Der Ausbau der B 299 über den Hessenreuther Berg ist endgültig abgeschlossen

Erbendorf/Hessenreuth. Zusammen mit gut 100 Bürgerinnen und Bürgern sowie Behördenvertretern vollzog die versammelte Polit-Prominenz aus nah und fern am Freitag mit der Enthüllung der Skulptur des Künstlers Erwin Otte sozusagen den letzten Akt des Straßenbauprojekts Ausbau B 299 über den Hessenreuter Berg.

Heimat- und Finanzminister Albert Füracker müht sich unter den Augen des Künstlers Erwin Otte mit der Abdeckung der Skulptur ab. Foto: Udo Fürst
Heimat- und Finanzminister Albert Füracker müht sich unter den Augen des Künstlers Erwin Otte mit der Abdeckung der Skulptur ab. Foto: Udo Fürst
Es bedurfte einiger Verrenkungen, ehe das hartnäckige Tuch vom Kunstwerk entfernt war. Foto: Udo Fürst
Es bedurfte einiger Verrenkungen, ehe das hartnäckige Tuch vom Kunstwerk entfernt war. Foto: Udo Fürst
Beifall der Prominenz für das Kunstwerk von Erwin Otte. Foto: Udo Fürst
Beifall der Prominenz für das Kunstwerk von Erwin Otte. Foto: Udo Fürst
Gruppenbild mit Finanzminister Albert Füracker (Vierter von rechts), Künstler Erwin Otte (Dritter von links) und der Skulptur. Foto: Udo Fürst
Gruppenbild mit Finanzminister Albert Füracker (Vierter von rechts), Künstler Erwin Otte (Dritter von links) und der Skulptur. Foto: Udo Fürst
Udo Fürst
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“Typisches Abspann-Wetter”, sagte Wolfgang Lippert, als er am höchsten Punkt der B 299 zwischen Erbendorf und Pressath angelangt war, um dort an der Bauabschlussfeier mit der feierlichen Enthüllung der Skulptur von Erwin Otte teilzunehmen. Damit traf Tirschenreuths Alt-Landrat, einer der “Väter” des Ausbaus der Bundesstraße 299, den berühmten Nagel auf den Kopf. Zehn Grad, leichter Nieselregen, dicker Nebel: Der knapp 700 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Hügel in einem der größten, noch zusammenhängenden Waldgebiete in Nordostbayern präsentierte sich zur Feierstunde am Freitag wie gewohnt: nebelverhangen, fast mystisch.

Schlechtes Wetter, gute Stimmung

Das Grau tat der guten Stimmung der zahlreichen Gäste aber keinen Abbruch. Ob Finanz- und Heimatminister Albert Füracker, “Stargast” der Veranstaltung, oder seine CSU-Parteikollegen von MdB Albert Rupprecht, MdEP Christian Doleschal und MdL Tobias
Reiß
bis zu den Landräten Roland Grillmeier (Tirschenreuth) und Albert Nickl (Neustadt/WN) sowie den Bürgermeistern der umliegenden Städte und Gemeinden: Sie alle freuten sich über den Abschluss des 25-Millionen-Euro-Projekts nach fünfjähriger Bauzeit.

Breiter, gerader und mit weniger Steigung/Gefälle: Die neue B 299 über den Hessenreuther Berg. Foto: Archiv Udo Fürst
Breiter, gerader und mit weniger Steigung/Gefälle: Die neue B 299 über den Hessenreuther Berg. Foto: Archiv Udo Fürst
Zahlreiche Gäste wohnten der Bauabschlussfeier bei. Foto: Udo Fürst
Zahlreiche Gäste wohnten der Bauabschlussfeier bei. Foto: Udo Fürst
Gut beschirmt hielt Finanzminister Albert Füracker die Festansprache. Foto: Udo Fürst
Gut beschirmt hielt Finanzminister Albert Füracker die Festansprache. Foto: Udo Fürst
Udo Fürst
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Nach der Begrüßung durch Tobias Bäumler, den Leiter des Staatlichen Bauamts Amberg-Sulzbach, betonte Füracker die Bedeutung des Ausbaus für die Region. “Die Infrastruktur ist gerade für den ländlichen Raum enorm wichtig. Was helfen ÖPNV, Elektromobilität und E-Bikes, wenn es keine geeigneten Straßen gibt?”, sagte der Minister und lobte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten bei diesem Projekt. “Die nachhaltige und zukunftsweisende Ausführung der Straße wurde mit dem eindrucksvollen Kunstwerk von Erwin Otte gekrönt.”

