Demokratie leben: Hass und Hetzen ein Ende setzen

Tirschenreuth/Hof. Demokratie leben! goes … Hofer Wirtschaftsforum 2022. In dieser Veranstaltung ist vieles rund um das Thema Demokratie geboten, zum Zuhören oder Mitmachen.

Dr. Franziska Dornig von „Demokratie leben in der Mitte Europas“, Landrat Roland Grillmeier, Sonja Schmid (Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Tirschenreuth) und Isabel Sommerer vom Landratsamt Tirschenreuth wollen das unternehmerische Engagement für Demokratie und Vielfalt beim Hofer Wirtschaftsforum 2022 voranbringen. Foto: Walter Bruckner/Landratsamt Tirschenreuth

Die Veranstaltung ist eine Kooperationsveranstaltung der vier Partnerschaften für Demokratie der Landkreise Tirschenreuth, Wunsiedel im Fichtelgebirge, Hof und der Stadt Hof im Verbund „Demokratie leben in der Mitte Europas“ mit dem Business Council for Democracy (BC4D), der gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Robert-Bosch-Stiftung und des ISD-Institute for Strategic Dialogue.

Maßgeblich unterstützt wird diese Veranstaltung durch die Wirtschaftsförderung der Stadt Hof und dem Verein Wirtschaftsregion Hochfranken e.V. sowie durch die Wirtschaftsförderung des Landkreises Hof, die Wirtschaftsförderung des Landkreises Tirschenreuth, durch die Wirtschaftsförderung des Landkreises Wunsiedel i. Fichtelgebirge und der Entwicklungsagentur Fichtelgebirge sowie durch die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. und TV-Oberfranken.

Das Konzept

Die vier Landkreise im Verbund „Demokratie leben in der Mitte Europas“ werden seit 2015 im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert und sind aktive Partnerschaften für Demokratie. Das Engagement für Demokratie und gelingende Gemeinschaften ist groß und seit Jahren, bisweilen gar Jahrzehnten gewachsen.

Die Veranstaltung will einen wertschätzenden Impuls in die Region geben und zugleich ermuntern, dass man das gesellschaftliche Miteinander noch besser, sichtbarer und nachhaltiger gestalten kann, wenn Wirtschaft und Zivilgesellschaft im Schulterschluss stehen, sich untereinander vernetzen und demokratiestärkende Kräfte bündeln. Die liberale Demokratie ist unter Druck. Sie zu stärken und widerstandsfähig zu machen, ist eine Aufgabe für alle Teile der Gesellschaft, auch für die Wirtschaft.

Initiative gegen Verschwörungen

Zudem hat die Corona-Pandemie offengelegt, wie viele Menschen anfällig für Verschwörungserzählungen sind und wie leicht es sein kann, Menschen gegeneinander aufzuhetzen. Das Internet spielt dabei eine maßgebliche Rolle. Kenntnisse und Kompetenzen für eine gute Debattenkultur und einen souveränen Umgang mit Informationen fehlen hingegen häufig. Viele Lernangebote erreichen vor allem jüngere Menschen.

Der Arbeitsplatz kann aber auch ein Ort für Demokratiebildung und -stärkung, ein Ort zur Verbesserung der digitalen Bürgerkompetenz sein, denn er ist ein Ort, wo soziales Miteinander von Erwachsenen gelebt wird und viele Arbeitgeber genießen eine hohe Glaubwürdigkeit bei ihren Angestellten. Sie als Anwälte einer demokratischen Kultur zu gewinnen, ist Ziel dieser Veranstaltung.

Die Veranstaltung stößt auf großen Zuspruch

Auch Landrat Roland Grillmeier findet es wichtig, dass „Demokratie leben“ auf die Firmen zugeht und die gelebte Vielfalt und Demokratie in die Unternehmen einbringt. Viele Diskussionen finden in der Arbeitsstätte statt und sind damit Multiplikator. Die Wirtschaft soll gestärkt werden, ein Schlüssel zur Fachkräftegewinnung und -bindung.

Es ist eine gesamtwirtschaftliche Aufgabe, die aktuellen Krisen zu bewältigen, daher unterstütze ich ausdrücklich diese Veranstaltung in Hof. Der Landkreis Tirschenreuth ist Partner von Demokratie leben in der Mitte Europas und ich freue mich auf diese ‘Demokratiewerkstatt’ im Fichtelgebirge. Roland Grillmeier

Details zur Veranstaltung

Hier setzt auch die Nachmittagsveranstaltung an, die vom Business Council for Democracy (BC4D) gestaltet wird. Von 12.30 Uhr bis 17 Uhr lernen die Teilnehmenden das konkrete, kostenlose Workshop-Angebot von BC4D in der Praxis kennen und können sich direkt mit Mitarbeitenden des BC4D dazu austauschen. In den Workshops wird für Hass, Hetze und Falschmeldungen im Netz sensibilisiert und die Teilnehmenden bekommen Handlungsoptionen zur Gegenrede und zu Entlarvung von Fake News an die Hand.

Die Moderation der Workshops hat Kathrin Fischer vom Verein „Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen“ inne. Mit diesem Impuls in der Region will man die demokratische Mitte zu einer Zeit stärken, in der Hass und Falschmeldungen stärker normalisiert werden und sich online wie offline entladen.

Auch am Abend ist was geboten

Nach einer Begrüßung durch die Moderatorin Aisha Camara startet die Abendveranstaltung mit einer gemeinsamen Begrüßung durch Oberbürgermeisterin Eva Döhla (Stadt Hof) gemeinsam mit den Landräten Roland Grillmeier (Tirschenreuth), Dr. Oliver Bär (Hof) und Peter Berek (Wunsiedel) in einer gleichberechtigten Interviewsituation, die Martin Becher, der Geschäftsführer des Bayerischen Bündnis für Toleranz, leitet.

Danach folgt ein Eingangsstatement der Landtagspräsidentin Ilse Aigner zum Thema „Demokratie stärken – Werte leben“. Im Fokus des darauffolgenden Podiumsgesprächs steht das Thema „Gelebte Vielfalt und Demokratie in Unternehmen: der Schlüssel zu Fachkräftegewinnung & -bindung?!“. Teilnehmende des Podiums sind: Ivor Parvanov (Geschäftsführung vbw), Jasmine Scholl (Leitung Personal LAMILUX GmbH), Katrin Fischer (Vorstand „Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen“), Manuela Bierbaum (Geschäftsführung Diakonie Hochfranken gGmbH) und Tamas Bödöcs (Geschäftsführer der Fa. MUEHLMEIER Bodyshaping GmbH), die Moderation hat Dr. Jan-Jonathan Bock vom BC4D.

Näheres zu den Workshops auf der Website von BC4D.

Die Intensionen des Abends im Überblick:

  • Engagement von Unternehmen für Vielfalt und Demokratie in der Region konzertiert thematisieren
  • Sensibilisieren für den Umgang mit Hass und Hetze im Netz – Stärkung der digitalen Demokratiekompetenz (konkretes Angebot für Arbeitgeber durch BC4D)
  • Das bereits bestehende breite, vielfältige Engagement für gesellschaftlichen Zusammenhalt innerhalb der Partnerschaften für Demokratie in den Landkreisen Tirschenreuth, Wunsiedel, Hof und der Stadt für die Region aufzeigen, interdisziplinär vernetzen und zum Mitmachen ermutigen
  • Überregional ein gutes Beispiel aus dem ländlichen Raum werden, wo Vielfalts- und Demokratieengagement im Schulterschluss zwischen Zivilgesellschaft und Wirtschaft angepackt wird

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