere Region dadurch nicht gefährdet werden. Auch wir haben sehr hohe Inzidenzwerte“, so Vorstand Dr. Thomas Egginger.

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