“Straße ein Segen”

“Einen Segen” nannte Landrat Roland Grillmeier die neue Straße. Vier Landräte in Tirschenreuth seien mit dem Ausbau befasst gewesen und hätten “bei einigen Politikern manches graue Haar sprießen lassen, sagte Grillmeier und spielte damit auf die ersten Ausbaupläne bereits in den 1970er Jahren an. Es seien viele Kompromisse notwendig gewesen und auch Fragen nach der Dimension hätten beantwortet werden müssen. Schon allein wegen der vielen Pendler sei eine gut ausgebaute Straße als wichtige Achse zwischen beiden Landkreisen unerlässlich.

Den tatsächlichen Segen mit einigen passenden christlichen Worten spendete dann Diakonin Anke Himmel. Unter dem Motto “Fahr nicht schneller, als dein Schutzengel fliegen kann”, appellierte die für Windischeschenbach und Erbendorf zuständige evangelische Amtsträgerin an die Vernunft der Verkehrsteilnehmer.

Erwin Ottes Skulptur

In der Skulptur steckt nach Aussage des Reuther Künstlers Erwin Otte viel Symbolcharakter. Die Basis bildet ein abstrahiert dargestelltes Hufeisen. “Deutlich wahrnehmbar positioniert, wird durch den Glücksbringer als Tor-Brücke nicht nur auf die Verbindung der historischen Handelsstraße von Nürnberg nach Eger hingewiesen, sondern symbolisch auch auf den Brückenschlag der Landkreise Tirschenreuth und Neustadt/WN sowie auf die Faunabrücke”, erklärt Otte.

Der oben auf der Skulptur sitzende, goldene Habichtskauz, spielt auf das Wiederansiedlungsprojekt des Vogels im Hessenreuther Wald an. “Dieses seltene Tier steht als kraftvolles Symbol für die gelungene Symbiose zwischen Technik und Natur”, betont der Künstler, der unter anderem am Londoner Flughafen Heathrow ein Wasserkunstwerk realisierte. Otte: “Zugleich kündet die Skulptur ‚Abspann‘ von der Wichtigkeit einer intakten Umwelt als Grundlage jeglichen Lebens.” Mit seinem Projekt will der mehrfach ausgezeichnete und vielfältig arbeitende Künstler den Ort und seine historische Bedeutung würdigen. So wurden in der Zeit vor dem motorisiertem Verkehr die Pferde am Abspann gewechselt. Von daher hat der Gipfel des Bergs auch seinen Namen.

“Noch viele ausbauwürdige Straßen”

“Es gab viele gute Gründe für den Ausbau, der aber auch sehr umstritten war”, sagte Neustadts stellvertretender Landrat Albert Nickl. “Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg”, bemühte der Politiker eine beliebte Metapher. Die Landkreise rückten durch die neue B 299 noch näher zusammen. Seinem Parteifreund und Finanzminister Albert Füracker gab Nickl gleich noch einen Wunsch mit: “Wir haben hier in der nördlichen Oberpfalz noch viele Straßen, die ausgebaut werden müssten. Denn eine gute Infrastruktur ist die Grundlage für die Lebensqualität einer Region.”

Hartnäckiges Tuch

Mühevoller als erwartet gestaltete sich die Enthüllung der Skulptur des Künstlers Erwin Otte. Das schwarze Tuch erwies sich als sehr hartnäckig und ließ sich erst nach einem gemeinsamen Kraftakt mehrerer Helfer vom Kunstwerk entfernen. Zuvor musste Albert Füracker mit einer Schere einige Nähte auftrennen, was sich auch nicht als ganz einfach erwies. Für die erfolgreiche Enthüllungsaktion und vor allem für die Skulptur selbst gab es dann den verdienten Beifall der Politiker.

Alle Gäste waren danach zu einem Imbiss auf dem Abspann eingeladen.

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